April bis August 2024
Die Helden bestehen viele Abenteuer, doch ich weiß nicht, ob ich es noch schaffe, sie alle aufzuschreiben.
Der Ruf des Abenteuers
Der Ruf des Abenteuers
24.9.2024 Ein Winter in Thal
Lange Yule Phase Winter 2951/2952
Schon im letzten Jahr hatte Eitri ein Auge auf Frora geworfen, Dwalins Tochter und Nichte unseres Patrons Balin. Zu seinem Erstaunen hat sie den Erebor verlassen und sich in Thal niedergelassen. Doch die Angebetete will nicht so wie Eitri. Regelmäßig veranstaltet sie Feste in ihrem Haus und genießt das Leben. Eitri hält das alles für Zeitverschwendung, sie solle sich doch lieber einer ernsten Aufgabe widmen.
Tarannon erhält eine Einladung von Königin Una persönlich. Sie hat sich entschieden, einen eigenen Rat der Königin zu bilden und möchte, dass auch der Waldläufer ihm angehört. Ohne lange zu überlegen stimmt er zu.
Carragon tut manchmal merkwürdige Dinge. Damit meine ich nicht, dass er seine Kenntnisse in Sindarin verbessert. Es leben zwar keine Elben in Thal, aber er findet einen Menschen, der ihn unterrichtet. Was ich nicht erwartet hatte ist, dass er viele Stunden am Fluss verbringt und angelt. Er genießt die Ruhe. Ich hatte ihn immer für einen Jäger gehalten, der Wildbret bevorzugt. Frischen Fisch zum Abendessen weiß ich sehr zu schätzen.
Merwyn kümmert sich hingebungsvoll um unsere Pferdezucht, die in der Steppe südöstlich der Stadt liegt, und um Calla, die seit ihrem langen Aufenthalt in der Ostbucht trächtig ist. Die Leofringa hat sich da draußen offensichtlich ein Lager eingerichtet. Oft ist sie mehrere Tage und Nächte alleine bei den Tieren. Sie hat ein neues Pferd für mich ausgewählt, eine Stute der wir den Namen Stella geben. Regelmäßig ist Hauptmann Elstan zu Besuch auf den Weiden. Er ist immer auf der Suche nach guten Tieren für die Wache. Bei einem von Froras Festen lernt Merwyn Lamas kennen, einen Mann aus Rohan, das noch viel weiter südlich des Düsterwaldes liegt. Er wird Teilhaber der Zucht und erweitert die Herde um zwei Pferde aus seiner Heimat. Diese seien etwas Besonders, sagt Merwyn.
Ich bin erstaunt und auch stolz, dass mir König Bard eine private Audienz gewährt. Ausführlich berichte ich von unseren Abenteuern, aufmerksam hört er zu. Mit Nachdruck erzähle ich, dass sich der Schatten wieder erhoben hat. Doch meinem Vorschlag, Soldaten an der Brücke des Celduin zu stationieren, kann er nichts abgewinnen. Dann berichte ich König Bard von der Gefangenen, die wir auf dem Weg in die Ostbucht machten und die ihn Thronräuber nannte. Ich zeige ihm den Bogen, den sie dabei hatte. Es ist tatsächlich eine alte Waffe aus der Familie von Girion. Doch anstatt ihn zu behalten, wovon ich ausgegangen war, sagt er, dass der Bogen ihm nicht gehört und gibt ihn mir zurück. Zeit herauszufinden, was das gute Stück so kann. Mein Versuch, Firiel zu besuchen, ist nicht von Erfolg gekrönt. Als oberste Grenzwächterin hat sie viele Verpflichtungen und ist oft unterwegs.
Der große Werwolf
Eines Tages steht Firiel vor der Tür. Meine Freude über das unerwartete Wiedersehen möchte sie offenbar nicht teilen. Stattdessen bittet sie mich in erstem Tonfall, ihr bei der Suche nach einem guten Schmied zu helfen, der Pfeil- und Speerspitzen aus Silber herstellen kann. Der beste Schmied den ich kenne ist Angil aus Esgaroth. Er hatte den prachtvollen Helm für Ceawin angefertigt. Noch am gleichen Tag brechen wir zur Seestadt auf. Firiel ist ausgesprochen wortkarg und verschlossen. So kenne ich sie gar nicht. Da sie kaum ein Wort sagt gelingt es mir nicht zu ergründen, was sie belastet. Die meiste Zeit der Reise verbringen wir schweigend. Wenn jemand spricht dann bin das ich.
Angil ist bereit, mit dem Auftrag der Elbin sofort zu beginnen. Die Wartezeit von ein paar Tagen verbringen wir nicht im Haus meiner Eltern sondern vor den Toren der Stadt unter freiem Himmel. Die Gegenwart so vieler Personen ist Firiel mehr als unangenehm. Mit den Pfeil- und Speerspitzen im Rucksack verlässt sie umgehend die Stadt. Allein. So sei sie schneller, sagt sie. Einigermaßen erstaunt nehme ich ihre Worte zur Kenntnis. Zwei Nächte verbringe ich bei der Familie. Und komme auf die erstaunliche Idee, in eigenem Auftrag ebenfalls Waffen aus Silber herstellen zu lassen. Eine Speerspitze für Merwyn und jeweils zwölf Pfeilspitzen für die Bogenschützen.
Die Tatsache, dass der Schatten erwacht ist und sich von Süden her langsam ausbreitet, macht uns nachdenklich. Die Gerüchte sind noch kein Grund für König Bard, etwas zu unternehmen, wohl aber für den Rat von Königin Una, dem mittlerweile auch Frora angehört. Dort wird empfohlen Allianzen zu schmieden. Mit Caewin, der mittlerweile nächste Nachbar des selbsternannten Königs Valgorn. Mit Celduin, dem Ort der die wichtigste Brücke über den Fluss hält. Mit Esgaroth, dessen Bürgern sehr an einem freien Handel gelegen ist. Und mit dem Erebor, der letzten Verteidigung im Tal des Celduin.
Als wir uns zu Verhandlungen in der Seestadt aufhalten, erreicht uns die Nachricht, dass Firiel im Kampf mit dem großen Werwolf schwer verletzt wurde und mit dem Tod kämpft. Ich zögere nicht eine Sekunde und sage meinen Freuden, dass ich sofort zu den Elben aufbrechen werde, egal wie es um die Allianzen steht. Niemand zögert, es mir gleich zu tun. Die Freundschaft der Elben ist wichtiger als alle Bündnisse, die wir schmieden konnten, jedenfalls für mich. Bei Thranduils Hallen angekommen, werden wir tiefer und weiter hinein begleitet als je zuvor. Kein Elb stellt Fragen oder hindert uns in irgendeiner Weise. Ohne Umwege bringt man uns zu Firiel. Ruhig und friedlich liegt sie auf dem Krankenbett, aber auch blass und bleich, kühl und mit dem Tode ringend. Der Werwolf hat sie mit seinen Klauen schwer verletzt. Sie schwanke zwischen Licht und Dunkelheit, sagen die Heiler. Mit Tränen in den Augen trete ich an ihr Lager und mit stockender Stimme sage ich ihr, dass ich sie gerne Freundin nennen möchte, so wie Irimë uns einst Elbenfreunde nannte. Mit einem Kuss auf die Stirn verabschiede ich mich von ihr. Auch meine Freunde gehen zu ihr, jeder einzelne spricht ein paar Worte zu ihr.
Prinz Legolas steht in der Tür und beobachtet die Szene. Ohne miteinander zu sprechen bieten wir ihm einstimmig unsere Hilfe bei der Jagd nach dem Werwolf an, die er dankend annimmt.
Lange Yule Phase Winter 2951/2952
Schon im letzten Jahr hatte Eitri ein Auge auf Frora geworfen, Dwalins Tochter und Nichte unseres Patrons Balin. Zu seinem Erstaunen hat sie den Erebor verlassen und sich in Thal niedergelassen. Doch die Angebetete will nicht so wie Eitri. Regelmäßig veranstaltet sie Feste in ihrem Haus und genießt das Leben. Eitri hält das alles für Zeitverschwendung, sie solle sich doch lieber einer ernsten Aufgabe widmen.
Tarannon erhält eine Einladung von Königin Una persönlich. Sie hat sich entschieden, einen eigenen Rat der Königin zu bilden und möchte, dass auch der Waldläufer ihm angehört. Ohne lange zu überlegen stimmt er zu.
Carragon tut manchmal merkwürdige Dinge. Damit meine ich nicht, dass er seine Kenntnisse in Sindarin verbessert. Es leben zwar keine Elben in Thal, aber er findet einen Menschen, der ihn unterrichtet. Was ich nicht erwartet hatte ist, dass er viele Stunden am Fluss verbringt und angelt. Er genießt die Ruhe. Ich hatte ihn immer für einen Jäger gehalten, der Wildbret bevorzugt. Frischen Fisch zum Abendessen weiß ich sehr zu schätzen.
Merwyn kümmert sich hingebungsvoll um unsere Pferdezucht, die in der Steppe südöstlich der Stadt liegt, und um Calla, die seit ihrem langen Aufenthalt in der Ostbucht trächtig ist. Die Leofringa hat sich da draußen offensichtlich ein Lager eingerichtet. Oft ist sie mehrere Tage und Nächte alleine bei den Tieren. Sie hat ein neues Pferd für mich ausgewählt, eine Stute der wir den Namen Stella geben. Regelmäßig ist Hauptmann Elstan zu Besuch auf den Weiden. Er ist immer auf der Suche nach guten Tieren für die Wache. Bei einem von Froras Festen lernt Merwyn Lamas kennen, einen Mann aus Rohan, das noch viel weiter südlich des Düsterwaldes liegt. Er wird Teilhaber der Zucht und erweitert die Herde um zwei Pferde aus seiner Heimat. Diese seien etwas Besonders, sagt Merwyn.
Ich bin erstaunt und auch stolz, dass mir König Bard eine private Audienz gewährt. Ausführlich berichte ich von unseren Abenteuern, aufmerksam hört er zu. Mit Nachdruck erzähle ich, dass sich der Schatten wieder erhoben hat. Doch meinem Vorschlag, Soldaten an der Brücke des Celduin zu stationieren, kann er nichts abgewinnen. Dann berichte ich König Bard von der Gefangenen, die wir auf dem Weg in die Ostbucht machten und die ihn Thronräuber nannte. Ich zeige ihm den Bogen, den sie dabei hatte. Es ist tatsächlich eine alte Waffe aus der Familie von Girion. Doch anstatt ihn zu behalten, wovon ich ausgegangen war, sagt er, dass der Bogen ihm nicht gehört und gibt ihn mir zurück. Zeit herauszufinden, was das gute Stück so kann. Mein Versuch, Firiel zu besuchen, ist nicht von Erfolg gekrönt. Als oberste Grenzwächterin hat sie viele Verpflichtungen und ist oft unterwegs.
Der große Werwolf
Eines Tages steht Firiel vor der Tür. Meine Freude über das unerwartete Wiedersehen möchte sie offenbar nicht teilen. Stattdessen bittet sie mich in erstem Tonfall, ihr bei der Suche nach einem guten Schmied zu helfen, der Pfeil- und Speerspitzen aus Silber herstellen kann. Der beste Schmied den ich kenne ist Angil aus Esgaroth. Er hatte den prachtvollen Helm für Ceawin angefertigt. Noch am gleichen Tag brechen wir zur Seestadt auf. Firiel ist ausgesprochen wortkarg und verschlossen. So kenne ich sie gar nicht. Da sie kaum ein Wort sagt gelingt es mir nicht zu ergründen, was sie belastet. Die meiste Zeit der Reise verbringen wir schweigend. Wenn jemand spricht dann bin das ich.
Angil ist bereit, mit dem Auftrag der Elbin sofort zu beginnen. Die Wartezeit von ein paar Tagen verbringen wir nicht im Haus meiner Eltern sondern vor den Toren der Stadt unter freiem Himmel. Die Gegenwart so vieler Personen ist Firiel mehr als unangenehm. Mit den Pfeil- und Speerspitzen im Rucksack verlässt sie umgehend die Stadt. Allein. So sei sie schneller, sagt sie. Einigermaßen erstaunt nehme ich ihre Worte zur Kenntnis. Zwei Nächte verbringe ich bei der Familie. Und komme auf die erstaunliche Idee, in eigenem Auftrag ebenfalls Waffen aus Silber herstellen zu lassen. Eine Speerspitze für Merwyn und jeweils zwölf Pfeilspitzen für die Bogenschützen.
Die Tatsache, dass der Schatten erwacht ist und sich von Süden her langsam ausbreitet, macht uns nachdenklich. Die Gerüchte sind noch kein Grund für König Bard, etwas zu unternehmen, wohl aber für den Rat von Königin Una, dem mittlerweile auch Frora angehört. Dort wird empfohlen Allianzen zu schmieden. Mit Caewin, der mittlerweile nächste Nachbar des selbsternannten Königs Valgorn. Mit Celduin, dem Ort der die wichtigste Brücke über den Fluss hält. Mit Esgaroth, dessen Bürgern sehr an einem freien Handel gelegen ist. Und mit dem Erebor, der letzten Verteidigung im Tal des Celduin.
Als wir uns zu Verhandlungen in der Seestadt aufhalten, erreicht uns die Nachricht, dass Firiel im Kampf mit dem großen Werwolf schwer verletzt wurde und mit dem Tod kämpft. Ich zögere nicht eine Sekunde und sage meinen Freuden, dass ich sofort zu den Elben aufbrechen werde, egal wie es um die Allianzen steht. Niemand zögert, es mir gleich zu tun. Die Freundschaft der Elben ist wichtiger als alle Bündnisse, die wir schmieden konnten, jedenfalls für mich. Bei Thranduils Hallen angekommen, werden wir tiefer und weiter hinein begleitet als je zuvor. Kein Elb stellt Fragen oder hindert uns in irgendeiner Weise. Ohne Umwege bringt man uns zu Firiel. Ruhig und friedlich liegt sie auf dem Krankenbett, aber auch blass und bleich, kühl und mit dem Tode ringend. Der Werwolf hat sie mit seinen Klauen schwer verletzt. Sie schwanke zwischen Licht und Dunkelheit, sagen die Heiler. Mit Tränen in den Augen trete ich an ihr Lager und mit stockender Stimme sage ich ihr, dass ich sie gerne Freundin nennen möchte, so wie Irimë uns einst Elbenfreunde nannte. Mit einem Kuss auf die Stirn verabschiede ich mich von ihr. Auch meine Freunde gehen zu ihr, jeder einzelne spricht ein paar Worte zu ihr.
Prinz Legolas steht in der Tür und beobachtet die Szene. Ohne miteinander zu sprechen bieten wir ihm einstimmig unsere Hilfe bei der Jagd nach dem Werwolf an, die er dankend annimmt.
Der Ruf des Abenteuers
14.11.2024 Die Jagd nach dem Werwolf
Wir brechen nach einer Gruppe von vier Elben, die von Galion angeführt wird, nach Süden auf. Doch schon bald hat uns der leichtfüßige Trupp abgehängt. Der einzige Hinweis, dem wir folgen können, sind Zeichen, die Firiel bei ihrer Suche nach dem großen Werwolf hinterlassen hat. Die sind auch nötig, denn hier im Wald gibt es keine Wege mehr, sondern lediglich einen kaum sichtbaren Pfad. Und Elben hinterlassen keine Spuren, nur wenn sie es wollen.
Das Gelände steigt an und wird immer zerklüfteter, je weiter wir nach Süden vordringen. Wir folgen einem tief eingeschnittenen Bachlauf, bis wir zu einem steilen Hang gelangen. Merwyn bemerkt Schlieren von Blut, die das Wasser schwach rot färben. Ich klettere nach oben und schleiche vorsichtig entlang des Gewässers. Da sehe ich zwei Varge, die um die Reste einer blutigen Beute kämpfen. Mit denen möchte ich es nicht alleine aufnehmen und kehre zurück. Der Wind steht ungünstig, als wir gemeinsam die Stelle erreichen. Kaum haben uns die Tiere gewittert, verschwinden sie mit weiten Sätzen im Dunkel des Waldes. Der Kadaver stammt von einem dritten Varg, in dem noch Elfenpfeile stecken. Die großen Wölfe sind nicht wählerisch was die Wahl ihrer Nahrung angeht.
Wir bemerken eine Bewegung oben in einem Baum, wo ein Elb auf sich aufmerksam macht und hinab klettert. Carragon nutzt seine verbesserten Sprachkenntnisse und spricht ihn auf Sindarin an. Sein Name ist Rothiel. Er gehört zur Gruppe von Galion. Sie wurden hier in einen Hinterhalt gelockt und überfallen. Der Beorninger wechselt den provisorischen Verband. Ich biete dem Elben an mit uns zu gehen, doch Rothiel ist zu schwer verletzt und er kehrt alleine nach Norden zurück.
Mehrere Tage sind wir bereits unterwegs und dabei weit nach Süden vorgedrungen. An den Flanken der grauen Bergspitzen kreisen immer wieder größere Schwärme von schwarzen Vögeln. In Richtung Norden liegt der Düsterwald im Nebel. Der Wald ist nicht mehr so dicht und wird regelmäßig von felsigen Hängen unterbrochen. In den Bergen sollen jetzt Orks hausen. Ob sie uns bereits entdeckt haben? Anscheinend ja. Als wir einen steilen Abhang aus Steinen und Geröll passieren werden wir von einem Steinschlag überrascht. Tarannon, Eitri und ich finden hinter einem großen Felsen Deckung, Carragon kann den herabstürzenden Steinen ausweichen, doch Merwyn wird getroffen und an der Schulter verletzt. Am Rand des Abhangs, etwas versteckt zwischen Bäumen, entdecken wir einen ordentlich aufgeschichteten Steinhaufen. Seine Form und ein elbischer Name, der in einen der Steine geritzt wurde, lassen auf ein eilig errichtetes Steingrab schließen. In der Nähe findet Merwyn schwarze Pfeile sowie die Abdrücke von Orkstiefeln. Wir sind nicht mehr allein.
Die Zeichen, die Firiel hinterlassen hat, führen uns zu einer engen Klamm. Überall sehen auch meine ungeübten Augen die Spuren von Wölfen, alte und neue. Die Wände sind steil. Dieser Ort würde sich hervorragend für einen Hinterhalt eignen. Das Tal öffnet sich langsam und wird breiter. Der Boden ist hier übersät von bleichen Knochen, es riecht nach Verwesung. Ein kalter Schauer läuft mit über den Rücken. Wären meine Freunde nicht bei mir, so würde ich umgehend und fluchtartig die Klamm verlassen. Am Ende der Schlucht eine Höhle. Die Wände um den Eingang herum sind mit Blut beschmiert. Er sieht aus wie das aufgerissene Maul irgendeiner abscheulichen Bestie. In der Höhle können wir einen schwachen Lichtschein ausmachen. Plötzlich wird die Stille von einem durchdringenden Schmerzensschrei gestört. Das muss einer Elben sein, die uns voraus gegangen sind. Sie brauchen unsere Hilfe.
Ich schleiche mich in die Höhle, um die Lage zu erkunden. Vier Goblins sitzen an einem Feuer, zwei werfen mit Messern auf einen gefesselten Elben. Es ist Galion. Sie benutzen ihn als lebendige Zielscheibe. Abstoßend, widerwärtig, ekelhaft. Es gibt kein Wort in meiner Sprache, um die Abscheu vor dieser Untat auch nur annähernd zu beschreiben. Alleine kann ich hier nichts machen. Ich weiß auch nicht, wie viele Goblins tiefer in der Höhle lauern.
Gemeinsam dringen wir vorsichtig in die Höhle vor. Wir haben den Vorteil der Überraschung auf unserer Seite. Leise aber mit aller Kraft fliegt mein Pfeil durch die Dunkelheit und bleibt im Hals eines Goblins stecken. Noch bevor sie verdutzt zu ihren Waffen greifen können stürmt Carragon vor und erschlägt zwei mit seiner mächtigen Axt. Tarannon tut es ihm gleich und sein flinkes Schwert streckt einen weiteren Gegner nieder. Ihnen folgt Merwyn. Ihr Speer durchbohrt einen Feind. Die anderen Goblins versuchen zu flüchten. Es gelingt uns, einen von ihnen gefangen zu nehmen.
Eitri kann ihm lediglich die Information entlocken, dass es einen Ork-Häuptling gibt. Er hält sich im Berg versteckt, ebenso die Varge. Und genau da müssen wir hin. Möglichst leise und vorsichtig, mit abgedunkelten Laternen und geschärften Sinnen, dringen wir in die Höhlen vor. Galion besteht darauf, zurück zu bleiben. Er sei zu schwer verletzt und würde uns nur aufhalten. Doch auch ohne ihn kommen wir nur langsam voran. Wir entdecken eine größere Kammer mit dem riesigen, deformierten Skelett eines Wolfes. Die Abartigkeit entspricht den Schilderungen der Elben, dass der große Werwolf zum Teil entstellt ist. Merwyn steckt einen Knochen ein in der Hoffnung, dass er vielleicht später von Nutzen sein könnte.
Mit jeder Minute, mit jedem Schritt wird der Gestank schlimmer. Werde ich den jemals wieder los? Wir entdecken einen weiteren großen Raum. Er ist übersät mit einzelnen Knochen und ganzen Skeletten, manche solide, manche bereits zu Staub zerfallen. Aus dem Durcheinander ragt der Arm eines Elbenbogens hervor. Mit größter Entschlossenheit befreie ich ihn und nehme ihn an mich. Niemand widerspricht. Doch er ist stumm und singt nicht so wie Penbrigol, der Bogen der obersten Grenzwächterin. Zu lange wird er hier gelegen haben, getrennt vom Licht der Sterne und dem Flüstern des Windes in den Bäumen. Ein anderer Gegenstand weckt unsere Aufmerksamkeit, eine Art Behälter aus Metall, zerbeult aber eindeutig elbische Arbeit. Tarannon nimmt ihn an sich.
Niemand weiß genau, wie viele Stunden wir bereits unterwegs sind. Aber es wird Zeit, den Rückweg anzutreten. Das ganze Höhlensystem ist einfach zu groß, um es komplett zu erkunden, man kann sich schnell verirren. Außerdem ist es ideal für eine Falle.
Die erwartet uns draußen. Während wir uns im Morgengrauen dem Ausgang nähern hören wir bereits das Heulen der Wölfe, dazwischen ein tiefes, unnatürliches Brüllen. Ob das der große Werwolf ist? Langsam bewegen wir uns dem Ausgang der Klamm entgegen, ständig den Blick auch nach oben gerichtet, wo die Goblins mit Steinen werfen. Carragon muss einen Treffer einstecken. Auf einem großen Felsbrocken vor der Klamm steht ein einzelner, heulender Varg. Die Antwort ertönt prompt aus vielen Kehlen. Als das Tier vom Felsen springt laufen wir nach vorne, denn der Brocken bietet uns Deckung. Die Wölfe greifen an, doch wir wehren uns mit aller Kraft. Mit einem einzigen mächtigen Hieb streckt Eitri zwei Tiere nieder, Tarannons Schwert wirbelt durch die Luft und auch er erschlägt einen Gegner. Merwyns Speer fordert sein Opfer und bohrt sich tief in die Flanke eines Wolfes. Carragons Furcht einflößender Schrei sorgt für eine kurze Ablenkung und seine Axt durchtrennt die Wirbelsäule eines Tieres. Ich spanne meinen Bogen so weit wie nie zuvor. Tief im offenen Maul eines Wolfes bleibt der Pfeil stecken.
Die aufgehende Sonne lässt den Himmel im Osten rot erglühen. Etwa zwei Dutzend Varge rennen in die Klamm und wollen in die Höhlen flüchten, da taucht aus dem Hintergrund langsam die verzerrte Gestalt des großen Werwolfs auf. Merwyn stimmt ein Lied an, gemeinsam singen wir aus vollen Kehlen von erfolgreichen Schlachten während sich die Sonne endgültig über den Horizont schiebt und durch die Wolken bricht. Auch der große Werwolf wendet sich der Klamm zu und versucht zu fliehen. Mutig schneidet Carragon ihm den Weg ab und bietet ihm die Stirn. Seine Worte verhöhnen ihn. Mit lautem Brüllen fordert er die anderen Tiere auf, die Höhle wieder zu verlassen, doch nur wenige folgen seinem Befehl. Bald haben wir alle Angreifer erledigt und nur noch der große Werwolf bleibt alleine zurück. Nun zahlen sich Carragons Studien der elbischen Sprache wirklich aus. Seine Lieder und Verse machen den Werwolf immer wilder, er zeigt kein Anzeichen von Flucht. Wir kämpfen zu fünft gegen ihn und unsere Waffen fügen ihm tiefe, blutende Wunden zu. Doch auch wir müssen einstecken. Seine Klauen und Zähne verletzen uns teilweise schwer. Ein Streich von Tarannons Schwert fällt schließlich den großen Werwolf. Merwyn möchte sicher sein, dass das Untier wirklich tot ist und rammt ihren Speer in den massigen Körper. Mit dem letzten Atemzug verlässt ein Schatten das Tier und verschwindet in der Klamm. Von dort hören wir das Geheul eines einzelnen Wolfes, das sich mit jeder Sekunde immer mehr verzerrt. Wir haben den großen Werwolf ausgeschaltet, doch ein neuer ist bereits geschaffen. Nun kennen wir das Geheimnis.
Carragon ist schwer verwundet. Dank Tarannons Heilkünsten und einem stärkenden Trank von Galion gelingt es uns, alle Verletzungen zu behandeln. Wir legen ein weiteres Steingrab für Galions toten Begleiter an. Zu Beginn unseres Rückweges nach Norden sind wir nicht allein. Die Wölfe lassen uns wissen, dass sie uns beobachten, wagen aber nicht uns anzugreifen. Bereits nach wenigen Tagen ist keiner mehr von ihnen zu sehen.
In Thranduils Hallen werden wir bereits von Prinz Legolas erwartet. Wir berichten ihm ausführlich von unseren Abenteuern und dem Geheimnis des großen Werwolfs. Als Tarannon ihm den geheimnisvollen Behälter zeigt, überlegt Legolas kurz und lässt nach dem Lampenmacher der Elben schicken. Der hat die magische Leuchte vor sehr langer Zeit tatsächlich selbst geschmiedet. Mit der Aussage, sie habe zu viel Schaden genommen und sei zerstört gibt sich Eitri nicht zufrieden. Er kann den Lampenmacher überreden, mit dem zertrümmerten Stück zum Erebor zu kommen und dort mit den Schmieden der Zwerge versuchen, es wieder zu reparieren. Dann zeige ich Thranduils Sohn den Bogen. Legolas erkennt ihn wieder. Es trägt den Namen Ungolrist, der Spinnenspalter. Es ist der Bogen von Rodwin, die als Grenzwächterin in den Bergen patrouillierte und seit langer Zeit vermisst wird. Ich nehme allen Mut zusammen und frage, ob ich Ungolrist benutzen darf. Nach Rücksprache mit seinem Vater stimmt Legolas zu. Ich bin überglücklich und so stolz und verspreche den Bogen in Ehren zu halten. Doch nun gilt meine Aufmerksamkeit ganz Firiel. Während meine Freunde bei Legolas bleiben eile ich zur verletzten Elbin. Die Heiler sagen, dass sie das Schlimmste überstanden hat und nun in einem heilenden Schlaf liegt. Es könne nicht schaden, wenn ich zu ihr gehe und mit ihr rede. Ich bin stolz, ein Elbenfreund zu sein.
Wir brechen nach einer Gruppe von vier Elben, die von Galion angeführt wird, nach Süden auf. Doch schon bald hat uns der leichtfüßige Trupp abgehängt. Der einzige Hinweis, dem wir folgen können, sind Zeichen, die Firiel bei ihrer Suche nach dem großen Werwolf hinterlassen hat. Die sind auch nötig, denn hier im Wald gibt es keine Wege mehr, sondern lediglich einen kaum sichtbaren Pfad. Und Elben hinterlassen keine Spuren, nur wenn sie es wollen.
Das Gelände steigt an und wird immer zerklüfteter, je weiter wir nach Süden vordringen. Wir folgen einem tief eingeschnittenen Bachlauf, bis wir zu einem steilen Hang gelangen. Merwyn bemerkt Schlieren von Blut, die das Wasser schwach rot färben. Ich klettere nach oben und schleiche vorsichtig entlang des Gewässers. Da sehe ich zwei Varge, die um die Reste einer blutigen Beute kämpfen. Mit denen möchte ich es nicht alleine aufnehmen und kehre zurück. Der Wind steht ungünstig, als wir gemeinsam die Stelle erreichen. Kaum haben uns die Tiere gewittert, verschwinden sie mit weiten Sätzen im Dunkel des Waldes. Der Kadaver stammt von einem dritten Varg, in dem noch Elfenpfeile stecken. Die großen Wölfe sind nicht wählerisch was die Wahl ihrer Nahrung angeht.
Wir bemerken eine Bewegung oben in einem Baum, wo ein Elb auf sich aufmerksam macht und hinab klettert. Carragon nutzt seine verbesserten Sprachkenntnisse und spricht ihn auf Sindarin an. Sein Name ist Rothiel. Er gehört zur Gruppe von Galion. Sie wurden hier in einen Hinterhalt gelockt und überfallen. Der Beorninger wechselt den provisorischen Verband. Ich biete dem Elben an mit uns zu gehen, doch Rothiel ist zu schwer verletzt und er kehrt alleine nach Norden zurück.
Mehrere Tage sind wir bereits unterwegs und dabei weit nach Süden vorgedrungen. An den Flanken der grauen Bergspitzen kreisen immer wieder größere Schwärme von schwarzen Vögeln. In Richtung Norden liegt der Düsterwald im Nebel. Der Wald ist nicht mehr so dicht und wird regelmäßig von felsigen Hängen unterbrochen. In den Bergen sollen jetzt Orks hausen. Ob sie uns bereits entdeckt haben? Anscheinend ja. Als wir einen steilen Abhang aus Steinen und Geröll passieren werden wir von einem Steinschlag überrascht. Tarannon, Eitri und ich finden hinter einem großen Felsen Deckung, Carragon kann den herabstürzenden Steinen ausweichen, doch Merwyn wird getroffen und an der Schulter verletzt. Am Rand des Abhangs, etwas versteckt zwischen Bäumen, entdecken wir einen ordentlich aufgeschichteten Steinhaufen. Seine Form und ein elbischer Name, der in einen der Steine geritzt wurde, lassen auf ein eilig errichtetes Steingrab schließen. In der Nähe findet Merwyn schwarze Pfeile sowie die Abdrücke von Orkstiefeln. Wir sind nicht mehr allein.
Die Zeichen, die Firiel hinterlassen hat, führen uns zu einer engen Klamm. Überall sehen auch meine ungeübten Augen die Spuren von Wölfen, alte und neue. Die Wände sind steil. Dieser Ort würde sich hervorragend für einen Hinterhalt eignen. Das Tal öffnet sich langsam und wird breiter. Der Boden ist hier übersät von bleichen Knochen, es riecht nach Verwesung. Ein kalter Schauer läuft mit über den Rücken. Wären meine Freunde nicht bei mir, so würde ich umgehend und fluchtartig die Klamm verlassen. Am Ende der Schlucht eine Höhle. Die Wände um den Eingang herum sind mit Blut beschmiert. Er sieht aus wie das aufgerissene Maul irgendeiner abscheulichen Bestie. In der Höhle können wir einen schwachen Lichtschein ausmachen. Plötzlich wird die Stille von einem durchdringenden Schmerzensschrei gestört. Das muss einer Elben sein, die uns voraus gegangen sind. Sie brauchen unsere Hilfe.
Ich schleiche mich in die Höhle, um die Lage zu erkunden. Vier Goblins sitzen an einem Feuer, zwei werfen mit Messern auf einen gefesselten Elben. Es ist Galion. Sie benutzen ihn als lebendige Zielscheibe. Abstoßend, widerwärtig, ekelhaft. Es gibt kein Wort in meiner Sprache, um die Abscheu vor dieser Untat auch nur annähernd zu beschreiben. Alleine kann ich hier nichts machen. Ich weiß auch nicht, wie viele Goblins tiefer in der Höhle lauern.
Gemeinsam dringen wir vorsichtig in die Höhle vor. Wir haben den Vorteil der Überraschung auf unserer Seite. Leise aber mit aller Kraft fliegt mein Pfeil durch die Dunkelheit und bleibt im Hals eines Goblins stecken. Noch bevor sie verdutzt zu ihren Waffen greifen können stürmt Carragon vor und erschlägt zwei mit seiner mächtigen Axt. Tarannon tut es ihm gleich und sein flinkes Schwert streckt einen weiteren Gegner nieder. Ihnen folgt Merwyn. Ihr Speer durchbohrt einen Feind. Die anderen Goblins versuchen zu flüchten. Es gelingt uns, einen von ihnen gefangen zu nehmen.
Eitri kann ihm lediglich die Information entlocken, dass es einen Ork-Häuptling gibt. Er hält sich im Berg versteckt, ebenso die Varge. Und genau da müssen wir hin. Möglichst leise und vorsichtig, mit abgedunkelten Laternen und geschärften Sinnen, dringen wir in die Höhlen vor. Galion besteht darauf, zurück zu bleiben. Er sei zu schwer verletzt und würde uns nur aufhalten. Doch auch ohne ihn kommen wir nur langsam voran. Wir entdecken eine größere Kammer mit dem riesigen, deformierten Skelett eines Wolfes. Die Abartigkeit entspricht den Schilderungen der Elben, dass der große Werwolf zum Teil entstellt ist. Merwyn steckt einen Knochen ein in der Hoffnung, dass er vielleicht später von Nutzen sein könnte.
Mit jeder Minute, mit jedem Schritt wird der Gestank schlimmer. Werde ich den jemals wieder los? Wir entdecken einen weiteren großen Raum. Er ist übersät mit einzelnen Knochen und ganzen Skeletten, manche solide, manche bereits zu Staub zerfallen. Aus dem Durcheinander ragt der Arm eines Elbenbogens hervor. Mit größter Entschlossenheit befreie ich ihn und nehme ihn an mich. Niemand widerspricht. Doch er ist stumm und singt nicht so wie Penbrigol, der Bogen der obersten Grenzwächterin. Zu lange wird er hier gelegen haben, getrennt vom Licht der Sterne und dem Flüstern des Windes in den Bäumen. Ein anderer Gegenstand weckt unsere Aufmerksamkeit, eine Art Behälter aus Metall, zerbeult aber eindeutig elbische Arbeit. Tarannon nimmt ihn an sich.
Niemand weiß genau, wie viele Stunden wir bereits unterwegs sind. Aber es wird Zeit, den Rückweg anzutreten. Das ganze Höhlensystem ist einfach zu groß, um es komplett zu erkunden, man kann sich schnell verirren. Außerdem ist es ideal für eine Falle.
Die erwartet uns draußen. Während wir uns im Morgengrauen dem Ausgang nähern hören wir bereits das Heulen der Wölfe, dazwischen ein tiefes, unnatürliches Brüllen. Ob das der große Werwolf ist? Langsam bewegen wir uns dem Ausgang der Klamm entgegen, ständig den Blick auch nach oben gerichtet, wo die Goblins mit Steinen werfen. Carragon muss einen Treffer einstecken. Auf einem großen Felsbrocken vor der Klamm steht ein einzelner, heulender Varg. Die Antwort ertönt prompt aus vielen Kehlen. Als das Tier vom Felsen springt laufen wir nach vorne, denn der Brocken bietet uns Deckung. Die Wölfe greifen an, doch wir wehren uns mit aller Kraft. Mit einem einzigen mächtigen Hieb streckt Eitri zwei Tiere nieder, Tarannons Schwert wirbelt durch die Luft und auch er erschlägt einen Gegner. Merwyns Speer fordert sein Opfer und bohrt sich tief in die Flanke eines Wolfes. Carragons Furcht einflößender Schrei sorgt für eine kurze Ablenkung und seine Axt durchtrennt die Wirbelsäule eines Tieres. Ich spanne meinen Bogen so weit wie nie zuvor. Tief im offenen Maul eines Wolfes bleibt der Pfeil stecken.
Die aufgehende Sonne lässt den Himmel im Osten rot erglühen. Etwa zwei Dutzend Varge rennen in die Klamm und wollen in die Höhlen flüchten, da taucht aus dem Hintergrund langsam die verzerrte Gestalt des großen Werwolfs auf. Merwyn stimmt ein Lied an, gemeinsam singen wir aus vollen Kehlen von erfolgreichen Schlachten während sich die Sonne endgültig über den Horizont schiebt und durch die Wolken bricht. Auch der große Werwolf wendet sich der Klamm zu und versucht zu fliehen. Mutig schneidet Carragon ihm den Weg ab und bietet ihm die Stirn. Seine Worte verhöhnen ihn. Mit lautem Brüllen fordert er die anderen Tiere auf, die Höhle wieder zu verlassen, doch nur wenige folgen seinem Befehl. Bald haben wir alle Angreifer erledigt und nur noch der große Werwolf bleibt alleine zurück. Nun zahlen sich Carragons Studien der elbischen Sprache wirklich aus. Seine Lieder und Verse machen den Werwolf immer wilder, er zeigt kein Anzeichen von Flucht. Wir kämpfen zu fünft gegen ihn und unsere Waffen fügen ihm tiefe, blutende Wunden zu. Doch auch wir müssen einstecken. Seine Klauen und Zähne verletzen uns teilweise schwer. Ein Streich von Tarannons Schwert fällt schließlich den großen Werwolf. Merwyn möchte sicher sein, dass das Untier wirklich tot ist und rammt ihren Speer in den massigen Körper. Mit dem letzten Atemzug verlässt ein Schatten das Tier und verschwindet in der Klamm. Von dort hören wir das Geheul eines einzelnen Wolfes, das sich mit jeder Sekunde immer mehr verzerrt. Wir haben den großen Werwolf ausgeschaltet, doch ein neuer ist bereits geschaffen. Nun kennen wir das Geheimnis.
Carragon ist schwer verwundet. Dank Tarannons Heilkünsten und einem stärkenden Trank von Galion gelingt es uns, alle Verletzungen zu behandeln. Wir legen ein weiteres Steingrab für Galions toten Begleiter an. Zu Beginn unseres Rückweges nach Norden sind wir nicht allein. Die Wölfe lassen uns wissen, dass sie uns beobachten, wagen aber nicht uns anzugreifen. Bereits nach wenigen Tagen ist keiner mehr von ihnen zu sehen.
In Thranduils Hallen werden wir bereits von Prinz Legolas erwartet. Wir berichten ihm ausführlich von unseren Abenteuern und dem Geheimnis des großen Werwolfs. Als Tarannon ihm den geheimnisvollen Behälter zeigt, überlegt Legolas kurz und lässt nach dem Lampenmacher der Elben schicken. Der hat die magische Leuchte vor sehr langer Zeit tatsächlich selbst geschmiedet. Mit der Aussage, sie habe zu viel Schaden genommen und sei zerstört gibt sich Eitri nicht zufrieden. Er kann den Lampenmacher überreden, mit dem zertrümmerten Stück zum Erebor zu kommen und dort mit den Schmieden der Zwerge versuchen, es wieder zu reparieren. Dann zeige ich Thranduils Sohn den Bogen. Legolas erkennt ihn wieder. Es trägt den Namen Ungolrist, der Spinnenspalter. Es ist der Bogen von Rodwin, die als Grenzwächterin in den Bergen patrouillierte und seit langer Zeit vermisst wird. Ich nehme allen Mut zusammen und frage, ob ich Ungolrist benutzen darf. Nach Rücksprache mit seinem Vater stimmt Legolas zu. Ich bin überglücklich und so stolz und verspreche den Bogen in Ehren zu halten. Doch nun gilt meine Aufmerksamkeit ganz Firiel. Während meine Freunde bei Legolas bleiben eile ich zur verletzten Elbin. Die Heiler sagen, dass sie das Schlimmste überstanden hat und nun in einem heilenden Schlaf liegt. Es könne nicht schaden, wenn ich zu ihr gehe und mit ihr rede. Ich bin stolz, ein Elbenfreund zu sein.