Briefe in die Hölle - Das Tagebuch von Ilu

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Uthoroc
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Briefe in die Hölle - Das Tagebuch von Ilu

Post by Uthoroc »

Lieber Papa!

Es ist ganz viel passiert, und ich habe so viel zu erzählen. Nach der Sache mit Afra und dem Arrest durfte ich endlich wieder in den Hathor-Tempel gehen, wo der merkwürdige Priester aus dem Norden seinen Schrein hat. Briis nennt er sich, oder so ähnlich, und sein Gott ist Duncan-Mor, von dem ich vorher noch nie gehört hatte. Stell dir vor, er ist in der Hölle gewesen! Duncan-Mor meine ich, nicht Briis. Kennst du ihn? Hast du ihn getroffen? Gegen ihn gekämpft? Jetzt ist er wohl nicht mehr in der Hölle, und ich dachte, wenn er rausgekommen ist, muss er ja auch den Weg wieder rein kennen, oder nicht? Ich habe Briis mit Fragen gelöchert, aber ehrlich... so richtig viel weiß er auch nicht. Er sollte doch eigentlich alles über seinen Gott wissen, oder?

Als ich seinen Geschichten zuhörte, kam plötzlich ein Bote vom Palast und überbrachte eine Einladung zum Wesir. Stell dir vor, nicht nur für Briis, sondern auch für mich! Im Palast waren noch andere, die eingeladen waren, hauptsächlich Leute aus dem Norden. Der Ebedaja, der bei der Weißen Wache was zu sagen hat, und dieser unheimliche kleine Mann mit der spitzen Nase. Landro heißt er, und sagt er ist ein Kobold. Als letztes war da noch jemand, den ich nicht kannte: eine Frau aus der Wüste. Sie heißt Tamiri.

Wir wurden dann zu Herrn Pta-Sokar gebracht, der uns was ganz Tolles zu erzählen hatte. Wir sollen in die Hölle gehen! Da oben im Norden, in Thule, ist das Tor, wo der Duncan-Mor aus der Hölle rausgekommen ist, und das ist immer noch offen. Und jetzt will die Königin von Thule, dass jemand nachschauen geht, was denn da so ist. Kein Wunder, dass sie mich ausgesucht haben! Ich weiß zwar noch nicht, wie das da ist, aber wenn ich mal da bin, kenne ich mich bestimmt ganz gut aus.

Aber erst sollten wir noch was anderes machen. Ich habe das nicht so richtig verstanden, aber da oben ist jemand, der Wesir nannte ihn den "Schultermann", dem wir ein würdiges Geschenk mitbringen sollten, die Knochen einer Jagdbeute, aus der er ein Orakel lesen wird. Ist mir auch egal, den brauchen wir bestimmt nicht, wenn ich mal in der Hölle bin. Jetzt mussten wir aber in die Wüste, um einen Löwen oder so was ähnliches zu jagen, auch wenn der Kobold lieber Jagd auf ein richtiges Monster in den Bergen gemacht hätte.

Die Tamiri hat uns geführt, wir haben dann aber was anderes gesehen: eine Riesenlibelle aus dem Sonnenreich, die der Gegen spionierte. Und als wir in die Berge wollten, um den Zauberer zu finden, der sie steuert, da ist der Ebedaja ausgerutscht und einen Abhang runtergefallen. Briis wollte ihn nach packen, ist aber direkt hinterher gefallen und auf ihn drauf. Der Ebedaja hat sich schlimm was gebrochen, da schaute so richtige eine Rippe aus der Seite raus. Dem Briis ist fast nix passiert. Und als Tamiri dann die Wunde versorgen wollte, war plötzlich ein Löwe da. Nein, nicht nur einer, sondern sogar zwei. Aber da habe ich Schaqiq zur Hilfe gerufen und natürlich ist er gekommen, um mich zu beschützen. Einen Löwen hat er gepackt und in die Felsen geworfen, wo der Ebedaja ihn tot gemacht hat. Der andere ist weggelaufen.

Da hatten wir dann einen Löwen erlegt und sind wieder zurück nach Hebenu. Wo sie den Ebedaja richtig versorgt haben. Die Weiße Königin hat uns dann noch empfangen und uns allen ein Amulett von den Göttern geschenkt. Ich hab‘ eins von Taweret gekriegt, aber ich brauch das ja nicht wirklich, ich hab ja Schaqiq. Soll ich es dir mitbringen? Aber du bist ja bestimmt viel mächtiger als Taweret und brauchst es bestimmt nicht.
Auf jeden Fall fahren wir jetzt mit dem Schiff nach Norden, und dann gehe ich dich endlich suchen und werde dich ganz bestimmt finden, und dann freust du dich ganz stark, und niemand ist mehr gemein zu mir wie die Afra. Ich freu mich so!
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Re: Briefe in die Hölle - Das Tagebuch von Ilu

Post by Uthoroc »

Lieber Papa!

Wo steckst du denn? Ich dachte wir sind in der Hölle und ich habe überall nach dir Ausschau gehalten. Aber vielleicht ist das noch gar nicht die richtige Hölle? Wir sind ganz weit nach Norde gefahren, mit einem riesigen Schiff und haben Seehund-Menschen und Wolfer (Wolfs-Menschen?) getroffen, bis wir zu dieser Stadt Sternberg gekommen sind, wo das Tor zur Hölle ist.

Da waren ganz viele Leute, die alle ganz wichtig waren und ganz viel zu sagen hatten, aber ich habe denen nicht richtig zugehört, denn es sollte ja schon bald runter in die Hölle gehen. Dann waren wir noch in einem Tempel oder Krankenhaus, wo einer war, der schon mal unten gewesen ist, und ganz verwirrt und plemplem wieder hoch gekommen ist. Der hat von bösen geflügelten Wesen gesprochen - sind das Dämonen? - und davon dass ihnen ihr Essen plötzlich schlecht geworden ist. Natürlich muss man in der Hölle vorsichtig sein, wenn man sich nicht auskennt!
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Am nächsten Tag sind wir dann runtergeklettert, weiter und immer weiter durch Tunnel und Schächte bis wir in eine große Höhle gekommen sind, wo wieder viele Leute waren. Da haben wir mit Kobolden - Freunden von dem Landro - gesprochen, die alles zuerst sehen wollten, was wir aus der Hölle mitbringen. Ich will aber ja gar nichts mitbringen, ist mir also egal. Und der Schultermann war auch da, und der hat 'ne Karte gemacht, da waren Punkte drauf, und ich dachte, der eine, der könnte dein Schloss sein. Das war aber noch weit weg.

Wir hatten dann allen möglichen Kram dabei, als wir los sind - brauchen wir das alles? Komisch war, dass da kein Tag und keine Nacht war, aber wir haben dieses Papier wo jemand woanders drauf schreibt, und die machen Striche alle Stunde oder so, so dass wir wissen welche Zeit es ist. Und ich hab dann gemerkt, dass da so Orte sind, wo nicht gut ist, und das Essen ganz schlecht wird, selbst wenn man es schon gegessen hat. Aber wir konnten die dann umgehen, und unser Essen war nicht schlecht geworden. Das war gut.

Aber Dämonen habe ich keine gesehen, da war ich etwas traurig, denn ich dachte ich würde von dir hören, aber es war keiner da. Wir haben dann die Hügel erreicht und sind hoch geklettert und konnten ganz weit sehen. Ein Meer in der Ferne und ein abgestürztes fliegendes Schiff, und Bäume! Wasser gab es auch und alle waren ganz froh darüber. Ich auch, weil wir deswegen nicht schon wieder umkehren mussten.
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Wir sind dann die Hügel runter gestiegen, um in Richtung des Schiffs zu gehen, denn da war Rauch wie von einem Lagerfeuer. Aber als wir zu den ersten Bäumen kamen, hing da ein Mann im Baum, mit aufgeschnittenem Bauch und ganz viel Blut. Als wir noch guckten tauchten plötzlich andere Leute aus Thule auf: eine Patrouille, die sich verlaufen hatten, und hier von komischen Schlangen - oder Echsenmenschen angegriffen wurden und sich in einer Höhle versteckt hatten. Den Mann am Baum hatten sie aber erwischt.

Wir sind mit ihnen in die Höhle, Alexander und Pascale hießen die, und Bavka die Wolferin, und Pa'ukra die Piktenzauberin, aber die war schwer verletzt. Dann haben uns die Schlangenmenschen - ich hab vergessen, wie die hießen - angegriffen und der Ebedaiah und der Landro haben die tot gemacht oder verscheucht und einen gefangen genommen. Der sagte dann sie seien von der Ewigen Schlacht oder so geflogen und hier jetzt zuhause. Aber deswegen muss man doch keinen an den Baum hängen und aufschneiden, oder? Ich hab sie auch gefragt, ob sie einen König haben - weil ich dachte, das wärst vielleicht du. Haben sie aber nicht, und da war ich enttäuscht. Ach ja, die Geflügelten sind auch aufgetaucht, und die mochten die Schlangenmenschen gar nicht. Die habe ich auch gefragt ob sie Dämonen wären, aber die wurden ganz böse und einen König haben sie auch nicht.

Tamiri ist später los - wir dachten, die Schlangenmenschen seien weg oder hätten ganz viel Angst vor uns - um Murmeltiere zu jagen, aber dann sind die Schlangenmenschen wieder gekommen und es wäre fast böse ausgegangen, aber die Geflügelten sind noch mal wieder gekommen. Wir wollen mit denen Frieden machen und ihnen Essen geben, damit sie die Gefangenen freilassen, die sie haben. Auch sie sind wegen der Ewigen Schlacht hierher gekommen. Da kämpfen Dämonen gegen Teufel sagen sie, für immer und immer. Bist du vielleicht da? Als General, oder so? Vielleicht müssen wir da hin, um nachzuschauen.
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