Zurück in die Geborstenen Himmel

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Uthoroc
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Zurück in die Geborstenen Himmel

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Geborstene Himmel II – Erster Prolog (Der Mundus)

Ausserordentliche Sitzung der Curia Regis, des höchst ehrenwerten Geheimrates Ihrer Majestät Aster Charlotte Auguste von Artois-Askanien, Königin der Thulischen Konföderation
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Schriftführer William Blackstone, Sekretär ihrer Majestät geheimen Rates.

Eröffnung der außerordentlichen Sitzung mit der Schwurformel:
Sie schwören bei den himmlischen Mächten, ein ehrlicher und treuer Diener Ihrer Majestät der Königin zu sein als einer Ihrer Majestät Geheimen Räte. Sie werden nicht wissen oder verstehen von irgendwelcher Art Angelegenheit, die versucht werden, getan oder gesprochen werden soll gegen die Person, Ehre, Krone oder Würde Ihrer Majestät, sondern Sie werden dergleichen widerstehen mit all ihrer Macht, und entweder dergleichen gegenüber Ihrer Majestät enthüllen oder gegenüber denjenigen in Ihrem Geheimen Rat, die Ihrer Majestät davon gewahr werden lassen. Sie werden in allen Angelegenheiten, die im Rat bewegt, behandelt und debattiert werden, treu und wahrheitsgemäß ihre Gedanken und Meinung erklären, wie es ihnen ihr Herz und ihr Gewissen gebietet; und sie werden alle Angelegenheiten geheim halten, die ihnen anvertraut und enthüllt werden oder die unter Geheimhaltung im Rat behandelt werden. Und sofern irgendwelche der besagten Verträge oder Ratschläge irgendwelche der Räte betreffen werden, werden sie es diesen gegenüber nicht enthüllen, sondern sie werden es bis zu der bestimmten Zeit für sich behalten, zu der mit der Zustimmung Ihrer Majestät oder des Rates die Veröffentlichung erfolgen wird. Sie werden bis zum Äußersten Treue und Gefolgschaft zu Ihrer Majestät der Königin wahren; und sie werden dabei helfen, alle Rechtsprechungen, Vorränge und Befugnisse zu verteidigen, die Ihrer Majestät gewährt oder von der Krone durch Parlamentsgesetze oder sonst wie übernommen wurden, gegenüber allen ausländischen Fürsten, Personen, Prälaten, Staaten oder Potentaten. Und allgemein werden sie in allen Angelegenheiten so handeln, wie ein treuer und wahrhaftiger Diener es gegenüber Seiner Majestät tun sollte. So wahr ihnen die Götter helfen.



Feststellung des Anlässe der Außerordentlichen Sitzung durch den Lord Präsident Louis-Urbain Le Peletier.

„Eure Majestät, königliche Ratsmitglieder. Ereignisse von außerordentlicher Tragweite erfordern unser aller höchstmögliche Aufmerksamkeit. Wie uns aus der übereinstimmenden Aussage aller Kirchenvertreter betätigt wurde, ist der Gott Duncan Mor, himmlischer Herr der Stürme und des Regens in die himmlischen Sphären zurückgekehrt.“
(Zahlreiche Zwischenrufe und Lobpreisungen)
In seiner Zeit im Inferno, wohin er sich aufopfernd begab, uns alle vor drohendem Verhängnis zu erretten, hat er offenbar eine Sphäre errichtet welche den Namen „Geborstene Himmel“ trägt. Von dort ist er aufgestiegen, wohl nicht ohne den höllischen Heerscharen noch eine beispiellose Niederlage zugefügt zu haben.

(Erstaunte Zwischenrufe und Nachfragen diverser Ratsmitglieder)

„Wir haben gesicherte Kunde von dem Ereignis, weil uns eine große Aufgabe auferlegt wurde. Lord Duncan hat in dieser Zeit einen Sohn gezeugt. Dieser wurde uns mit seiner Mutter von einem Flugschiff aus den Geborstenen Himmeln zu einem offenen Portal in den Abgrund gebracht, welches sich unter der Stadt Sternberg befindet. Mutter und Sohn sind derzeit dort angekommen. Wie uns die Mutter versicherte, ist es der ausdrückliche Wille des Herrn der Stürme und des Regens, dass sein Sohn, derzeit noch ein Wickelkind, nicht an einem Hofe heranwachsen soll, sondern in einer Umgebung, wo der Alltag bereits eine Herausforderung bedeutet. Seine Gemahlin hat erklärt, dass die Pionierstadt Sternberg alle Voraussetzungen erfüllt, um sich dort niederzulassen und ihren Sohn heranreifen zu lassen. Wir haben gemäß dem Schwur, welchen wir alle im Namen der heiligen Einundzwanzig eingangs geleistet haben, die Pflicht und Verantwortung, dem göttlichen Wunsch gemäß zu handeln.“
(Es wird eine angemessene Zeit gewährt, diese Informationen zu verarbeiten. Gemäß dem Protokoll eröffnet Ihre Majestät die Fragerunde.)
„Wer ist denn die Mutter des Knaben, wie heißt sie und ist sie himmlischer Herkunft? Und hat auch das Kind bereits einen Namen erhalten?“
„Eure Majestät, der Name der Mutter lautet Parvati. Sie ist eine Tänzerin des himmlischen Hofes in Vendya, wo man den Herrn Duncan Mor unter dem Namen Indra verehrt. Damit ist sie gewiss himmlischer Abstammung. Und der Name des Knaben ist Iskander!“

Anmerkung der Magistra der Magister Desideria:
„Himmlischer Abstammung? In Vendyen wird die Zahl der bekannten Gottheiten mit grob 72000 angegeben, lokale und mindere Gottheiten nicht inbegriffen. Wenn Parvati Indra zugeordnet ist, dann ist sie eine Apsara, eine Art Hofdame. Sie tanzen für den Gott und sind wohl auch Kurtisanen. Himmlische Herkunft, mag sein, aber als Göttin kann man sie sicher nicht klassifizieren. Damit ist der Sohn nach den gegebenen Definitionen maximal ein Halbgott.“
Broxa Anivari, Sprecherin der Kobolde: „Es ist ja nicht das erste Mal, dass sich ein Herrscher in eine Tänzerin oder eine Kurtisane – oder beides – verguckt. Warum soll das bei den Himmlischen anders sein? Und ein Kind von Traurigkeit war Euer Sturmgott ja nie!“
(Die folgende Diskussion wurde nicht ins Protokoll aufgenommen.)
Urania von Wehrburg, Erstes Schwert der Kriegsherrin: „Ich halte einen anderen Sachverhalt für weitaus wichtiger! Gibt es tatsächlich unter der Stadt Sternberg ein offenes Portal ins Inferno? Ist dieses in irgendeiner Form gesichert oder geschützt?“
„Den Berichten zur Folge öffnet sich dieses Portal in eine herrenlose Ödnis namens Baalgor. Dieses Portal haben wohl die Trolle in alter Zeit geschaffen, um aus dem Inferno in den Mundus zu gelangen. Den Dämonenfürsten, welcher einst über Baalgor herrschte, haben die großen Mütter besiegt und er wurde von den Trollen verzehrt. Er existiert daher nicht mehr. Baalgor wird als lebensfeindliches Ödland beschrieben. An dem Ort, wo die Trolle den Ausgang gruben, soll, den Berichten zu folgen, eine uralte Stadt liegen, welche nach der Form der Gebäude zu urteilen, von menschengroßen Geschöpfen bewohnt wurde. Sie liegt aber wohl größtenteils unter Sinter begraben.
Das Tor wird bewacht von einem Stamm von Kriegern, welche den Schwur getan haben, es dauerhaft zu hüten. Sie sind zu Untoten geworden, welche den Eingang seit unvorstellbar langer Zeit bewachen.
Im Sternberger See scheint ebenfalls ein Zugang zu existieren. Dort werden immer wieder Wasserdämonen gesichtet. Allerdings werden diese wohl allesamt von Platsch gefressen.“

Mehrfache Nachfrage: „Platsch?“

„Platsch ist entweder ein Wasserdrache oder eine Seeschlange. Sie ist den Einwohnern wohlgesonnen. Den Namen hat dieses Wesen wohl von den Kindern der Stadt erhalten, welche mit ihm in den Wassern spielen!“
Mogens Niels Juel, erster Admiral der königlichen Flotte: „Dort spielen Kinder in einem von Dämonen heimgesuchten See mit einem Wasserdrachen?“
Boyce Capilouto, Lordleutnant der Provinz Norrland: “Was erwartet Ihr von den Pionieren und Siedlern, welche unsere Provinz geschaffen und erhalten haben? Dort in Sternberg sind die Brooterritorien nur einen kurzen Weg entfernt! Unsere tapferen Einwohner nehmen es mit vielen Widrigkeiten auf! Allerdings betrachte ich die Existenz einen so schwach gesicherten Höllentors als eine Bedrohung, der sich unsere Provinz allein nicht erwehren kann, falls es von dort einen Angriff höllischer Mächte geben sollte. Daher sollte die vorhandene Garnison umgehend verstärkt werden!“
Ran, erste Leitwolferin: „Es stehen mehrere Rudel bereit, welche wir jederzeit von den Grenzen abrufen können. Doch ist es nicht mehr leicht möglich, auf Brooeinfälle zu reagieren!“
Dalaniekay Thyron, Ministerin zur Koordinierung von Verteidigungsangelegenheiten: „Es ist offensichtlich, dass wir auf diese bisher unbekannte Bedrohung reagieren müssen. Unser Ministerium wird unverzüglich einen Notfallplan erstellen. Allerdings ist es unumgänglich, viele andere Aktivitäten im eigenen Land und außerhalb auf ein Mindestmaß zu begrenzen. Doch können wir die Verteidigung unseres Kernlandes nicht einem Stamm untoter Höhlenmenschen und einem Wasserdrachen namens Platsch überlassen.
Weiterhin rege ich an, das Ödland namens Baalor umgehend zu erkunden. Dem Anschein nach hat bisher wohl vor allem die Abgeschiedenheit des Tores eine mögliche Invasion verhindert. Wir müssen daher Expeditionen entsenden, welche Baalor und die angrenzenden Teile des Abgrunds erkunden, um einen Überblick über denkbare Bedrohungen zu erhalten.“

Lord Henry Flitmore, erster Vorsitzender der KöniglichGeographischen Gesellschaft: „ich stimme Ihrer Einschätzung zu Ministerin. Wir werden umgehend geeignetes Personal anwerben, welche unter unserer Leitung diese Erforschung beginnen wird!“

Trauthildis, Hohe Mutter der Camre-Kirche: „Seid Ihr denn von Sinnen? Bereits das Entsenden von Expeditionen macht doch die höllischen Mächte erst auf uns aufmerksam, wenn es zu Begegnungen kommen wird! Wie wollt Ihr verhindern, dass Teilnehmer in Bann oder Gefangenschaft geraten, und unter dämonischen Einflüssen, Zwang oder Folter die Lage des Tores preisgeben? Und wie wollt Ihr erst recht verhindern, dass unsere Bürger, welche Ihr in die Hölle zu entsenden gedenkt, nicht besessen werden und so bei Ihrer Rückkehr diabolische Mächte einschleppen? Oder gar eine Seuche, welche uns völlig unbekannt ist, und für die wir keine Heilmittel haben?“
Rakull von Neuhafen, linke Hand des Tauros: „Sagt mal, kennt sich irgendwer in unserem Land in Wüsten aus? Unsere Waldläufer können wir ja da schlecht hinschicken. Und wir Stadtbewohner sind auch nicht gerade Experten darin, in einem lebensfeindlichen Ödland zu überleben, wo selbst die Dämonen keine große Lust haben hinzugehen!“

....

Fazit nach ausführlicher Diskussion:
  • Die Existenz des Tores unterliegt strengster Geheimhaltung.
  • Die Entsendung von möglichen Expeditionen in den Abgrund erfolgt ausschließlich nach größtmöglicher Absicherung gegen Einschleppen diabolischer Gefahren und bestmöglicher Auswahl der Teilnehmer.
  • Der Inhalt der Sitzung wird als absolute Verschlusssache klassifiziert.

Geheimtreffen der Admiralität, Inhalt vertraulich:
„Wie wir den Berichten entnommen habe, wurde dieser Göttersohn mit seiner Mutter von einem motorgetriebenen Luftschiff gebracht. Es kam aus den Geborstenen Himmeln, der ehemaligen Feste Duncan-Mors. Wir sollten uns umgehend damit befassen, diese Technik zu studieren und sie nach Möglichkeit zur Anwendung zu bringen! Selbst wenn wir nicht fliegen lernen, können Motorschiffe uns gegen die Flotten von Acheron und Hyperborea einen unschätzbaren Vorteil einbringen. Eine Expertengruppe ist zusammenzustellen und unter Geheimhaltung nach Sternberg zu entsenden!“

Vorstandssitzung der Königlich Geographischen Gesellschaft, Inhalt vertraulich:
„Expeditionen in diesen Teil des Abgrunds können wir unmöglich Laien anvertrauen. Diese werden in ihrer Unerfahrenheit weder den Herausforderungen gewachsen sein, noch verwertbare Berichte zurückbringen. Daher ist aus verlässlichen Mitgliedern eine Expedition zusammenzustellen und so diskret wie möglich zum Tor zu bringen!“

Treffen der hohen Kirchenvertreter Hanles, unter Vorsitz der Magistra der Magister:
„Unwissenheit tötet! Diesen Grundsatz gilt es allezeit zu bedenken. Entsenden wir daher eine Gruppe verlässlicher Gläubige, um die ehemalige Domäne des Duncan zu finden, die Geborstenen Himmel. Allein dort ist die Anwesenheit von Kräften, welche uns möglicherweise wohlgesonnen sind, wahrscheinlich. Dies muss selbstverständlich so unbemerkt wie möglich geschehen!“

Sendbrief des RABEN, Hoher Priester des Duncan-Mor an auserwählte Gläubige:
„Der Ort, wo sich unser HERR aufgehalten hat, ist uns kundgetan! Es handelt sich um ein Reich namens „Geborstene Himmel“! Dort soll es eine Kirche unseres HERRN gegeben haben. Was ist aus seinen Gläubigen geworden, da der HERR wieder aufgestiegen ist? Finden wir die Schwestern und Brüder im Glauben, welche selbst im höllischen Abgrund seine Heiligkeit erkannt haben. (Behandelt den Inhalt des Schreibens vertraulich und wählt allein die Besten!“)
Treffen des inneren Rates der Kobolde:
„Fliegende Schiffe mit Motoren! Mehr muss man nicht sagen! Wir müssen dieser Technologie habhaft werden, bevor Menschen und so damit rumpfuschen. Sollen doch die Gnome ihre Ballons aufsteigen lassen. Also los, und kein überflüssiges Wort!“


Söldnerkneipe „Zum geschlachteten Lamm“:
„Haste gehört? Torvil und der grindige Gorm haben sich bei der Admiralität verpflichtet! Die müssen eine Wahnsinnsheuer zahlen. Und dabei liegen nirgendwo auslaufbereite Schiffe! Machste auch mit?“
„Nee, lass ma. Ich warte auf die KGG. Die zahlen weniger, bringen aber ihre Leute meist heil wieder zurück.“

Gespräch im Salon ihrer königlichen Majestät Aster mit ihrer Favoritin und Beraterin Fiona Magiday:
„Glaubt Ihr denn, dass die Ratsteilnehmer sich an die Anordnungen halten werden?“
„Wo denkst Du hin! Ich bin gewiss, dass sie alle bereits alles daransetzen werden, um sich und ihre Interessen so weit wie möglich einzubringen. Und ebenso bin ich mir sicher, dass es nur eine Frage der Zeit sein wird, bis das Höllentor zum Stadtgespräch werden wird.“
„Was gedenkt Ihr also zu tun?“
Ich werde an den Einwand des Taurospriesters denken: wir haben keine Untertanen, welche Wüstenerfahrung haben. Also ist es angebracht, solche zurück zu beordern, welche ich höchstselbst nach Acheron entsandt habe, um dort einer Verbündeten Unterstützung zu gewähren. Sende daher eine Botschaft an die weiße Königin, dass ich meine Leute selbst benötige. Und wenn sie ihrerseits eigene Untertanen für geeignet befindet, dann soll sie diese entsenden.“
„Wie Ihr wünscht Majestät. Und seid gewiss, dass wenigstens diese Botschaft allein ihre Empfänger erreichen wird!“

Kristallomantische Nachricht, Azurith an KORUND:
„In Thule wurde ein Höllentor entdeckt. Es führt zu einer Domäne namens Baalgor. Tor nicht gesichert. Anweisungen erforderlich!“

KORUND an Resident Melanterit, Imperium der Tiefe:
„Anfordere Expertise: Bestehen Ambitionen des Imperiums Expeditionen in die ehemalige Domäne Baalgor durchzuführen?“
„Melanterit an KORUND: „Negativ. Baalgor wird als uninteressantes Ödland ohne Ressourcen oder Schätze eingestuft. Feindselige Bewohner ohne jegliche Ambitionen, sich dem Imperium zu unterwerfen. Rückzugsort von Versprengten der EWIGEN SCHLACHT. Expeditionen gelten als Verschwendung. Allenfalls Exilanten und Flüchtlinge gründen unbedeutende und meist kurzlebige Siedlungen.“
KORUND an Melanterit: Beginne mit Einflussnahme auf Multiplikatoren. Streue Gerüchte. Baalgor muss ins Bewusstsein der Öffentlichkeit wie des Adels gebracht werden, dann wird auch der Kaiserhof reagieren. Beginne unverzüglich!“
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Re: Zurück in die Geborstenen Himmel

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Geborstene Himmel II - Zweiter Prolog (Die Geborstenen Himmel)

Die Schwindende See, oberer Ankerpunkt der Geborstenen Himmel. Eine Arena, in Eis und Fels geschlagen. Über der Arena ein Thron aus rostigem Stahl, mit Reif überzogen. Heftige Winde aus dem Gewirr des Eises peitschen das karge Land. In der Arena hat der Kriegsherr die Häuptlinge, Kapitäne und Heerführer der Orks des „Oben“ zum ersten gemeinsamen Kriegsrat zusammentrommeln lassen. Reif überzieht die Mäntel und Pelzumhänge der orkischen Elite, die Griffe ihrer Waffen und Schilde sind mit Stoff oder Leder bezogen, um die Klauen nicht festfrieren zu lassen. Der Kriegsherr eröffnet den Rat:

„Maul halten und zuhören! Ihr alle habt erlebt, wie wir die vereinten Flotten der Tanar’ri und der Baatezu vernichtet haben!“
(Lautes Grölen hochgerissene Waffen und Fäuste, Schläge auf Schilde, das Eis oder den Vordermann)

„Aber täuscht euch nicht! Denn der Sieg kam allein deshalb zustande, weil der Dankan seinen Hochthron in die Luft gejagt und einen Elementarfürsten beschworen hat! Die gesammelten Flotten aller Inseln der Geborstenen Himmel waren zum ersten und zum einzigen Mal vereint, und trotzdem hätten wir diese Schlacht verloren, wenn der Dankan nicht seine Falle gestellt hätte! Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis die neun Höllen und der Abyss sich neue Flotten bauen werden um Rache zu nehmen, weil sie hier gedemütigt und zerschlagen wurden! Dies können und werden weder die Erzteufel noch die Dämonenlords auf sich sitzen lassen! Und dann ist kein Hochthron mit einem Gott drauf mehr da, und Ihr alle seid im Arsch!“

(Betretene Gesichter, mahlende Kiefer, missmutiges Stampfen auf das Eis.)
„Aber wir können was machen! Wir müssen nicht warten, bis sie uns fertigmachen! Da steht ein Thron, der ebenso gut der neue Hochthron sein kann! Es muss nur einer darauf sitzen, der die Macht hat, über die Geborstenen Himmel zu herrschen, ihre Bewohner hinter sich zu sammeln und von allen anerkannt zu werden. Mit anderen Worten, keiner von Euch!“

(Missmutiges Grummeln, verzerrte Gesichter, wütendes Stampfen)

„Keiner von Euch würde seinen Nebenmann als Herrscher akzeptieren, keiner würde die anderen Völker hinter sich bringen. Aber es gibt einen, der das kann, nur ist der nicht da: Euer Hochkönig Hurog! Nennt Ihr Euch nicht selbst Hurogssöhne? Wer wäre besser geeignet als er, die Geborstenen Himmel zu regieren!“

Rufe aus der Menge: „Aber der König ist doch verschollen! Bestimmt ist er längst tot!“

Auf einen Wink des Kriegsherren tritt ein Schamane hervor, behängt mit Schädeln und Amuletten und einer Trommel in der Hand.

„Nein, der König ist nicht tot! Seine Seele ist nicht von ihm gegangen! Der König lebt, doch es ist unklar, wo er ist!“

Der Kriegsherr wendet sich an den Schamanen „Wenn Ihr es nicht wisst, wer kann es wissen?“

Der Schamane lacht heiser, erhebt eine Klaue und deutet auf die vereisten Berge oberhalb der Arena:
„Dort, hinter dem Gebirge, liegt Helheim! Ihr wisst, das dort Hel regiert, eine Göttin der Oberwelt, keine Dämonin oder Teufelin! Dorthin kommen all jene Menschen, welche nicht im Kampf als Krieger starben, sondern den Strohtod, durch Alter oder Krankheit.
Und dort lebt auch die Völva, Seherinnen mit großer Kraft. Ihre Blicke durchdringen den Raum, den Geist und die Zeit. Man sagt, es gibt einige, die selbst in die Zukunft zu sehen vermögen. Fragt die Völva, aber passt auf! Sie fordern stets einen hohen Preis. Jahre eures Lebens oder euren Erstgeborenen!“

Rufe aus der Menge „Meinen kann sie haben!“ „Ich schmeiße meinen drauf!“ „Ich hole meinen, wartet mal!“

Der Kriegsherr erhebt wieder die Stimme:
„Wir müssen erfahren, wo König Hurog ist, damit er den Thron einnehmen kann, das wird schon seinen Preis wert sein. Also, wer war schon mal in Helheim?“

Betretenes Schweigen, zu Boden gerichtete Blicke. Ein mutiger Kapitän ruft: „Kriegsherr, es ist unmöglich, dorthin zu fliegen! Keine Goblingaleere kann die Berge überqueren. Die Winde schleudern es gegen die Felsen, die Besatzungen erfrieren oder ersticken. Da kommt keiner rüber. Es geht nicht!“

Zustimmende Rufe, Kopfschütteln und Achselzucken. Da tritt Admiral Garm vor den Kriegsherren:

„Lord, es gibt einen, der dorthin geflogen ist. Es ist mein Brudersohn Bragg, der als Bootsmann der Vento die Berge überflogen hat. Er kennt den Weg nach Helheim!“

„Wenn er auf der Vento war, warum ist er nicht tot? Die Vento wurde bei der Zerstörung des Hochthrons zerstört, das weiß doch jeder!“

„Der Bengel war bei der Schlacht um den Hochthron nicht mehr auf der Vento. Er hat vorher abgemustert und ist auf ein anderes Schiff gewechselt.“

„Und wo ist dieses Schiff?“

„Das weiß ich nicht Lord. Aber das können doch die Schamanen herausfinden.“

„Dann sollen sie sich sofort daran machen, dieses Schiff ausfindig zu machen. Macht die Hälfte der Flotte auslaufbereit. Wir müssen den Weg nach Helheim erfahren. Los jetzt, wir haben keine Zeit zu verlieren.

Hochrufe und lautes Dröhnen der Waffen auf Schilde, Eis oder Nebenleute. Die Menge zerstreut sich. Der Rat ist beendet.

...

Admiral Garm auf dem Weg zu den Docks, begleitet von seinem Adjutanten Ugga.
„Na los, frag schon! Du erstickst mir sonst!“

„Admiral, warum setzt sich der Kriegsherr nicht einfach selbst auf den Thron? Er würde doch von allen anerkannt. Und er könnte auch die Menschen und Zwerge und alle anderen hinter sich bringen!“

„Der Kriegsherr will nicht die Geborstenen Himmel regieren. Sein Arsch wartet auf einen ganz anderen Thron, da bin ich mir felsenfest sicher!“

„Welchen Thron meinst Du?“

„Das Gewirr des Krieges. Die Ewige Schlacht. Er will sie gewinnen und beenden.“

„Die Ewige Schlacht? Aber das ist doch völlig unmöglich! Ich meine, sie ist doch ewig, dann kann sie keinen Anfang und kein Ende haben!“

„Einen Anfang wird sie gehabt haben. Und kein Ende? Der Kriegsherr glaubt daran, sie beenden zu können. Dafür braucht er auch die Geborstenen Himmel. Wir sind seine Basis, von der aus er seinen Aufstieg nehmen will.“

„Aber kann er das denn schaffen?“

„Wahrscheinlich nicht. Aber er wird alles daran setzen, es zu versuchen. Du musst wissen, er war mal der Feldherr der Chaosarmeen und sollte diese in den Mundus führen.“

„Sollte führen? Hat er nicht? Oder ist er gescheitert?“

„Weder noch. Er ist desertiert!“

„…!“

"Ob die Baatezu oder die Tanar’ri, sie werden ihn beide für alle Zeiten zu Tode foltern, wenn sie ihn kriegen. Er ist keiner, der sich endlos versteckt. Nein, er macht das, wozu man ihn geschaffen und geformt hat, er handelt als Feldherr. Und wir sind ein Teil seiner Pläne, seines Feldzugs. Wir werden es ja erleben.“

„Noch eine Frage: auch wenn wir das Schiff finden, auf dem dein Neffe fährt, das kommt doch auch nicht über das Gebirge. Und ob wir nun ein Ratsschiff chartern oder unsere Goblingaleeren schicken, die schaffen es auch nicht. Wir haben kein Schiff, welches den Kurs der Vento steuern kann!“

„Doch! Wir haben eins! Du wirst es kennenlernen, wenn die Zeit kommt, es auslaufen zu lassen. Aber wir brauchen dafür Bragg und seine Besatzung, sonst scheitern alle hochfliegenden Pläne schon von Beginn an!“
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