Das Tagebuch von Fafniah (Stef) der Mittelerde-Kampagne "Freundschaftsdiente" in Sirayn.
1. Urui
Kapitän Hallatan hat uns heute wohlbehalten in Pelargir abgesetzt. Während die Gefährten eine Passage nach Bozisha-Dar suchen, habe ich Unterkunft bei einigen freundlichen Elben gefunden, wo ich in Ruhe um Yavannas Segen für die weitere Reise bitten kann.
Leider trennen wir uns hier von Arel-glin Kano, der in Minas Ithil bleiben wird, während wir versuchen wollen, der Familie al Kherad zu helfen. Mögen die Sterne ihm hell leuchten und der Tag des Wiedersehens nah sein.
3. Urui
Abfahrt aus Pelargir auf einem recht tauglichen Schiff. Rustum al Kherad hat im Hafen einen Freund getroffen, der jetzt ebenfalls auf dem Schiff ist. Sein Name ist Unakaar, und er spricht leider kein Westron.
Grizzby hat mir einen Dolch mit eingraviertem Mond und Sternen geschenkt. Die Waffe soll an Narsil erinnern. Ich werde sie bewahren, doch hoffentlich nie gebrauchen.
5. Urui
Thorma behauptet bemerkt zu haben, daß die Mannschaft uns abschätzend und feindselig beobachtet. Ich habe die Augen offen gehalten, doch mir ist nichts aufgefallen. Die Wahrnehmung des Zwerges mag seltsam und seine Einbildungskraft groß sein.
6. Urui
Die Sterne haben verhütet, daß ich blind in das Unglück gelaufen bin. Der Zwerg hatte recht! Als ich in der Nacht den südlichen Sternenhimmel betrachtete, konnte Ich zusammen mit Grizzby die Seeleute belauschen, die offenbar bereits dabei waren, unser Hab und Gut unter sich aufzuteilen und uns in die Sklaverei zu verkaufen. Noch während wir darüber grübeln, was wir tun wollen, hat man uns etwas ins Essen getan! Sharim hat es entdeckt. Nun müssen wir fliehen, koste es, was es wolle!
7. Urui
Wie durch ein Wunder sind wir nach einem Kampf an Bord und Sturm auf der See in einem Fischerdorf gelandet. Ein reicher Kaufmann hat uns aufgenommen und uns (nachdem er das Ziel der Weiterreise kannte) gebeten, seine Tochter im Geheimen mit nach Umbar zu nehmen. Sie soll dort heiraten.
8. Urui
Unsere Sachen sind durchwühlt worden! Der Täter scheint nicht ausfindig zu machen zu sein. Die ganze Angelegenheit ist merkwürdig, doch wir werden morgen mit der Tochter, einer Zofe und vier Wachen des Hauses (auf prächtigen Pferden) aufbrechen.
9. Urui
Wir sind unterwegs von einem Reiter beobachtet worden, doch er ist uns entwischt. Wir sollten auf der Hut bleiben.
Zu allem Unglück ist kaum jemand der Herren in der Lage, mit einem Pferd umzugehen...
10. Urui
In der Nacht sind wir belauscht worden, von jemandem, der sich geschickt angestellt hat. Wir haben ihn nicht bemerkt!
Bei der Rast hat Unakaar festgestellt, daß das Mädchen einen seltsamen Anhänger hat, der ihm Angst macht. Habe mir das Ding angeschaut. Es ist ein tiefroter Stein in Form eines Tropfens, der von einer Art schwarzer Tentakel umklammert wird. In Quenya (!) ist „Blutfrucht“ eingraviert. Schauriges Ding, jedoch perfekt gearbeitet. Das Mädchen sagt, das sei ihr Hochzeitsgeschenk an den Gatten.
11. Urui
Ein schrecklicher Tag! Waren in der Macht schon wieder belauscht worden und haben niemanden entdeckt. Unserer gereizten Stimmung war das nicht zuträglich. Auch auf dem weiteren Weg nach Umbar dauernd unter Beobachtung!
In den Stadttoren Umbars wurde dann das Mädchen aus der Menge heraus mit einem vergifteten Dolch niedergestochen. Ich konnte ihr nicht helfen, und sie ist mir unter den Händen weggestorben.
Wir sind dann von der Stadtwache festgenommen worden und mußten auspacken. Verfluchterweise sind alle wichtigen Namen genannt worden...
Als der Offizier allerdings die „Blutfrucht“ sah, hat es uns schneller aus dem Kerker heraus befördert, als wir hineingeraten sind. Es hat ihn angeekelt, das Ding auch nur zu betrachten.
Mit Sack und Pack hat er uns auf das nächste Schiff nach Bozisha-Dar verfrachtet, wo zum Glück auch Rustum und Unakaar uns finden konnten. Die waren vor den Stadttoren geblieben – klug!
16. Urui
Ich kann es kaum glauben, frei zu sein und nach diesen seltsamen Ereignissen einfach so weiter des Weges zu ziehen. Die Fahrt ist ruhig, doch die Stimmung in der Mannschaft schlecht. Der Kapitän prügelt oft und hart.
18. Urui
Ich habe den Verdacht, daß der Stein den Unfrieden stiftet! Blutfrucht... Was fangen wir nur damit an?
19. Urui
Die schlechte Stimmung droht zu eskalieren. Sharim hat versucht, den Stein zu zerstören, doch er konnte es nicht. In dem Ding wohnt eine große, üble Kraft, und sie kann die Zerstörung verhindern. Um Blutvergießen unter der Mannschaft zu verhindern, habe ich die „Blutfrucht“ in die See geworfen – was ein Fehler war! Wir sind sie los, doch wessen Leben wird sie nun zerstören? Und – sind wir sie los?
22. Urui
Die Stimmung steigt deutlich. Sowohl gutes, als auch schlechtes Zeichen. Wieviel Macht hat dieser Stein?
29. Urui
Nach einer Woche ruhiger Reise (ohne Streit) kommen wir endlich in Bozisha-Dar an. Da Rustum sich auskennt, sind wir gut untergebracht. Haben uns allerdings schon am Abend des ersten Tages in neue Unannehmlichkeiten gestürzt. Eine der sieben Familien versucht einen Mord am Sohn, dem einzigen Sohn, des Familienoberhauptes zu verhindern und die Umstände aufzuklären. Wir haben die Spur aufgenommen, in der Hoffnung, auf Hinweise für unsere eigene Sache zu stoßen.
Vielleicht ist der Gedanke gar nicht so abwegig, denn der Hausherr schien sehr beruhigt über unsere Unkenntnis in Bozisha-Dar zu sein.
Wir haben auch schon kleine Erfolge erzielt, indem wir Hinweise auf einen seltsamen Kult und Verbindungen zu den sogenannten „Wüstenrufern“ im Arbeitszimmer des Mordauftraggebers gefunden zu haben und den Mittelsmann fassen konnten. Das Motiv ist noch im Dunkeln, und auch der Attentäter noch frei – das Leben des Sohnes weiterhin in Gefahr.
Ich hätte gerne mehr Einblick in die näheren Umstände des Auftrags, denn diese Familie stieg auf, als die al Kherads weichen mußten – und sie waren eigentlich nicht die reichsten der drei Bewerber.
30. Urui
Nach dem ereignisreichen Tag haben wir abends im Gasthaus eine Reisende kennengelernt, die offensichtlich Gefallen an Rustum gefunden hat. Er und Grizzby hatten keine Scheu, ihr (nach einer durchzechten Nacht) von unserem Auftrag zu erzählen, und sie hat sofort eingewilligt, uns zu helfen. Lianwen (so ihr Name) ist sympathisch, doch so weit wäre ich am ersten Tag einer Bekanntschaft nicht gegangen!
In ihrem Beisein haben wir weitere Pläne besprochen, um den Mord zu verhindern.
Heute noch wollen wir überall in der Stadt offiziell nach dem Mörder fragen – vielleicht bringt es was, ich glaube es kaum. Morgen soll dann die Schwester unseres Auftraggebers ohne ihren Gatten, aber mit einem großen Weidenkorb, in dem ein Gassenjunge stecken wird, das Haus des Hafenmeisters verlassen. Vielleicht schnappt diese Falle zu – auf jeden Fall werden Grizzby, Sharim und Rustum als Wachen mit dabei sein.
1. Ivanneth
Ich habe die Nacht im Garten des Auftraggebers verbracht, doch mir ist nichts und niemand aufgefallen, der etwa beobachtet hätte, oder ähnliches (Wo bekommt der Mörder nur seine Informationen her?). Selbst nach dem die kleine Karawane der Schwester sich auf dem Weg gemacht hat, konnte ich nichts bemerken.
Unakaar, Thorma und Lianwen sind noch in der Stadt, um die Ergebnisse der gestrigen Umfrage auszuwerten, doch niemand hat wirklich etwas zu sagen. Vielleicht passiert in der Karawane etwas, hier ist alles soweit ruhig.
Wir habe beschlossen, nicht ganz tatenlos herumzusitzen und der Spur mit dem Dämonenkult etwas genauer nachzugehen. Lianwen kann sich erinnern, im Hafen einen Geschichtenerzähler gesehen zu haben, der genau so ein Leder hat wie ich. Wir haben den Kerl auch gefunden, und er hat uns von Razarac erzählt und uns geraten, zum nächsten Treffen der Razarac-Anhänger zu gehen (bei Neumond), wenn wir mehr und Genaues erfahren wollen. War ein ziemlich fanatischer Mann, der sich auch durch Unakaars Speer nicht davon überzeugen lassen auszupacken. Neumond war gerade erst, was wirklich lästig ist.
2. Ivanneth
Nachdem der gestrige Tag ziemlich ereignislos verging, Suchte ich wiederum die Palme im Garten unseres Auftraggebers auf. Und tatsächlich – in der Nacht gab es auf einmal Alarm, daß der Junge weg sei. Ich bin natürlich auf der Stelle ins Gasthaus gelaufen, um den Rest zu alarmieren – und mußte feststellen, daß Lianwen fehlte, einschließlich aller Ausrüstung.
Unakaar wußte irgendwie, daß sie im Hafen sein könnte, und so war es auch. Wir kamen gerade dazu, als eine Zofe aus dem Haus des Hafenmeisters den Jungen an Lianwen und einen Mann, auf den die Beschreibung des Mörders paßte, übergeben wollte. Unakaar tötete die Zofe, und mir gelang es lediglich, Lianwen zu bezaubern, der Mann stand unter einem Schutz. Er versuchte den Jungen umzubringen, und ich merkte, daß Lianwen das verhindern wollte, also löste ich den Zauber. Es kam zum Kampf, wobei auch der Mann schwer verwundet wurde, und Unakaar gerade rechtzeitig Pier erschien, um Lianwen in Schach zu halten.
Es sah so aus, als ob alles glücken würde, da geschah etwas äußerst merkwürdiges: Der Junge erdolchte Lianwen, die ihn hielt – sehr zielsicher. Sie war sofort tot.
Ein merkwürdiges Kind mit sehr merkwürdigen Reaktionen! Leider tötete Unakaar auch noch den Mörder, der uns vielleicht hätte Auskunft geben können. Außer dem Jungen sind alle tot, die etwas über den Auftrag hätten wissen können. Zwar lebt der Junge noch, und unser Auftrag ist erledigt, doch ich zweifle, ob wir etwas Gutes getan haben. Was hat das ganze mit dem Kult zu tun?
3. Ivanneth
Die anderen kehren zurück in die Stadt und sind ebenfalls entsetzt über den Gang der Ereignisse. Vor allem Rustum scheint nicht so einfach über den Tod Lianwens hinweg zu kommen.
Einzige Neuigkeit, die sie mitgebracht haben, ist vielleicht die Richtung, in der eine Schwester Rustums verschleppt worden ist, doch auch dieser Hinweis ist zweifelhaft.
4. Ivanneth
Der Hafenmeister hat uns Unterkunft in seinem Haus gewährt. Er ist glücklich, daß die Gefahr für seinen Sohn gebannt ist und dieser sich so tapfer mit dem Dolch verteidigt hat. Er scheint sich keine Gedanken darum zu machen, warum sein alter (und nun leider auch toter) Freund einen Mörder beauftragt hat. Uns beschäftigt diese Frage um so mehr, vor allem, nach den seltsamen Reaktionen des Jungen!
Um vielleicht noch ein paar Anhaltspunkte zu sammeln, war ich mit Grizzby und Unakaar bei dem Magier, der angeblich ein Freund des Auftraggebers sein sollte. Er schien nicht besonders interessiert und wußte wohl auch nichts, was mit Razarac zu tun hat. Jedenfalls gab er den Anschein. Auch aus unserem Hausherrn ist absolut nichts Neues herauszubekommen.
Interessant könnte lediglich ein Fest werden, zu dem (als Dank) heute eingeladen wurden. – allerdings wohl eher für unsere andere Sache. Slu Carlon lädt zu irgendeinem traditionellen Fest ein. Wir werden hingehen – außer Rustum natürlich.
Nach dem Fest wollen wir dann die Stadt verlassen, um den vagen Spuren von Rustums Familie nachzugehen. Unakaar und er haben eine Karawane organisiert mit einem fähigen Führer. Er steht auf Abruf bereit, was praktisch sein könnte, denn es wäre nicht das erste Mal, daß wir eine Stadt schnell verlassen müssen.
5. Ivanneth
Wir werden vom Hausschneider für das Fest eingekleidet. Habe mich von Rustum noch mal über die politischen Gegebenheiten unterrichten lassen, damit ich morgen abend auch weiß, wen ich vor mir habe.
Sharim und Rustum haben dann auch noch im Heim der Nomaden nach Karawanen geforscht, die um die Zeit, da Rustums Familie verschleppt wurde, mit Sklaven die Stadt verlassen haben. Sie waren auch erfolgreich und unser weiterer Weg wird uns zunächst nach Tresti führen. Gut ein paar Hinweise zu haben. So können wir auch endlich in der Richtung weiter arbeiten, wofür wir in den Süden gereist sind.
Zwar beunruhigt es mich, diese Razarac-Sache auf sich beruhen zu lassen, doch denke ich, daß es für uns nur ungünstig sein kann, in Bozisha-Dar allzuviel Staub auf zu wirbeln.
6. Ivanneth
Am Abend waren wir auf Slu Carlons Fest. Ich habe mich (was nicht schwer war) im Hintergrund gehalten und einfach einmal beobachtet. Slu Carlon ist eindeutig der „Chef“. Alle behandeln ihn mit äußerstem Respekt, ausgenommen von zwei Mitgliedern des Rates. Da war zunächst ein Magier, Herr des Kriegshandwerks, und außerdem Pon Olarti, ehemals gut befreundet mit al Kherad. Erstgenannter wurde von der Gesellschaft gemieden, letzterer mied sie von selbst. Unakaar hat es gewagt, ihn näher anzusprechen, Andeutungen in unserer Sache fallen zu lassen und für morgen ein weiteres Treffen mit ihm zu vereinbaren.
Ein weiterer Gast, der nicht zum Rat gehört, war ein Botschafter aus Tul Isra, mit dem Slu Carlon sich hauptsächlich beschäftigt hat. Tul Isra ist eine unsere heißesten Spuren in Sachen Sklavenkarawane. Rustums Schwester soll dorthin gebracht worden sein. Und in Bozisha-Dar gibt es einen Händler, der ausschließlich Sklaven hier herausbringt, meist wenn ein größeres Kontingent verfügbar ist – keine Zufallsgeschäfte.
Als wir das Fest verließen, bemerkte Unakaar, daß auch der Karawanenführer zu Gast war, den er tags zuvor für uns angeworben hatte. Er schien gut vertraut mit Slu Carlon, denn er blieb noch, als alle anderen gingen.
7. Ivanneth
Unakaar trifft sich wie verabredet mit Pon Olarti. er hat die Karten auf den Tisch gelegt, nachdem er sicher war, daß er keinen Schaden anrichten würde. Auch Pon Olarti ist an der Wiederauffindung der al Kherads interessiert. Er hat seinerseits bereits Nachforschungen angestellt und die Ergebnisse mit Unakaar geteilt. Nun haben wir wenigstens einen Verbündeten in dieser Stadt – auch wenn ihm ziemlich die Hände gebunden sind.
Hinter dem Sturz der al Kherads muß einiges gesteckt haben. Sollen angeblich auch noch Unterstützung aus Sîrayn gehabt haben, um als König auftreten zu können.
Am Abend teilte uns Sharim mit, daß er eine andere Karawane hat aufstellen lassen! Die Kombination Jaeru und Slu Carlon, plus einem Botschafter aus Tul Isra hat ihn sehr beunruhigt. Zudem er den Geschichten der anderen Karawanenführer Glauben geschenkt hat, die nur Schauergeschichten über Jaeru zu verbreiten hatten – welch Wunder. Natürlich werden wir trotzdem mit ihm reisen. Fähig scheint er zu sein, und wenn er ein Feind ist, dann ist es egal, ob er hinter uns oder mit uns ist.
8. Ivanneth
Aufbruch mit Jaeru. Er hat uns sehr gut (für gutes Geld) ausgerüstet. Der Mann ist exzellent ausgerüstet und scheint dem Äußeren nach Elbenblut zu führen. Dem Helm nach zu urteilen, könnte er etwas mit den Wüstenrufern zu tun haben, die nun andauernd unseren Weg zu kreuzen scheinen. Ich bin gespannt auf unsere Reise. Werde ihn im Auge behalten.
15. Ivanneth
Ich befinde mich, nach längerer Reise, in den Gärten von Tresti. Die Stadt ist angenehm ruhig, und es fällt nicht schwer, in diesen wunderschönen Anlagen Kontakt zu Yavanna aufzunehmen. Wir werden übermorgen weiterziehen. Über Jaeru konnten wir uns bis jetzt noch nicht beklagen. Er versteht sein Handwerk und hält sich allem Anschein nach aus unseren Angelegenheiten heraus.
Eigentlich wäre hier der geeignete Ort, um sich noch einmal nach Razarac zu erkundigen, doch ich nutze die Zeit, um mich in den Gärten zu sammeln.
17. Ivanneth
Abritt nach Tul Poac. Rustums Nachforschungen nach Verwandten in Tresti waren erfolglos. Allerdings werden die Zeichen deutlicher, daß wir nach Sîrayn müssen.
22. Ivanneth
Heute tauchen im Laufe des Tages seltsame Sträucher links und rechts der Straße auf. Sie haben lange Dornen und machen einen kranken und irgendwie auch bösen Eindruck. Ich habe solche Pflanzen noch nie gesehen. Je länger wir unterwegs waren, desto dichter wurden die Gebüsche – nur die Straße blieb frei.
Um die Mittagszeit sahen wir am Horizont ein Feuer. Jaeru und ich sahen nach und entdeckten ein Lager von Nomaden. Wir beschlossen, uns offen zu nähern, vor allem, da durch die Sträucher jeder andere Weg ohnehin versperrt war.
Der Stamm war uns zunächst ganz und gar nicht gut gesonnen. Jaeru wurde mit Respekt begrüßt, doch von den Ausländern wollten sie Geld und Pferde als Zoll – auch Rustums Überredungskünste schienen aussichtslos. Unakaar versuchte, das Blatt durch einen Kampf Mann gegen Mann zu wenden, doch er konnte dem Nomaden nicht lange standhalten. Erst Thorma konnte den Mann bezwingen, was uns einen Tee am Feuer der Nomaden einbrachte. Worte scheinen hier nicht zu zählen, nur Taten. Im Laufe des Tages hatten wir dann auch noch genug Gelegenheit, unsere Anerkennung durch Taten zu erringen!
Natürlich kam das Gespräch auf diese seltsamen Sträucher, und die Nomaden berichteten, daß ihr Schamane davon überzeugt sei, daß ein in der Nähe befindliches, unheimliches Grab das Zentrum dieser Wucherei ist.
Wir ritten also hin, und es sah tatsächlich so aus, als ob das Grab ziemlich übel war. Die Türe war von innen geöffnet worden, und ehe wir uns noch genauer umsehen konnten, wurden wir von einem Sanddrachen angegriffen, der in der Senke vor dem Grab lauerte. Mit Mühe und Not schafften wir ihn – gut, daß die Nomaden sich auf ihre Waffen verstehen. Auch im Inneren des Grabes gab es noch untote Wächter, die zu überwinden waren. Unakaar und Thorma gerieten dann auch noch in eine Falle, als sie glaubten, die Hauptgrabkammer gefunden zu haben. Der Zwerg konnte sein Finger nicht von einem goldenem Pokal lassen (der Tand war, wie sich herausstellte...) und löste damit einen Steinblock aus, der den weg zurück abschnitt. Zum Glück konnten wir mit Hilfe des Drachenblutes die Mauer schnell zerstören, und dann nach einigem Suchen auch noch einen geheimen Gang finden. Dort befand sich die richtige Grabkammer. Sie war überwuchert von dem dornigen Gestrüpp. Während wir noch dabei waren, uns genauer umzusehen, stieg aus dem Sarg eine geisterhafte Gestalt, die Grizzby im Geisterkampf besiegte!
All unsere Versuche, das zu verhindern, waren effektlos! Wir beeilten uns, Grizzby zum Schamanen der Nomaden zu bringen (im Grab gab es außer einer Statue auf dem Hügel und dem echten Goldpokal nichts mehr zu finden). Leider konnte der auch nur feststellen, daß Grizzby sozusagen besetzt ist.. Er ist nicht total übernommen worden und ist auch noch handlungsfähig. Vertreiben kann der Schamane den Geist nicht. Das ist ein elender Mist, denn keiner hat eine Ahnung, was dieses Wesen eigentlich ist.
Jedenfalls ist es mit den Sträuchern bald zu Ende gegangen, nachdem dieser Geist aus dem Grab heraus war, was soll das noch werden? Sämtlich Versuche herauszufinden, was es mit dem Goldpokal und der Statue auf sich hat, sind gescheitert.
Während unseres Aufenthaltes im Nomadenlager hat Rustum auf einmal die zweite Frau seines Vaters entdeckt! Als sie ihn erkannte, konnte die Sache nicht geheim gehalten werden. Sie war total aus der Fassung! Natürlich ist nun auch Jaeru nicht entgangen, um wen es sich bei Rustum handelt. Sehr ungünstig! Einige von uns plädieren dafür, ihn umzubringen, doch Rustum entließ ihn aus unseren Diensten. Jaeru versuchte deutlich zu machen, daß er in keinem Falle mit Slu Carlon zusammenarbeitet – und vielleicht glaube ich ihm sogar. Nun allerdings ist er doch nicht mehr in unserer Nähe, und das beunruhigt mich nach wie vor. Ich hätte ihn nicht laufen lassen, auch wenn ich es angeraten fand, offen mit ihm zu reden.
Nun brauchen wir einen neuen Führer – vielleicht ist einer von den Nomaden dazu bereit.
29. Ivanneth
Dank der guten Führung zweier Nomaden kamen wir heute unbehelligt in Tul Poac an.
Mir fällt auf, daß wir schon am Tor beobachtet werden, und kaum, daß wir es uns im Gasthaus „Zum Vierten Huf“ bequem gemacht haben, kommt jemand zum Wirt, der sich nach uns erkundigt. Grizzby und ich konnten den Mann verfolgen und feststellen, daß der Kaufmann Oljek sein Auftraggeber war.
Am Abend wurde uns zu unserer Überraschung eine Einladung zum Abendessen von Oljeks Diener überbracht, die wir nach einigem Zögern auch annahmen.
Bis zum Nachtisch geht alles glatt, auch wenn der Hausherr ziemlich nervös scheint und auch nicht mit der Sprache heraus will, warum er uns eingeladen hat. Im Wasser, was nach dem Nachtisch gereicht wurde, war Gift, doch glücklicherweise warnte uns eine Dienerin, so daß wir unbeschadet davon kamen – nicht so unser Tischherr, der gar nicht Oljek war, wie sich herausstellte, als sich der Echte blicken ließ, nachdem sein Double dem Gift erlegen war.
Der Stadtwache erzählte Oljek, daß er von Jaeru Informationen über uns hat, die besagen, daß wir Intriganten aus Bozisha-Dar sind und ihm Schlechtes wollen. Wir wurden verhaftet und sitzen jetzt im Gefängnis – ich weiß auch nicht, wieso das dauernd passieren muß! Wir haben der Stadtwache genau erzählt, was passierte, nur die Tatsache, daß die Magd uns gewarnt hat, ließen wir aus.
30. Ivanneth
Wir sind heute morgen aus dem Gefängnis frei gekommen, da der Verdacht nicht aufrecht zu halten war – anscheinend hat die Gerichtsbarkeit in dieser Stadt ausnahmsweise wache Gemüter! Es ist uns gelungen, Kontakt zur ehemaligen Handelsvertretung der al Kherads aufzunehmen. Der Mann ist uns wohlgesonnen, und wir sind bei ihm eingezogen.
Ebenso ist es uns gelungen, um Mitternacht noch einmal mit der Dienerin zu reden, die uns gewarnt hat. Oljek selbst hat das Gift ins Wasser getan. Ein Glück, daß sie den Mut hatte, uns zu retten – sie verdient auf alle Fälle die Freiheit, und Rustum will auch auf alle Fälle versuchen, sie raus zu holen. Nebenbei konnte sie uns heimlich auch noch berichten, daß Rustums Mutter für kurze Zeit in Oljeks Haus war, während seine Karawane hier Halt gemacht hat.
Oljek hat sich geweigert, uns noch einmal zu empfangen, dafür scheint sich jemand anderes um so mehr für uns zu interessieren, denn als Rustum heute Nacht vom Geschichtenerzählen zurück kam, folgt ihm eine Leibwache des Poa. Der ist erst heute in die Stadt zurückgekehrt, und ich möchte wissen, was das schon wieder zu bedeuten hat. Wir bleiben nirgends lange unbemerkt.
1. Narbeleth
Heute morgen bekamen wir Besuch aus den Kreisen des Poa. Rustum hat sich länger mit dem Mann unterhalten, der sich sehr für unsere Geschäfte interessierte. Schien ganz in Ordnung zu sein.
Wir haben beschlossen, morgen vor Sonnenaufgang die Dienerin zu befreien und dann die Stadt zu verlassen. Hier können wir nichts mehr ausrichten, und Oljeks Zorn ist uns ohnehin sicher. Der Handelsvertreter der al Kherads wird für uns die Augen offen halten, jetzt nachdem er weiß, nach wem er Ausschau halten soll. Rustums Stiefmutter bleibt bei ihm.
Allmählich wird die Zeit schon wieder enger, denn Jaeru ist vor uns, und ich weiß nicht, wem er noch alles von uns erzählen will. Oljek wird wohl hinter uns sein...
2. Narbeleth
Es war nicht schwierig, die Dienerin aus dem Garten zu „rauben“. Die Torwache hat auch nichts bemerkt.
Bevor wir allerdings aus der Stadt verschwinden konnten, hielt uns der Alte aus dem Haus des Poa auf und überbrachte uns einen Brief von Rustums Schwägerin. Sie lebt im Haus des Poa, und ihr geht es gut. Zum Glück! Wir finden immer mehr der Verschleppten. Hier in Tul Poac gibt es also auch quasi-Verbündete. Das ist beruhigend zu wissen.
3. Narbeleth
Grizzby wollte gestern und heute außer Wasser nichts zu sich nehmen, und ich habe mir schon Sorgen um ihn gemacht! Als wir heute abend am Feuer saßen, eröffnete er uns dann auf einmal, daß er ein Ritual wirken möchte, um dem Geist, der in ihm haust, die Chance zu geben, seine Geistergestalt auf der Geisterebene zu suchen. Wir versuchten es ihm auszureden, doch er schien davon überzeugt zu sein, daß hier die einzige Möglichkeit bestand, den Schamanen in seinem Kopf loszuwerden.
Da wir alle recht halbherzig versuchten, ihn zurückzuhalten, gelang es ihm, uns zu entwischen. Wir haben ihn in der Dunkelheit nicht mehr gefunden, und mir ist gar nicht wohl dabei, wenn ich bedenke, daß er dieses Ritual jetzt alleine wirkt. Selbst wenn es stimmt, was dieser Schamane ihm erzählt hat, los wird er ihn auf keinen Fall, denn der braucht ja auch einen Körper. Hoffentlich finden wir ihn bei Anbruch des Tages!
4. Narbeleth
Eruseidank taucht Grizzby am frühen Morgen von selbst wieder auf. Allerdings hat er dem Schamanen beinahe alle geistige Kraft überlassen, um seine eigene Geistergestalt zu erwecken! Es scheint sich da um einen Bären zu handeln. Die Geschichte, die Grizzby mir dazu erzählt hat, scheint mir seltsam. Ich muß mich unbedingt mit einem Schamanen über die Sache unterhalten. Was hat der Geist getan, damit das möglich wurde?
7. Narbeleth
Nach ziemlich ruhiger Reise kommen wir heute in der Oase Bal an. Grizzby geht es bis auf den Verlust an Geisteskraft ganz gut. Er hat vom Geist einen Hinweis bekommen, wie er die Kraft wieder erlangen kann (nämlich indem er frisches Menschenblut aus dem Kelch trinkt!), und das will mir überhaupt nicht gefallen.
Unter den Gästen befindet sich scheinbar der Steuereintreiber, der von einer Menge Soldaten begleitet wird. Uns ist ein Nomade aufgefallen, der sich das ganze Aufgebot mit besonderer Aufmerksamkeit angesehen hat. Unakaar glaubt fest, daß die Steuerkasse gestohlen werden soll. Mir soll es egal sein, ich genieße die sternklare Nacht.
8. Narbeleth
Leider konnte es keinem von uns egal sein, denn mitten in der Nacht sah ich auf einmal, wie der Torwächter das Tor öffnete und Scharen von Nomaden einließ. Leider konnten wir nicht schnell genug entkommen, und es kam zum Kampf, den wir alle nur mit Mühe und Not überlebten! Schließlich gelang es uns, die Pferde freizulassen und zu fliehen – allen, außer Unakaar, der in der Gewalt der Nomaden blieb. Wir hatten zunächst keine Chance, ihn aus den Händen der Übermacht zu befreien. Dennoch wollen Grizzby und ich auf seiner Spur bleiben, während die anderen den Zuständigen in Rask den Überfall melden wollen (schon, um sich die Obrigkeit warm zu halten). Wir sind alle ganz schön angeschlagen!
– Einige Stunden später: Unakaar ist problemlos aus den Händen der Nomaden freigekommen. Er mußte Blutzoll bezahlen für einen, den er erschlagen hat, doch ansonsten sahen die Nomaden den Kampf eher als Unfall an.
9. Narbeleth
Auf dem Weg nach Rask begegneten wir einer zwei- bis dreihundert Mann starken Armee, die auf dem Weg nach Bal war. Die Nomaden werden sicherlich schon weg sein.
In Rask angekommen entdeckten wir sogleich Jaeru am Tor, der eine „Einladung“ des Sturmkönigs an uns zu überbringen hatte. Einladung bedeutet in diesem Fall unseren Tod bei Nichteinhaltung! Wir haben beschlossen, zunächst so zu tun, als ob wir annehmen, denken allerdings nicht daran, den Befehlen des Dunklen Herrschers zu gehorchen.
Ich habe einem Weisen den Auftrag gegeben, nach dem Namen Marranuk sak Charin zu forschen. Jetzt habe ich mich für ein paar Tage in den Tempel zurück gezogen.
10. Narbeleth
Heute morgen kam Grizzby zu mir und erzählte, daß er und Unakaar tatsächlich Leichenblut aus dem Pokal getrunken haben! Den anderen scheint nicht allzu klar zu sein, was vorgeht.
13. Narbeleth
Während meines Aufenthalts im Tempel haben die beiden unbeirrt weiter gemacht, und ihre Ausstrahlung hat sich stark verändert!
Nachdem mir der Weise auch keinen Aufschluß über den Namen geben konnte, habe ich beschlossen, den Pokal in den größten Tempel der Stadt in Verwahrung zu geben. Ich hoffe, die Priester können gut auf ihn aufpassen. Grizzby und Unakaar werden heute Nacht von uns bewacht.
14. Narbeleth
Am Morgen ist der verfluchte Pokal in Sharims Zimmer aufgetaucht. Unakaar hat zugegeben, ihn dorthin geschafft zu haben, nachdem er zunächst in seinem Zimmer war. Er behauptete, er hätte üble Verleumdung befürchtet. Im Tempel war man außer sich und teilte mir mit, daß jemand mit magischen Fähigkeiten den Pokal entwendet haben muß. Der Geist in Grizzby ist uns allen haushoch überlegen, und ich habe keine Ahnung, was ich jetzt noch unternehmen soll!
Zunächst werden wir jedenfalls in Richtung Gelbe Berge aufbrechen, wo zum einen dieser Sturmkönig wohnt (was uns Jaeru für ein paar Tage vom Hals halten wird) und zum anderen der Stamm der Danak wohnen soll, der sich auf Geister und dergleichen wohl sehr gut versteht. Ich habe keine Ahnung, was uns dort erwartet, aber ich muß alles versuchen, was Grizzby aus dieser Misere heraushelfen könnte.
15. Narbeleth
In der vergangenen Nacht hatten Unakaar und Grizzby schwere Träume, aus denen sie nicht geweckt werden konnten. Am Morgen wußten beide scheinbar nicht mehr von den Dingen, die sie getan haben, doch ihre sonderbare Ausstrahlung hält an. Sehr merkwürdig.
Wir werden übrigens von Jaeru oder einem seiner Art im Auge behalten.
19. Narbeleth
Wir sind bis heute unbehelligt, doch unter ständiger Beobachtung den Siresha hinauf geritten. Wir kommen dem Ziel, das wir niemals erreichen wollen, stetig näher! Darum haben wir uns nun überlegt, daß wir Jaeru loswerden müssen. Rustum will sich krank stellen und wir hoffen, daß Jaeru nachschauen kommt, um zu sehen, was passiert ist. Dann müssen wir ihn überwältigen.
22. Narbeleth
Nun lagern wir schon den dritten Tag mit dem „kranken“ Rustum, und Jaeru hat sich nicht blicken lassen. Dafür tauchten gegen Mittag Soldaten aus dem nahegelegenen Stützpunkt auf, die von ihm beauftragt worden sind, nach uns zu sehen.
Man hat uns in die Garnison mitgenommen, wo Rustum seine Magenverstimmung auskurieren soll. Man hat uns für den Rest unseres Weges eine Eskorte „angeboten“, um sicherzustellen, daß wir auch unbehelligt beim Sturmkönig ankommen – nicht, daß wir (!) dieses Ziel erwähnt hätten! Als wir das freundliche Angebot ausschlagen wollten, verdoppelte der Kommandant die Zahl unserer Begleiter.
23. Narbeleth
Wir sind heute morgen tatsächlich mit zwanzig Soldaten im Gefolge aufgebrochen, deren Kommandant seine Aufgabe, auf uns „aufzupassen“ ziemlich ernst nimmt. Zur Nacht hat er sogar einen Graben ausheben lassen. Grizzby und Rustum haben sich daraufhin die schlechte Laune der Soldaten zu Nutze gemacht, und sie nach einer Abfindung in Goldstücken zur Auflösung der Eskorte gebracht...!
24. Narbeleth
Ungeachtet des tobenden Kommandanten setzen wir über den Siresha und machen uns ohne Eskorte auf den Weg zu den Danak.
28. Narbeleth
Nach vier Tagen Ritt sind wir bei einem Stamm der Danak angekommen und zunächst sehr freundlich aufgenommen worden. Während der Reise war nichts von Jaeru oder sonstiger Verfolgung zu bemerken. Lediglich Grizzbys Geist wollte uns zur Umkehr bewegen. Angeblich gibt es in Tul Isra einen Tempel, wo er von seinem Bann befreit werden könnte. Grizzby scheint ihm auch immer noch zu vertrauen. Zum Glück dürfen wir morgen den Dorfschamanen aufsuchen, der auf einem Hügel wohnt. Der wird hoffentlich endlich helfen können.
29. Narbeleth
Der Schamane (Erarik) hat unsere Geschichte aufmerksam angehört (Unakaar und Grizzby haben eruseidank auch die volle Wahrheit erzählt). Er war sehr in Sorge ob der Stärke des Geistes und der Tatsache, daß Grizzby seine Geistergestalt erweckt hat. Er hat uns Hilfe angeboten und dafür zwei Bedingungen gestellt.
Zum einen sollten wir den Dorfbewohnern helfen herauszufinden, wohin in letzter Zeit die Schafe und deren Hirten verschwinden, wozu wir sofort „ja“ gesagt haben.
Grizzby hat den schwereren Teil erwischt. Er soll als Lehrling beim Schamanen bleiben, um den Umgang mit seiner Geistergestalt zu erlernen. er hatte kaum eine andere Wahl als zuzustimmen.
Während der Schamane sich auf die Vertreibung des Geistes vorbereitet, machten wir uns auf den Weg, um den Spuren der verschwundenen Hirten zu folgen. Wir mußten feststellen, daß Orks die Mörder waren. Es gelang uns, einige Sklaven aus der Gewalt der Orks zu befreien und den Zugang zu dieser Seite des Berges zu verschütten. Die Dörfler werden sich allerdings noch einmal härter mit dem Pack beschäftigen müssen.
Am Abend gelang es dem Schamanen dann auch glücklicherweise, den Geist aus Grizzbys Körper zu verbannen! Leider müssen wir nun wohl von Grizzby erst einmal Abschied nehmen, was ich überhaupt nicht gerne tue! Jedoch müssen wir uns unbedingt weiter auf die Suche nach Rustums Familie machen.
30. Narbeleth
In der Nacht haben wir noch eine Weile zusammengesessen, und mir wurde zunehmend klarer, daß ich Grizzby nur in allergrößter Not hier zurücklassen würde. Er scheint sich jedoch bereits in sein Schicksal gefügt zu haben und folgte dem Schamanen zu später Stunde in seine Hütte.
Heute morgen gab es dann einigen Aufruhr im Dorf, als ein junger Mann verwundet und abgehetzt aus der Bergwildnis erschien. Er berichtete, sein Name sei Kiret, und er gehöre zu einem Stamm der Ayten. Bei dem Versuch, unter der Führung seines Bruders eine Sklavenkarawane zu überfallen, so wie sie es wohl häufiger tun, sei er in einen üblen Hinterhalt geraten.
Die Karawane bestand wohl zu großen Teilen aus Soldaten, und es muß einen blutigen Kampf gegeben haben. Kiret erzählte, daß er von einer Frau namens Iram dar Ani, die ihm den Auftrag gab, die Handelsniederlassung der al Kherads in Tul Isra aufzusuchen und Hilfe zu holen! Bei diesem Versuch hat es ihn in die Berge verschlagen.
Die Nachricht brachte Rustum beinahe aus der Fassung, denn die genannte Dame ist seine Mutter. Er und Kiret waren schon beinahe auf dem Sprung, um sofort nach Tul Isra aufzubrechen. Kiret ist jedoch nicht in der Lage gewesen, sofort wieder einen anstrengenden Ritt zu beginnen und wir hatten abgemacht, uns am nächsten Morgen noch mal mit Grizzby zu beraten.. Also packten wir und gingen schlafen.
1. Hithui
Unsere Nachtruhe war nur von kurzer Dauer, denn kaum daß wir eingeschlafen waren, wurden wir von einem gewaltigen Rumpeln und Donnern wieder geweckt. In der Ferne schienen die Berge wie von Feuer wider.
Thorma, Kiret und ich machten uns zusammen mit zwei unberittenen Danak auf den Weg, um nachzusehen. Wir gelangten zu der Stelle, an der wir erst frei Tage zuvor den Eingang zu den Orc-Höhlen verschüttet hatten.
Eine unvorstellbar gewaltige Kraft hatte den Stein zum Glühen gebracht und aus der Öffnung gespien! Überall lagen geschmolzene Felsbrocken herum und der Stein kochte, so daß man kaum bis zum Eingang vordringen konnte. Über dem ganzen Chaos waberte ein Rauch, der das Unheil mit sich zu tragen schien und es waren Trommeln aus der Tiefe zu vernehmen.
Um die Danak zu warnen, kehrten wir zunächst ins Dorf zurück. Thorma und Kiret (dem ich Salih überlassen habe, denn er ist ein hervorragender Reiter) kehrten noch einmal um und beobachteten ein Dutzend Orcs, die aus den glühenden Steinen gekrochen kamen.
Die Danak brauchten diese Neuigkeit nicht abzuwarten. Sie packten ihr Hab und Gut zusammen und zogen noch in der Nacht in ihre Zuflucht, die wohl eine Begräbnisstätte ist. Bis auf ein paar Herdentiere finden hier auch alle Platz, Vorräte sind bereits vorhanden.
Der unverzügliche Aufbruch war geraten, denn noch in der Nacht sahen wir die ersten dreckigen Orcs am Fuße des Hügels herumschnüffeln.
Als endlich die Sonne wieder aufging, machten sich Rustum, Thorma und Grizzby auf, im Dorf nach Orcs Ausschau zu halten. Sie fanden auch welche, die sich in den Hütten vor dem Licht versteckten. Rustum erzählte den verwunderten Danak bei seiner Rückkehr, mit welchem Geschick die „Helden aus Gondor“ den Unholden den Garaus gemacht hatten. Die Leute faßten daraufhin auch etwas Mut, doch der Anblick, der sich uns abends am Fuße der Zuflucht bot war doch zu schauerlich und viele verzagten.
Bestimmt zweihundert Orcs hatten sich unten am Hügel versammelt, unter ihnen ragten einige Trolle auf. Bevor es zum Kampf kam tauchte zu allem Übel auch noch Marranuk Sak Charin in seiner bekannten Gestalt auf und forderte den Pokal von uns. Er hat sich schnell erholt!
Den Pokal haben wir behalten, doch der Kampf war grausig und hielt einige Überraschungen bereit. Ohne Hilfe durch die Ahnen der Danak wäre es uns kaum gelungen den Eingang der Zuflucht zu halten, auch wenn Grizzby tapfer kämpfte und Thorma dem Ruf seines Volkes alle Ehre machte, indem er seine Axt stur gegen alle hob, die sich Einlaß verschaffen wollten.. Doch auch wenn die Orcs vor den Geistern in Panik flohen, wartete unten immer noch der düstere Schatten in ihrer Mitte, der die Luft zu vergiften schien. Uns ergriff eine lähmende Angst vor diesem Uralten Schrecken.
Zum Glück zögerte die finstere Gestalt, die Begräbnisstätte zu betreten und so gelang es uns, unter Aufbietung aller Redekunst und Geisteskraft, sie eine Weile am Eingang zu halten. Der Druck des Unholds wurde jedoch immer schlimmer und so entschied sich Grizzby, den Hinweisen des Schamanen zu Folgen, nach denen wir noch eine Chance hätten. Er gestattete Erarik Wohl, eine dunkle und wilde Seite in ihm zu erwecken. Ich war zu gebunden, um alles mitzubekommen, doch plötzlich tauchte die rasende Gestalt eines Bären neben mir auf - nur Klauen und Zähne - und schlug das Wesen aus Feuer und Dunkelheit in einem schauerlichen Kampf in die Flucht. Wir folgten den Beiden in einigem Abstand und fanden Grizzby, in Menschengestalt, geschunden und verbrannt am Eingang der Orc-Höhle liegend. Wie durch ein Wunder lebte er.
2. Hithui
Wir alle stehen noch unter dem Bann der Ereignisse. Grizzby wird seine Verletzungen überleben. Er ist jedoch sehr niedergeschlagen, denn Erarik ist ihm in seiner Bärengestalt zum Opfer gefallen. Sonst haben die Danak keine Toten zu betrauern, doch der Verlust des heiligen Mannes ist um so schmerzlicher, da die Leute in diesen schlimmen Tagen ohne Beistand sind.
Wir sind auf der Trauerfeier nicht erwünscht, doch Grizzby läßt sich nicht abhalten und wird geduldet.
3. Hithui
Es wird immer deutlicher, daß wir die Gastfreundschaft der Danak nicht länger in Anspruch nehmen sollten. Wir haben ihnen nur Unheil gebracht.
Über unser nächstes Ziel geraten wir in heftige Diskussionen, denn es ist nicht klar, was mit dem Pokal geschehen soll. Vor allem Kiret will ihn zerstören lassen, doch er hat von solchen Dingen ja keine Ahnung!
Da die Spur von Rustums Mutter so heiß ist, beschließen wir zunächst einmal, nach Tul Isra zu gehen, was ich für vernünftig halte.
4. Hithui
Noch am Abend erreichten wir gestern das Vorgebirge. Wir fanden Aufnahme bei einer Stammesabteilung der Ayten. Hier erfuhr Kiret zwar nichts Neues über den Hinterhalt und den Verbleib seiner Verwandtschaft, doch er konnte sich neu ausrüsten und muß nun nicht mehr das Packpferd reiten! Vor uns liegt eine staubige und steinige Wegstrecke.
8. Hithui
Wir sind nun wieder als Handelsreisende unterwegs. Rustum reist unter seinen richtigen Namen, was uns bisher bei zahlreichen Kontrollen noch nicht geschadet hat.
Am Wegesrand sind stets Bettler zu sehen. Überhaupt ist die Stimmung bei den Leuten schlecht und es scheint etwas dran zu sein, daß der Tarb ein Tyrann ist, der das Letzte aus seinem Volk herauspreßt.
10. Hithui
Endlich erreichen wir Tul Isra. Von weitem wirkt alles grün und golden, doch hier ist die gedrückte Stimmung noch deutlicher zu spüren. Überall sind Soldaten.
Rustum hat keine Scheu, offen in die Stadt zu reisen und nach dem Kontor seiner Familie zu fragen. Dort erlebt er eine Überraschung, denn alles ist leer und verrammelt, der Verwalter offensichtlich ausgezogen. Ehe wir uns auf die Suche nach dem Mann begeben, haben wir uns allerdings erst einmal in „Peshtins Arche“ eingemietet.
Der Wirt scheint die Hoffnung, daß dieses trockene Land einmal Wasser sieht noch nicht aufgegeben zu haben. Jedenfalls bucht man mit dem Zimmer auch direkt eine Passage für die große Flut...
Als Kiret diese Geschichte hörte, wurde er ganz aufgeregt und wollte unbedingt mit mir reden. Im Vertrauen zeigte er mir dann ein ererbtes Schmuckstück, eine Muschel. Seit er in ihrem Besitz wäre, träumte er dauernd von einer grünen Insel, die von einer Flutwelle überspült wird. Im Hintergrund seien goldene Gestade zu sehen und die Träume erfüllten ihn immer mit tiefer Ruhe. Natürlich träumt Kiret nicht von diesem Stück vertrockneter Erde, sondern von Numenor. Auch wenn es mir ein Rätsel ist, wie er an diese uralte Erinnerung gelangt ist, soll er sich seine glücklichen Träume bewahren.
Uns wird sicherlich einige Unruhe erwarten, nachdem nun ganz Tul Isra weiß, daß Rustum al Kherad hier ist.
11. Hithui
In der vergangenen Nacht ist etwas schreckliches geschehen! Grizzby verwandelte sich auf einmal wieder in einen Bären und brach aus seinem Zimmer - durch die Wand! - auf die Straße. Ich habe alles genau mit angesehen und konnte dennoch nichts verhindern.
Nun geht das Gerücht in der Stadt, daß in der Nacht eine Frau von einem Ungeheuer scheußlich zugerichtet wurde. Grizzby erinnert sich an nichts! Zudem scheint sich allmählich das Blut derer in seinem Körper breit zu machen, deren Blut in den Pokal gefüllt wurde. Grizzby tut zuweilen Dinge auf eine ihm fremde Art. Das beunruhigt mich sehr.
Ein alter Priester, den wir zu Rate zogen, konnte uns auch nichts Anderes berichten, als daß viele seltsame Kräfte in Grizzbys Geist und Körper wirken. Er meinte es sei gut, das Ritual des Bluttrinkens rückgängig zu machen. Doch wie? Wenn ich nur die geringste Idee hätte...
Rustum hat inzwischen versucht, Kontakte zu Sklavenhändlern aufzunehmen. Heute abend ist er zu einem Geschäftsessen eingeladen. Ich zweifle, daß dieser Weg zum Ziel führt, zumal der Name al Kherad auch hier nicht gerade unbelastet ist, doch Rustum will über seine Methoden nicht diskutieren.
Die einzig erfreuliche Nachricht des Tages ist, daß Kiret zwei Stammesgenossen auf dem Sklavenmarkt entdecken und freikaufen konnte.
Ich mache mir schreckliche Sorgen um Grizzby. Wie können wir nur die folgenden Nächte herumbekommen. Niemand kann den Bären stoppen und ich möchte gar nicht so genau wissen, welche schlechten Angewohnheiten die Leute hatten, deren Blut zu trinken sich dieser dumme Mann nicht verkneifen konnte!
13. Hithui
Es ist schon spät, doch ich will die Ereignisse der letzten Tage noch festhalten. Endlich kommt ein wenig Licht ins Dunkel!
Zum einen ist es Rustum gestern tatsächlich gelungen, seine Mutter freizukaufen. Für den Jungen Satri wollte der Händler Sukul Par einen unverschämten Preis und Rustum hat zunächst auf den Kauf verzichtet. Heute kam indes ein Entschuldigungsschreiben. Es hätte sich bei der Summe um einen Fehler des Schreibers gehandelt. Nun ist auch Satri bei uns.
Rustums Nichte ist bei dem derzeit wenig angesehenen Hofzauberer Kasair untergekommen. Er scheint sie für seine Studien und Experimente zu brauchen, jedenfalls macht er keine Anstalten, das Mädchen herauszugeben. Es gelang uns auch nicht, mit ihr Kontakt aufzunehmen.
Unakaar ist zu persönlichen Unternehmungen aufgebrochen. Die Tatsache, daß er uns kein Sterbenswort über seine Abreise gesagt hat, hat uns doch ein wenig stutzig gemacht und wir folgten seiner Spur. Er hatte eine Nachricht für den Kräuterhändler Samaub Narrett und es stellte sich als glückliche Fügung heraus, daß wir mit dem Mann bekannt wurden. Unakaar ist auf und davon, doch wir sind ein ganzes Stück weiter.
Narrett, der im Übrigen einen hervorragend sortierten Laden hat, ist ein Freund des Karawanenführers und Geschichtenerzählers Garlan Det, mit dem Grizzby inzwischen mehrfach Kontakt hatte.
Dieser kam abends zu uns in die Arche und berichtete, daß er Mitglied einer Art Geheimbund mit dem Namen „Kalas Taibirauk“ (der Sand weht frei!) sei. Er und seine Mitstreiter haben Kenntnis davon, daß Sirayn eigentlich vom Sturmkönig und nicht vom Tayb beherrscht wird. Es geht die Sage, daß der Helm und das Schwert des großen Widerstandskämpfers Obed aus alten Tagen gefunden werden muß, um den Kampf erfolgreich wieder aufnehmen zu können. Das Problem ist wohl, daß alle Expeditionen zur alten Grabstätte Obeds im Berg Ghabaras mit leeren Händen oder gar nicht zurückkehrten.
Kiret mußte erstaunt feststellen, daß seine Mutter offensichtlich auch den Kalas Taibirauk angehörte.
Garlan Det hatte Grizzby zuvor schon von Obeds Helm erzählt. Er vermutet, daß Grizzby mit dessen Hilfe die Geister loswerden könnte, die ihn plagen. Dies ist mehr als dringend, denn in der vergangenen Nacht ist er schon wieder mit zerrissenen Kleidern und Blutspuren auf dem Körper außerhalb der Stadt aufgewacht.
Auch wenn ich kaum auf solche Hilfe zu hoffen wage gibt es somit zwei Gründe, Obeds Stätte aufzusuchen. Die Kalas Taibirauk können sich meiner Hilfe im Kampf gegen den Sturmkönig sicher sein, auch wenn Grizzby nicht geholfen werden kann - und meinem Stillschweigen natürlich auch.
Die Reise wird uns eventuell in Zwergenland führen. Vielleicht gelingt es uns noch in Tul Isra Kontakte zu einigen Zwergen zu knüpfen, denn Thorma hat sechs von ihnen gesehen, die in Ketten auf einer Baustelle arbeiten müssen. Er würde die Leute verständlicherweise gerne in Freiheit sehen und schmiedet auch schon Pläne.
Zum guten Schluß erhielt Rustum auch noch einen Hinweis, daß sich seine Schwester in Tul Harar in den Händen eines Drogenhändlers befinden könnte. Uns hält nichts mehr in Tul Isra!
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Re: Alte Kampagnen - Im Süden Mittelerdes
15. Hithui
Zum Glück haben wir die Stadt endlich hinter uns. Es wurde höchste Zeit, denn nachdem in der vorletzten Nacht der Fährmann grausig zugerichtet aufgefunden wurde, blieb ich in der Nacht darauf mit Grizzby in einem Lager vor der Stadt.
Ich konnte den höchst unheimlichen Vorgang beobachten, wie die Geister sich um Grizzbys Körper stritten. Es scheint, als ob einige von ihnen gefoltert wurden, oder andere Qualen litten. Grizzby unterlag jedenfalls irgendwann dem Einfluß und wurde zum Berserker. Ich konnte seiner Spur nicht ganz folgen und traf zwischendurch am Flußufer auf eine merkwürdige, zerlumpte Gestalt, die vor mir floh. Mir ist nicht klar, ob der Mensch etwas mit Grizzbys Zustand zu tun hatte, aber er war ziemlich unheimlich und stank beinahe faulig. Grizzby fand ich erst am Morgen in unserem Lager wieder.
Wir kehrten erst gar nicht in die Stadt zurück, sondern trafen uns draußen mit den anderen, denen es in aller Frühe gelungen war, die Zwerge von der Baustelle aus ihren Ketten zu befreien. Rustums Mutter blieb in Tul Isra, um ein Auge auf das Mädchen halten und das Kontor wieder aufbauen zu können.
In der ersten Nacht unserer Reise ertönte der Schrei eines Wüstenrufers, so daß wir sicher sein können, daß unsere Schritte beobachtet werden. Bisher ist jedoch alles ruhig und sogar Grizzby schläft.
16. Hithui
Eben kam es in einem kleinen Dorf zum Kampf zwischen uns und einer Räuberbande. Wir waren durch die Zeichen der Ayten gewarnt und konnten das Gesindel in die Flucht schlagen - leider erst, nachdem sie sich auf grausame Weise über die Dorfbewohner hergemacht hatten.
Kiret wurde verwundet, kann aber weiterreiten.
18. Hithui
Endlich noch einmal Zeit zum Schreiben! Zwei Tage waren wir ohne Unterlaß auf Grizzbys Spur unterwegs! In der Nacht nach dem Kampf hat er wieder mit den Geistern in ihm gekämpft. Als es allzu qualvoll aussah, versuchte ich ihn zu wecken. Er allerdings verwandelte sich in den Bären und jagte davon. Ich hatte das Gefühl nur mit knapper Not seiner Wut zu entgehen.
Eben haben wir Grizzby endlich gefunden. Er war die ganze Zeit in Bärengestalt und wurde sogar von den Ayten gejagt. Er scheint sich beruhigt zu haben und ist auch wieder in Menschengestalt.
19. Hithui
Heute Nacht ist Grizzby er selbst geblieben! Er hat ruhig geschlafen.
Wir kommen den Bergen nun allmählich immer näher. Das Wetter ist klar und kalt.
20. Hithui
Wieder eine ruhige Nacht gehabt. Die Berge leuchten wunderschön im Abendrot und ich könnte unsere Reise eher genießen, wenn ich nicht ständig mit einem neuen Ausbruch Grizzbys oder mit dem Auftauchen der Wüstenrufer rechnen müßte.
Am Nachmittag öffnete sich endlich das Tal unter uns, in dem Obed seine Schlacht gegen die Armee des südlichen Drachen schlug. Der Abstieg war etwas schwierig, denn es scheint eine Art Zauber auf dem Pfad zu liegen, der den Weg für die Pferde unklar macht und Reisende an der Umkehr hindert. Wir kamen dennoch hinunter und vertagten das Problem auf den Rückweg.
Inzwischen haben wir unser Nachtlager zwischen den Hügelgräbern und inmitten von Blumen errichtet. Es ist wunderschön hier und eine angenehme Ruhe geht von dem Ort aus, so daß ich gut Verstehen kann, daß die Ayten hierher pilgern. Wir sind hier jedoch nicht allein. Schon beim Abstieg konnten wir auf den gegenüberliegenden Hängen des Pferdekopfberges einige Gestalten ausmachen und jetzt sehen wir in einem Taleinschnitt den Schein eines großen Feuers. Wir bleiben aufmerksam heute Nacht.
21. Hithui
Sharim berichtete beim Frühstück, daß er in der Nacht Visionen hatte. Er beobachtete eine geisterhafte Szene, in der ein Leichnam (Obed?) zu Grabe getragen wurde und sich ein Pferd von ihm verabschiedete. Dieses Pferd hat uns heute noch weiter beschäftigt!
Wir haben uns aus dem Tal in die Berge geschlagen und mußten feststellen, daß es hier ein festes Lager von Schwarzherzen des Taraskon gibt. Sie patrouillieren das Tal und haben offensichtlich auch schon einige Ayten-Pilger umgebracht, die wir heute morgen verscharrt in einer Senke fanden. Wahrscheinlich suchen auch sie Obeds letzte Ruhestätte, denn sie haben, mit Hilfe von etlichen Sklaven, schon einige Höhleneingänge ausfindig gemacht
Im Schutz der Dunkelheit wollten auch wir uns in den Berg begeben, als Sharim das Geisterpferd erneut sah. Anscheinend wollte es uns den Weg weisen und wir folgten ihm zu einem bisher noch unentdeckten Zugang.
Ich wundere mich nicht weniger als Sharim über diese Visionen und hoffe, daß die Erscheinung uns nicht in die Irre geführt hat. Thorma hat nur noch Augen für den Stein, während der Seemann und der Wüstenkrieger sich sichtlich unwohl fühlen. Auch Rustum kann das Jammern nicht abstellen. Ich ziehe den freien Himmel ebenfalls vor und hoffe inständig, daß wir unsere Aufgabe schnell erledigen können. Hoffentlich werden wir nicht durch unsere Pferde verraten, die wir leider, leider draußen zurücklassen mußten.
22. Hithui
Wir haben den ganzen Tag und die halbe Nacht Gänge durchschritten! Zum Teil bewegten wir uns in seit langem unberührten Minen, dann stießen wir auf rohe Orc-Schächte. Auch den Leuten der Schwarzherzen sind wir beinahe begegnet. Nirgends gab es ein Zeichen für das Vorhandensein einer Grabstätte. Wir konnten uns nicht einig werden, wo wir suchen sollten. Heute Abend stießen wir dann auf einen Trupp Orcs, der offensichtlich Handelsgüter (Werkzeuge und Waffen) bei sich trug. Der Gang war so ungünstig, daß wir und nicht verstecken konnten und in den Kampf treten mußten. Es gelang uns, die Uruks zu töten und die Snagas allesamt in die Flucht zu schlagen, doch auch wir kamen nicht ohne Verletzungen davon. Zum Glück fanden wir bald darauf einen Kamin, der uns aus dem Berg führte und hier sitzen wir auf der Flanke des Ghabaras und genießen eine phantastische Aussicht.
Doch auch der Blick auf die gelben Berge im Mondlicht kann uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß unsere Suche morgen in den stinkenden Höhlen weitergehen muß. Grizzby ist der Anspannung kaum gewachsen. Er ist immer kurz davor sich zu verwandeln! Einmal stand er sogar plötzlich in seiner Bärengestalt mitten unter uns und beschnupperte Kiret. Bevor Schlimmeres geschehen konnte, schaffte er es, sich zurückzuverwandeln. Ich hatte den Eindruck, daß meine Worte diesmal zu ihm durchdringen konnten. Das gibt mir Hoffnung! Vielleicht bekommt er es unter Kontrolle.
Es sieht aus, als ob ein Sturm aufzieht, vielleicht werden wir den Schutz des Berges noch zu schätzen wissen.
23. Hithui
Im Schein der Fackel, ich kann kaum etwas sehen. Noch sitzen wir tief im Berg, doch wir haben Obeds Helm. Ich bin sehr erschöpft, kann aber nicht schlafen, weiß auch nicht so recht, welche Tageszeit ist.
Als wir am Morgen zu der Stelle zurückkamen, wo wir die Orcs besiegt hatten, fiel uns auf, daß einige von ihnen Kleinodien aus Menschengräbern bei sich trugen. Wir faßten also den schweren Entschluß bei den Orcs nach Obeds Grab zu suchen. Kiret hatte die gute Idee, die herumliegenden Güter als Handelsware mitzunehmen und entgegen unseren Erwartungen funktionierte der Plan.
Rustum, der sich zunächst am Heftigsten gegen Verhandlungen mit dem dreckigen Pack sträubte, hatte einen glänzenden Auftritt als Kaufmann. Der Orc-Häupling gab uns (nach einem Gelage, das Rustum nur mit knapper Not überlebte...) einen Snaga - Führer gegen die Ware und wir drangen tiefer in den Berg ein. Dem Orc war offensichtlich nicht wohl bei seiner Aufgabe. Sie scheinen sich vor der Grabstätte zu fürchten. Er zeigte uns jedoch den richtigen Weg bis in eine sehr hohe Höhle in der ein See liegt. Hier sitze ich auch jetzt wieder. Um zur Grabstätte zu gelangen mußten wir allerdings einen steilen Aufstieg wagen und an einen engen Sims entlangklettern. Nur gut, daß der Snaga kein Interesse daran hatte, uns in die Tiefe zu stürzen.
Obeds Grab war von einem Wächter, der Geistererscheinung seines treuen Gefährten, bewacht. Dieser ließ uns jedoch zunächst passieren, als wir den Grund unseres Kommens erklärten. Allerdings standen wir erst in einer falschen Grabkammer und es kostete uns einige Mühe, den Weg ins richtige Gewölbe zu finden.
Entgegen unserer Annahmen haben die Gefolgsleute Obeds alle Zeit und Mühe darauf verwendet, ihm eine gut geschützte und würdige Ruhestätte zu bereiten. Nar´s Volk war an den Bauarbeiten offensichtlich nicht unbeteiligt, denn es gibt etliche Fallen, die nur zwergische Präzisionsarbeit sein können (ausgerechnet Thorma übersah eine und verletzte sich schwer!). Zudem befinden sich eine Fülle wunderschöner Wandgemälde in der richtigen Grabkammer, die die Geschichte der Schlacht auf eine ganz andere Weise erzählten, als sie uns allen bekannt ist. Das Zwergenvolk und auch die Elben hatten ihren Teil am Kampf gegen die Armee des südlichen Drachen. Doch zu unserer Überraschung müssen auch Sharims Vorfahren aus dieser Gegend kommen. Auf den Bildern befindet sich sein Familienbanner (mit dem Mond darauf!) und der Wächter hat ihn die ganze Zeit aufmerksam angeschaut.
Ich glaube, wir durften Helm und Schwert nur an uns nehmen, weil wir eine solche Ansammlung ungewöhnlicher Leute mit ungewöhnlichen Motiven waren und Sharims Anwesenheit hat sicher dazu beigetragen, den Wächter milde zu stimmen. Dieser war im übrigen genauso wenig begeistert von der Anwesenheit des Snaga, wie ich.
Zurück am See konnten wir nicht länger damit warten, die heilenden Kräfte des Helms auszuprobieren. Grizzby wollte endlich einen Zug klaren Wassers aus dem Helm schöpfen, als Marranuk erschien und ihn mit aller Kraft davon abhalten wollte. Er wußte wohl um die Wirkung! Grizzby blieb standhaft und die Geister der Toten verschwanden seufzend aus seinem Körper! Ich kann es noch gar nicht fassen.
Dem Snaga waren die geisterhaften Umtriebe wohl zuviel und er floh unbemerkt in der Aufregung. Das ist mir nicht recht, doch da der Helm auch alle anderen Wunden zu heilen vermochte, bleibt uns vielleicht noch eine kleine Zeit der Ruhe und Erholung, ehe wir unseren Weg aus dem Berg herauskämpfen müssen.
25. Hithui
Kämpfen mußten wir in der Tat! Es ist mehr Glück als Verstand, daß wir im Sonnenlicht sitzen und auf die nördlichen Berge sehen.
Die Orks erwarteten uns schon in den Gängen und es gelang uns, mit Hilfe Thormas Schild, eine Mauer zu errichten und uns zunächst bis zu den Werkstätten vorzukämpfen. Dort waren es der Orks dann doch zu viele und Thorma ging einen Kampf um unser Leben ein, den der Häuptling Tukrutz nicht ausschlagen konnte, da Rustum ihm übel geschmäht hatte. Doch der alte Fettwanst war zäher, als es den Anschein hatte und die Lage schien für Thorma (und damit auch für uns) schon hoffnungslos, als plötzlich Soldaten der Schwarzherzen in die Höhle eindrangen und den Kampf aufnahmen. Im allgemeinen Durcheinander gelang es uns, bis zum verschütteten Grabeingang zu fliehen.
Wir stemmten die Mauer auf, während (wie immer zu unpassender Zeit) der Geist Marranuks erschien und Grizzby Angebote aller Art machte. Grizzby zeigte sich unbeeindruckt und Maranuk blieb nur noch, uns mit Amrazor, dem Zauberer der Schwarzherzen zu drohen.
Schließlich verschwand Marranuk und uns gelang es, durch einen Kamin hier hinauf zu kommen. Ich habe jedoch das Gefühl, daß seine Drohungen nicht leer sind. Amrazor ist ein numenorischer Name und ich ahne nichts Gutes. Nun allerdings sollten wir sehen, daß wir hier wegkommen und die Pferde finden.
27. Hithui
Die Ereignisse haben sich überschlagen, kaum daß wir die Pferde wiedergefunden hatten. Den Schwarzherzen war unsere Flucht aus dem Berg nicht entgangen (dank Marranuk!) und sie störten unser Nachtlager mit vielen Kriegern. Mir ist immer noch ein Rätsel, wie wir alle aus dem Tal entkommen konnten. Ohne Obeds Schwert in Sharims Hand wäre es uns wohl kaum gelungen, den Zauber zu durchbrechen. Aufgrund der Eile mußten wir die Sättel und Packtaschen zurücklassen (und damit leider auch den kleinen Baum!). Wir reiten nun schon seit zwei Tagen ohne Proviant, auf blanken Pferden und mit den Kriegern des Tarb im Genick.
Soeben warten wir auf Kiret, der bei einer nahen Stammesabteilung Sättel und Proviant organisieren will. Hoffentlich kommt er bald, sonst müssen wir weiter, ehe die Verfolger zu sehr aufholen!
30. Hithui
Wir haben es bis zum Fluß geschafft, nachdem Kiret tatsächlich einige nützliche Dinge für uns mitbringen konnte. Leider haben die Regenfälle die Furt ziemlich tief gemacht und die Dorfbewohner raten uns ab, den Sirsis hier zu überqueren Ich fürchte jedoch, daß wir den Schwarzherzen nicht mehr lange entkommen können, wenn wir bis zur Brücke in Tyarett weiterreiten. Grizzby und Rustum kümmern sich um ausreichend Seile, damit wir sicher hinüber kommen.
Ich bin entschlossen, den verfluchten Pokal so schnell wie möglich in der Glut eines heißen Schmiedefeuers einzuschmelzen und Marranuk damit endlich das Handwerk zu legen!. Ein Hochwasser soll uns nicht aufhalten. Je länger wir das Ding noch mit uns herumtragen, desto mehr Unheil kann es noch stiften. Wir sind Narad-dum schon so nahe! Hoffentlich kann man uns dort helfen. Doch zunächst müssen wir durch das Wasser...
3. Girithron
Das Glück ist auf unserer Seite! Wir haben die Furt geschafft, auch wenn Kiret (tollkühn wie er ist) um ein Haar ertrunken wäre. Die Soldaten sind glücklicherweise den langen Weg geritten und das verschafft uns etwas Luft.
Die Gegend wird zunehmend schöner. Inzwischen gehören sogar Bäume in die Landschaft und das macht mich wirklich glücklich.
4. Girithron
Die letzte Menschensiedlung vor Narad-dum! Jetzt ist es nicht mehr weit, wenn wir uns beeilen kommen wir noch vor Anbruch der Nacht in die Zwergenstadt. Dennoch lassen wir hier unsere Pferde frisch beschlagen. Wer weiß, wann sich die nächste Gelegenheit ergibt und wie man uns in den Bergen empfängt.
5. Girithron
Wir sind sehr freundlich empfangen und in die prächtigen Hallen geleitet worden. Kharam, der Zwerg, der von uns in Tul Isra befreit wurde, ist ein wohlhabender Mann. Er ist Mitglied der Steinmetzgilde und hier nicht ohne Ansehen. Wir kamen noch am Abend in den Genuß einer hervorragend geplanten Bäderanlage, in der ich mich sogar so tief unter der Erde entspannen konnte.
Eben war ich mit Grizzby und Thorma beim hiesigen Priester Aules, um den Pokal begutachten zu lassen. Zwar konnte dieser eine Verzauberung entdecken, ließ sich aber nicht davon überzeugen, daß der Pokal nur Unheil beschert. Wie bei Zwergen üblich schien er nur den Wert des Goldes und der Arbeit zu sehen und sich um die Geschicke der Menschen nur wenig zu kümmern. Immerhin ließ er sich dazu herab, mit den Schmieden zu reden, wenn es unser unbedingter Wunsch sei. In der Tat, das ist es!
Heute abend sind wir bei der Gilde der Steinmetze zu einem Festmahl eingeladen. Bis morgen müssen wir uns wegen des Pokals noch gedulden.
6. Girithron
Es ist nicht zu glauben! Als das Festmahl (mit vielen Reden und Köstlichkeiten) schon beinahe vorüber war, wurden wir plötzlich zum König bestellt. Dort wartete Amrazor auf uns und verlangte tolldreist unsere Auslieferung, da wir gegen die Gesetze des Tarb verstoßen hätten. Er ließ es an allen Formen der Höflichkeit mangeln und machte auch sonst einen denkbar unsympathischen Eindruck. Mich persönlich verwundert, daß er diesen Weg der Konfrontation gesucht hat. Schließlich sind wir hier als Gäste aufgenommen und kein Gastherr überläßt seine Schutzbefohlenen so mir nichts, dir nichts einem offensichtlich feindlich gesonnenen Fremden. So hat König Bregor sich zum Glück auch Bedenkzeit bis heute erbeten.
Amrazor hat das nicht abhalten können, uns heute morgen um ein Gespräch zu bitten. Offen bot er uns freies Geleit, wenn wir ihm Obeds Helm und die Klinge der Masras aushändigen würden! Was denkt der Mann sich? Entweder ist er so arrogant, daß er solche Methoden für erfolgreich hält, oder seine Künste sind nicht so groß, wie ich vermute, daß er sich solcher Verzweiflungsakte bedient. Jedenfalls mußte er unverrichteter Dinge Narad-dum verlassen, denn weder erhielt er, was er wünschte, noch wies uns der König aus seinen Hallen. Wir dürfen noch drei Tage in seinen Hallen bleiben und werden auch nicht an den Zauberer ausgeliefert.
Wenn wir dann den Berg verlassen, fällt es Amrazor vielleicht auch schwerer, uns zu finden, denn endlich, endlich ist das Werk vollbracht! Der Pokal ist in den Kaltschmieden zerstört worden!
Ich konnte schon kaum noch an das Gelingen der Mission glauben, denn heute morgen gab es schon einen Versuch in den heißen Feuern der Schmiede und der Pokal war noch nicht einmal warm geworden! Zudem wäre er um ein Haar gar nicht in den Ofen gelangt, denn der Schmiedemeister wolle die Zerstörung um jeden Preis verhindern. Sharim warf das Gefäß beherzt und gegen jedes Verbot ins Feuer, - erfolglos wie gesagt. Völlig unversehrt stand es anschließend wieder vor uns.
Der Fürsprache des Königs ist es zu verdanken, daß uns ein Versuch in den berühmten Kaltschmieden gestattet wurde. Ich glaube, noch nicht viele Menschen haben bisher dort Einlaß gefunden, vom Elbenvolk ganz zu schweigen! Es war beeindruckend, wie der Meister Nilum mit einem mir ganz unbekanntem Holz ein eisiges Feuer in Gang brachte. Letztendlich konnte er den Pokal dann mit einem Hammer aus Eog (welches auch in den Kaltschmieden hergestellt wird) zerschmettern.
Marranuk versuchte, uns von der Tat abzuhalten, doch er konnte nichts ausrichten. Nun ist er hoffentlich endgültig verschwunden, nachdem sein letztes Bindeglied an diese Welt in tausend Splitter zersprungen ist.
Jetzt müssen wir darüber nachdenken, wo uns der weitere Weg hinführen wird. Einerseits sollen wir Klinge und Helm nach Rintark bringen, doch ich glaube, daß Amrazor uns auf diesem Weg gehörig in die Quere kommen wird. Andererseits haben wir noch eine Spur zu Rustums Verwandten, die uns nach Tul Harar führt. Warum sollen wir die Hilfe des Schwertes in unserer Hand nicht zunächst für die Suche nutzen und gleichzeitig die Spuren ein wenig verwischen?
7. Girithron
Wir haben uns (nach heftigen Diskussionen) entschlossen, durch den Wald nach Tul Harar zu gehen. Karam hat uns einen Führer besorgt, der den Weg kennt. Scheinbar sind die Bäume in dieser Gegend nicht sehr freundlich, jedenfalls geht niemand durch den Sara Bask, der nicht muß.
Wir sind im Norden Narad-dums aus dem Berg gekommen und es ist uns sogar gelungen, die Pferde mit hinaus zu nehmen. Hoffentlich finden wir im Wald ausreichend Futter. An Wasser soll es dort nicht mangeln, doch Stechmücken und Giftpflanzen sollen eine Plage sein. Ich bin gespannt. Trotz aller Warnungen freue ich mich auf die Bäume.
Der Abschied von Karam war sehr herzlich. Er hatte Geschenke für alle und bedankte sich noch einmal für seine Befreiung. Inzwischen stehen eher wir in seiner Schuld, schließlich konnten wir einige unangenehme Dinge mit seiner Hilfe erledigen. Auch seine Geschenke sind von großem Wert. Neben einer wundervollen Halskette für mich und Waffen für die Krieger bekam Grizzby eine Schatulle, in der er seine Mithril Stücke aufbewahren kann. Rustum erhielt eine Abschrift der Geschichte von Obeds Kampf aus Zwergensicht. Dies ist wirklich eine Ehre für uns.
9. Girithron
Unser schweigsamer Führer Tvalin hat uns auf einem offensichtlich doch recht begangenen Pfad in den Wald gebracht. Ich kann inzwischen verstehen, daß die Bäume nicht gut auf Zwerge zu sprechen sind. Wir sind schon an einigen großflächigen Kahlschlägen vorbeigekommen und niemand scheint auch nur daran zu denken, neue Bäume anzupflanzen.
Der Wald ist sehr alt und ziemlich anders, als alles was ich kenne. Er hat kaum wirklich große Bäume, aber alte und knorrige Exemplare von Feigen- und Olivenbäumen.
10. Girithron
Grizzby hat schlecht geschlafen und sich irgendwie getrieben gefühlt... Hoffentlich geht der Spuk mit dem Bären nicht von Vorne los!
Sonst war es heute ruhig, mit Ausnahme einer einzelnen Krähe, die über dem Wald kreiste. Wir konnten uns der Vorstellung nicht erwehren, daß sie uns beobachtet.
11. Girithron
Wieder eine unruhige Nacht für Grizzby. Es ist Vollmond...
13. Girithron
Heute erreichten wir die tief im Wald gelegene Hütte des Kräuterhändlers Rak. Grizzby konnte sich nicht beherrschen und kaufte eines der zahlreichen Gifte aus dem Sortiment. Im Sara Bask scheint es allerhand Pflanzen mit unangenehmen Wirkungen zu geben. Der ausgetretene Pfad zu Raks Haus läßt vermuten, daß es einen regen Bedarf für sein Angebot gibt.
Seit der Mond abnimmt, schläft Grizzby wieder ruhig.
14. Girithron
Nachdem wie heute morgen noch an einem Bach entlang reiten konnten, an dem das Waldvolk offensichtlich einen kleinen Schrein errichtet hat, sieht die Gegend inzwischen sehr verändert aus. Wir werden von Stechmücken, Schlagen und Skorpionen geplagt. Auch scheinen die Beeren und Feigen hier vergiftet zu sein. Ich habe schon einige tote Vögel unter Büschen liegen sehen. Die Pferde rühren schon seit den Mittagsstunden nichts mehr an.
Einzig unser ignoranter Führer Tvalin zeigte sich von den seltsamen Veränderungen unbeeindruckt und aß eine Feige! Jetzt ist er schweißgebadet und droht das Bewußtsein zu verlieren. Hoffentlich erholt er sich über Nacht.
15. Girithron
Wir haben den Pfad verloren und es sieht ganz so aus, als sei dies Jemandes Absicht. Die Bäume hier sind von einer großen Macht aufgeschreckt worden, die sie nicht sehr schätzen. Uns wird der Weg mit Dornengestrüpp und Stolperwurzeln schwer gemacht. Trotzdem wollen wir der Sache auf den Grund gehen und bewegen uns auf das Zentrum zu.
17. Girithron
Gestern haben wir das Zentrum des Willens erreicht. Ein großer Feigenbaum, der in einer Lichtung umgeben von Dornen wächst, ist Amrazors Ziel gewesen. Es steht außer Zweifel, daß es sein Werk war. Er hat den Baum aufgerüttelt und sich seinen Hochmut zu Nutze gemacht. Dabei ist er nicht zimperlich vorgegangen. Er hat fünf Waldmenschen um den Baum herum positioniert und hat sie ausbluten lassen, um seine Macht zu verstärken. Die Lichtung um den Baum hatte er mit Wespen, Schlangen und anderem Getier sehr gut gesichert, doch einem gezielt eingesetzten Feuer konnten sie nicht widerstehen.
Es war keine leichte Arbeit, den Baum davon zu überzeugen, daß er mißbraucht worden ist. Ihm hat der Einfluß den er ausüben konnte gut gefallen. Ich hoffe aber, daß er sich beruhigt hat.
Amrazor hat dem Kampf durch eine Krähe oder in der Gestalt einer Krähe beigewohnt. Es ist uns leider nicht gelungen, das Vieh zu verletzen und es konnte uns unter Gezeter entkommen. Ich mag gar nicht darüber nachdenken, welche Steine er uns noch in den Weg legen wird, auch wenn ich sagen muß, daß er zuweilen komplizierte Methoden wählt.
18. Girithron
Das Weiterkommen ist auch heute nicht einfach, doch es ist nur noch Geäst, was uns im Weg ist und kein starker Wille eines Zauberers. Es kann nicht mehr weit sein bis zum Fluß.
19. Girithron
Tatsächlich breitete sich heute die überschwemmte Flußebene des Siresha vor uns aus. Es war nicht schwer, ein Fischerboot zu finden das und nach Tul Harar übersetzte.
Wir haben uns offensichtlich in der ersten Adresse der Stadt eingemietet, dem Abendstern. Es ist ein sehr angenehmes und gepflegtes Gasthaus - aber auch mit entsprechenden Preisen. Wie auch immer, man scheint von uns einen gewissen Standart zu erwarten...
Sharim, der unter vollen Waffen durch das Tor marschiert ist, wurde empfangen wie ein Fürst.
Durch Zufall habe ich mitbekommen, daß auch ein elbischer Kaufmann namens Terelorn ist hier abgestiegen. Wie lange ist es her, daß ich einen aus seinem Volk getroffen habe? Vielleicht können wir in Kontakt kommen.
20. Girithron
Heute habe ich gleich den zweiten Elb getroffen! Er kam mir in der Hafenmeisterei entgegen, als ich, inspiriert durch die gestrige Begegnung, einen Brief an Arel aufgegeben habe. Kalagvar ist ein ganz und gar ungewöhnlicher Avari. Wir haben uns für den morgigen Tag zu einem frühen Ausritt verabredet.
Hoffentlich geht es mir bis dahin wieder etwas besser. Ich schreibe dies nämlich noch unter dem Eindruck eines Überfalls! Wir waren heute abend im Zelt des Priesters Moraiza Satark eingeladen, der sich Rustum und Kiret als Kontaktperson der Kalas Taibirauk zu erkennen gegeben hatte.
Wir hatten ein interessantes Gespräch, und er empfahl uns, uns an den Sprecher Earantar zu wenden. Der sei unserer Sache zugetan und könnte uns sicher helfen, die Stadt zu verlassen.
Auf dem Rückweg wurden wir auf dem Straßendamm beschossen. Zuvor war der Schrei eines Wüstenrufers zu vernehmen, und ich vermute fast, daß uns dies eine Warnung sein sollte. Jedenfalls wurde einer unserer Angreifer mit durchschnittener Kehle am Wegesrand zurückgelassen. Ist Jaeru wieder auf unserer Spur? Hat Amrazor oder der Tarb schon wieder Wind von uns bekommen?
Ich kann aber auch nicht behaupten, daß wir uns allzu unauffällig verhalten. Sharim hat im Laufe des Tages Helm und Schwert zur Schau gestellt und eine wahre Menschentraube um sich versammelt. Es wurden sogar einschlägige Fragen nach der Klinge der Masras gestellt! Rustum hat versucht, das Beste daraus zu machen und hat das Volk mit Heldengeschichten verwöhnt. Sharim war nur mit Mühe davon zu überzeugen, die Gegenstände versteckt zu tragen. Vielleicht war es ja auch nur ein habgieriger Straßenräuber, der uns überfallen hat. Kiret und ich dürfen heute Nacht jedoch unsere Wunden lecken. Der Schuft hat nicht schlecht getroffen - im Dunkeln.
21. Girithron
Gerade komme ich von der Unterredung mit Earantar. Er war sehr verblüfft zu erfahren, daß Helm und Schwert in unseren Händen sind. Nach längeren Diskussionen sind wir überein gekommen, mit einem Schiff Tul Harar zu verlassen und uns auf See von einem Fischerboot abholen zu lassen. Anschließend soll es mit einer Barke den Siresha hinauf gehen. Dies schien der Mehrzahl unserer Leute der beste Weg, den Soldaten des Tarb aus dem Weg zu gehen. Ich persönlich hätte es vorgezogen, durch den Sara Bask auf Rintark zuzureiten.
Überhaupt steht mir derzeit nicht der Sinn danach, die Stadt schon so schnell zu verlassen. Ich habe die ewige Eile ziemlich satt. Zudem habe ich in Kalagvar einen wirklich interessanten Mann kennengelernt, mit dem ich gerne noch eine kleine Weile Zeit verbringen würde.
Unser Ausritt heute Morgen war von einer eigenartigen Stimmung. Wir haben nicht viel geredet und Kalagvar hat mich zu einem Strand geführt, wo wir einen wunderschönen Blick auf einen unbeschreiblichen Sonnenaufgang hatten. Es war sehr friedlich dort.
Er kennt in dieser Gegend jeden Stein und wenn ich in seine Augen schaue, sehe ich viele, viele Jahrhunderte. Mein Leben wird ein flüchtiger Augenblick sein, gegen das was er bereits gelebt hat.
Auch im Reiten ist er mir Zeiten voraus... Salih und ich konnten nur mit Kalagvar und seiner Stute Dirandra mithalten, weil beide zu höflich waren, uns stehen zu lassen.
22. Girithron
Vor dem Frühstück muß ich noch kurz die Ereignisse der letzten Nacht erwähnen. Kalagvar ist am Abend noch einmal aufgetaucht und hat mir vom Leuchtturm aus die Sterne gezeigt. Dann haben wir die Nacht zusammen im Abendstern verbracht. Für mich war es ein (lange vermißtes) wunderschönes Erlebnis. Für ihn war es ein Fest, daß er nur alle paar Jahrzehnte feiert. Er ist sehr ungewöhnlich und bringt mich durcheinander.
Kaum daß er gegangen war, gab es in Sharims Zimmer Tumult. Ein Einbrecher hatte versucht, das Schwert und den Helm zu entwenden. Offenbar hat das Gerücht, daß der Erbe der Masras unter uns ist, zwielichtes Gesindel angelockt.
Ich muß jedoch gestehen, daß ich das Problem den Anderen überlassen habe. Nicht einmal eine ungestörte Nacht ist einem gegönnt.
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Nur wenig später! Sharim ist von einem Mann mit einem vergifteten Dolch attackiert worden, als wir aus dem Gasthaus traten. Die von mir eingesetzten Kräuter haben seinen Zustand noch verschlechtert, so daß es nur der schnellen Hilfe eines ortsansässigen Kräuterhändlers zu verdanken ist, daß Sharim noch lebt! Es geht ihm immer noch nicht gut, und es ist zweifelhaft, ob er transportfähig ist. Eigentlich wollten wir mit der Flut auslaufen. Rustum hat schon „eine Passage gebucht“. Es ist anzunehmen, daß der Attentäter den Tayb angehört. Die verwenden solches Gift. Wir haben zahlreiche Feinde - es ist zum aus der Haut fahren. Gestern habe ich im Übrigen Jaeru getroffen, der unsere Spur wohl wieder aufgenommen hat. Er beteuerte, daß er nichts Persönliches mit uns auszutragen hätte.
Ich hoffe nur, Sharim nimmt keinen bleibenden Schaden. Rustum hat ihm Wasser aus Obeds Helm gebracht, und das hat auch geholfen.
23. Girithron
Nachdem sich die Ereignisse überschlagen haben, befinden wir uns derzeit auf der Flußbarke, die uns am Rande des Sara Bask absetzen soll. Die Pferde sind wieder bei uns. Unsere Flucht ist ganz und gar nicht unbemerkt geblieben und mir will scheinen, daß wir uns den Aufwand mit drei verschiedenen Schiffen hätten sparen können.
An Bord des großen Seglers befand sich ein seltsames Wesen. Es hielt sich im Laderaum versteckt, strahlte jedoch soviel ungute Kraft aus, daß ich auf es aufmerksam wurde. Als Grizzby und ich es aufspürten, konnte es uns mit seinem Blick aus tiefschwarzen Löchern regungslos bannen. Zudem war es mit einem Dolch bewaffnet. Leider konnte es entkommen, obwohl die gesamte Mannschaft gesucht hat.
Mitten in der Nacht sind wir in ein Fischerboot umgestiegen und auch da war die Präsens zu spüren. Sehen konnten wir nichts ungewöhnliches. Erst als wir am Morgen auf die Barke umstiegen, fiel uns eine Krähe auf, die uns noch eine Weile beobachtete und dann abdrehte.
Amrazor!
25. Girithron
Wir sind noch auf der Barke und es geht langsam voran. Die Pferde stehen unter einem Sonnensegel, aber verstecken lassen sie sich hier nicht.
Kiret träumt zuweilen vom Meer. Er sagt, daß die Träume von seiner Muschel kommen. Ich wüßte wirklich gerne, wie seine Familie in den Besitz dieses Kleinods gelangt ist.
26. Girithron
Ein unspektakulärer Geburtstag mit wenig Grund und Möglichkeiten zum Feiern. Grizzby hat an mich gedacht!
Es macht mich nicht glücklich, untätig auf das zu warten, was da kommen mag. Es ist aber auch recht angenehm nicht dauernd in Bewegung zu sein.
27. Girithron
Ich wußte, daß es nicht gut gehen konnte! Irgendwie hat Amrazor es geschafft, seine Leute vor uns auf dem Fluß zu plazieren!
Zum Glück wurden wir rechtzeitig auf die Sperre aufmerksam, weil der Matrose einer überfallenen Flußgaleere aus Tul Harar auf uns zutrieb und erzählen konnte, daß Soldaten des Tarb sein Schiff überfallen haben. Dem Mann geht es nicht besonders gut
Kiret und Rustum haben daraufhin unser Boot verlassen, um die Lage flußaufwärts zu erkunden. Sie fanden überall Schwarzherzen, die auf unserer Spur sind!
Wir haben beschlossen, uns hier zu trennen. Kiret und Rustum wollen wieder ins Dorf und ihre Tarnung aufrecht erhalten. Wir anderen werden mit dem Beiboot in der Nacht an der Flußsperre vorbei. Die Pferde müssen auf dem Boot bleiben... Wir können nur hoffen, daß unser guter Kapitän eine gute Geschichte erzählen kann, die ihre Anwesenheit erklärt.
Wir hoffen, daß wir spätestens in den Ruinen von Charnesra wieder wohlbehalten aufeinander treffen.
28. Girithron
Die letzten Stunden waren alles andere als ruhmreich.
Unsere Flucht im Beiboot ging nur um haaresbreite glatt, denn der arme Grizzby bekam schon wieder einen seiner Krämpfe. In letzter Zeit ist die Anspannung für ihn sicher zu viel. Es passiert immer häufiger.
Zudem wurde der Fluß von der Krähe (Amrazor!) unter Beobachtung gehalten und es war nicht einfach, im Schutz der Bäume zu bleiben. Nur Grizzbys Geschick, die Stimmen des Waldes nachzuahmen, hat uns vor der Entdeckung durch ein Patroullienboot bewahrt.
Die Flußbarke mit Kiret, Rustum und den Pferden an Bord wurde von den Schwarzherzen im Hafen festgehalten und die Besatzung gefangengesetzt. Kiret konnte in der Nacht entkommen und uns davon berichten.
Wir konnten uns nicht dazu durchringen, Rustum alleine in Amrazors Nähe zurückzulassen und wollten auch die Pferde zurück haben. Daher sind wir in der letzten Nacht in das Lager eingedrungen und haben beide befreit. Es gab ein fürchterliches Gefecht, aus dem wir beinahe alle schwerverletzt herausgekommen sind. Nur mit großer Mühe und der Hilfe eines ortskundigen Bauern konnten wir bei den Ruinen über den Fluß setzen. Die alte Brücke trug uns noch!
Thorma hat hinter uns dafür gesorgt, daß wir die letzten waren, die je diesen Weg über die alten Steine gehen konnten.
Jetzt sitzen wir am Feuer, lecken unsere Wunden und lassen uns Rustums Vorwürfe gefallen, der der Ansicht ist, daß er alleine unblutiger aus der Affaire herausgekommen wäre. Mag sein, daß er recht hat. Seine Zunge vollbringt manches Mal Wunderdinge. Allerdings bin ich auch nicht sicher, ob er seine Zunge noch gehabt hätte, wenn Amrazor mit ihm fertig gewesen wäre.
29. Girithron
Charnesra ist wahrlich ein unheimlicher Ort. In der Nacht wurden wir von seltsamen Geisterwesen beobachtet, die sich jedoch vor dem Feuer fürchteten. Der alte Zauber scheint hier noch sehr lebendig zu sein.
Wir konnten ohnehin nicht lange bleiben, denn schon am frühen Morgen setzten die Schwarzherzen mit einem Boot über den Siresha und nahmen unsere Spur wieder auf. Wir schlugen uns in den Wald und versuchten trockene Pfade in die richtige Richtung zu finden - kein leichtes Unterfangen!
Durch meine Unaufmerksamkeit sind wir in tieferes Wasser geraten, wo uns ein riesiges Krokodil angriff. Thorma konnte mit Hilfe seines Zauberschildes das Schlimmste verhindern, doch Grizzbys armes Pferd ist dem Vieh zum Opfer gefallen. Auch Salih wäre um ein Haar nicht mehr aus dem Sumpf herausgekommen. Es tut mir sehr leid, daß wir die Tiere in diese schreckliche Situation bringen! Vielleicht hätten wir sie doch nicht mit in den Wald nehmen sollen. Sicher hat uns Grizzbys Pferd das Leben gerettet, indem es dem Krokodil als Futter diente.
30. Girithron
Wir lagern an einer höchst ungewöhnlichen Stelle!
Hier scheint es vor sehr langer Zeit eine Steinstadt gegeben zu haben, die jetzt von den Waldmenschen als eine Art heiliger Ort gepflegt wird.
Den Weg hierher sollten wir finden, denn die Waldleute haben uns Zeichen auf dem Pfad hinterlassen. Bisher ist jedoch noch niemand zu sehen und mir ist nicht klar, ob wir in eine Falle gelaufen sind, oder geschützt werden sollten.
Wir haben unser Lager jedenfalls zwischen den Ruinen an geschützter Stelle aufgeschlagen und uns ein wenig umgesehen. Der Hauptweg endet hier an einer jähen Klippe! Es bietet sich ein phantastischer Blick auf den Sara Bask. Kein Wunder, daß dies ein heiliger Ort ist. Wege, die uns weiterführen könnten, sind auf den ersten Blick nicht zu entdecken. Vielleicht ist es doch eine Falle?
Im Augenblick sitze ich auf der Klippe und genieße den klaren Nachthimmel. Unter mir liegt der Wald im Nebel. Die Stimmung ist irgendwie unwirklich.
Yestare
Jetzt haben wir Amrazor in der Hand!
Heute morgen kam er höchstpersönlich mit acht seiner Schwarzherzen an den heiligen Ort.
Wir haben uns diesesmal dem Kampf gestellt und sind auch siegreich geblieben. Zwar konnte Amrazor fliehen, aber er ist ohne Begleitung unterwegs.
Der Mann hat wirklich eine bemerkenswerte Arroganz! Er hat sich von den Waldleuten an diesen Ort bringen lassen und ist wohl davon ausgegangen, daß sie ihn auch unterstützen - und das nach dem Massaker beim Feigenbaum!
Mit unseren Waffen konnten wir ihm heute keinen Schaden zufügen. Er kann die Getalt wechseln und sich sowohl als Krähe, als auch in Form dieses dunklen Wesens von Schiff zeigen.
Wir kamen jedoch mit dem Schamanen der Leute hier ins Gespräch (sein Name ist Umartan), der Amrazor in etwa soviel Sympathie entgegen bringt, wie wir. Er hat einen Pfeil mit den Krähenfedern versehen und einen Zauber darauf gewirkt, der Amrazor verletzlich macht. Außerdem war er der Meinung, das die Klinge der Masras ihm ebenfalls Schaden zufügen kann - womit sein überaus persönliches Engagement in dieser Sache erklärt wäre.
Die Yantli-Gan (so nennen sich die Waldleute selber) sind sehr freundlich und ich nehme es ihnen nicht übel, daß sie uns „benutzt“ haben, um mit den Schwarzherzen abzurechnen.
Metare des Jahres 1656
Aus der dritten Krähenfeder hat uns der Schamane ein weiteres Geschenk gemacht. Es handelt sich um ein Amulett, welches uns die Richtung in der Amrazor unterwegs ist zeigt. Eine unschätzbare Hilfe - zumal Amrazor nichts davon weiß. Nun kehrt sich die Sacbe um - er ist der Gejagte.
Wir wurden wortreich verabschiedet, obwohl wir nicht einen Satz verstehen können. Zwei der Yantli-Gan begleiten uns. Sie scheint sehr erfreut zu sein, etwas Neues kennenzulernen und versucht aufgeschlossen, mehr von unserer Sprache zu erfahren. Er ist offensichtlich nicht so glücklich über seine Aufgabe. Beide werden uns das Fortkommen im Wald aber erheblich erleichtern.
1. Narwain
Wie gut, daß wir kundige Führer haben. Der Wald ist doch anders, als in der Nähe der Pfade. Ich könnte es mehr genießen, wenn wir nicht so in Eile wären.
2. Narwain
Wir erreichen den Sirsis auf Höhe eines kleinen Dorfes. Beide Waldmenschen wollen den Strom durchschwimmen - und das im Dunkeln. Sie wollen unter keinen Umständen gesehen werden.
Wir Anderen entschließen uns, die Nacht noch auf dieser Seite zu verbringen und morgen ein Boot zu rufen. Immerhin ist Hochwasser und der Fluß ist schnell.
3. Narwain
Ein Fischer hat uns und die Ausrüstung gut ans andere Ufer gebracht, aber Sharim und Kiret hatten Mühe, die Pferde hinüberzureiten. Um ein Haar wäre Sharim in der schnellen Strömung weit abgetrieben worden. Ein Ast hat ihn gerettet. Jetzt sind die beiden naß, aber sicher!
4. Narwain
Der Wald wird immer lichter. Ich kann sogar im Schein der Sterne schreiben. Den Waldmenschen behagt der offene Himmel nicht so sehr, aber unsere Pferde sind froh, nicht mehr mit dem Unterholz kämpfen zu müssen.
Am Tag gab es eine Diskussion, ob wir Amrazor nach Süden folgen oder nach Rask gehen sollen. Vorallem Thorma fürchtet, dem Zauberer mit einem Heer auf offener Fläche zu begegnen. Kiret will den Stämmen in Rintark möglichst schnell Warnung zukommen lassen.
Trotz Protest des Zwerges bleiben wir auf der Spur nack Süden. Kiret erkundet den Weg für uns.
5. Narwain
Wir haben uns von Kiret getrennt, nachden uns auf der Straße nach Rintark eine ganze Armee von etwa 120 Mann mit Elefanten auffiel. Er will die Ayten vorbereiten.
Wir haben uns in den Hügeln gehalten und konnten nicht sicher herausfinden, ob Amrazor sich in dem Haufen versteckt. So kommen wir jedenfalls nicht an ihn heran.
6. Narwain
Es ist spät geworden, nachdem sich die Ereignisse des Tages überschlagen haben.
Zunächst kam es zum Kampf mit Amrazor. Er befand sich nicht in Begleitung des Heeres, kam aber später mit 15 Schwarzherzen die Straße herauf. Er überlebte den Streich von Sharims Schwert nicht. Auch seine Begleiter kamen nicht davon, da Kiret mit zwanzig Ayten zu uns stieß.
Ich bin froh, daß diesem Zauberer das Handwerk gelegt ist. Er hinterließ uns noch eine grausige Probe seiner Kunst. Sein Pferd war eine entseelte Kreatur, die jedem Befehl gehorchte. Wir haben es getötet.
Thorma ließ es sich nicht nehmen, Amrazor in Stücke zu hacken. Das wäre nicht nötig gewesen, aber es ist wohl seine zwergische Art.
In Rintark wurden wir sehr förmlich von Garlan Det, Moraiza Satark, Tabaya Kas und Kirets Bruder empfangen. Wir kamen im wunderschönen Allerheiligsten dieses Wallfahrtsortes zusammen, einer grünen, von Rosenhecken umwachsenen Lichtung mit einem von Weiden umstandenen See darauf. Ich hatte später Gelegenheit, diesen Ort in Ruhe aufzusuchen, dem Gemurmel der Bäume zu lauschen und die Stimmung in mich aufzunehmen.
Zunächst ging es jedoch darum, die Klinge der Masras in die richtigen Hände zu geben. Tabaya Kas erhob Anspruch, indem er auf seine Linie verwies und sich als den rechtmäßigen Erben verkündete.
Sharim verzichtete auf alle Ansprüche und gab Helm und Schwert in die Hände des Ayten- Kriegers. Ich begrüße die Entscheidung, denn ich kann mir unseren Seemann nur schlecht als Führer des Aufstands vorstellen, aber ich denke, daß seine Ansprüche keinen Deut geringer sind und er ein würdiger Träger von Obeds Hinterlassenschaften war. Ich habe das Gefühl, daß er beides nicht zum letzten Mal in den Händen hielt.
An uns wurden verschiedene Bitten herangetragen, wie wir der Sache der Kalas Taibirauk in Zukunft dienlich sein könnten, doch ein vertrauliches Gespräch mit Garlan Det ergab, daß es offensichtlich einen Verräter in dem Bündnis gibt. Kiret brachte natürlich seinen Bruder wieder ins Gespräch, dem er zuvor mit offenem Mißtrauen begegnet war. Der Verdacht scheint nicht aus der Luft gegriffen zu sein, denn es gibt wohl doch Nachrichten von Kirets Mutter. Sie wird in den Kerkern von Tul Isra festgehalten.
Nun denken wir darüber nach, eine Befreiungsaktion zu starten. Aber wir können uns nirgends mehr unauffällig bewegen. Mit der Übergabe von Helm und Schwert ist unser Bekannheitsgrad noch gestiegen. Die Pilger von Rintark haben uns mit Geschenken überhäuft. Vom Tee und einfachen Talismanen bis zu prächtigen Stoffen und wunderschönen Pferden haben wir alles bekommen. Ich frage mich, wie wir all die Zuwendungen mit uns tragen sollen. Ich möchte nichts davon zurücklassen, die Leute wollten uns damit danken.
Auch in der Feste des Sturmkönigs dürfte man sich inzwischen wieder mehr für uns interessieren. Wir müssen gut darüber nachdenken, wie wir vorgehen. Auch Rustums Familie dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren. Die Situation ist verfahren. und sehr gefährlich. Zu allem Übel mache ich mir erneut Sorgen um Grizzby. Seit der Mond voller wird, wird er wieder unruhig. So lange er dieses Gefühl nicht in unter Kontrolle hat, können wir unmöglich im Geheimen arbeiten. Man weiß nie, was passiert.
Zum Glück haben wir die Stadt endlich hinter uns. Es wurde höchste Zeit, denn nachdem in der vorletzten Nacht der Fährmann grausig zugerichtet aufgefunden wurde, blieb ich in der Nacht darauf mit Grizzby in einem Lager vor der Stadt.
Ich konnte den höchst unheimlichen Vorgang beobachten, wie die Geister sich um Grizzbys Körper stritten. Es scheint, als ob einige von ihnen gefoltert wurden, oder andere Qualen litten. Grizzby unterlag jedenfalls irgendwann dem Einfluß und wurde zum Berserker. Ich konnte seiner Spur nicht ganz folgen und traf zwischendurch am Flußufer auf eine merkwürdige, zerlumpte Gestalt, die vor mir floh. Mir ist nicht klar, ob der Mensch etwas mit Grizzbys Zustand zu tun hatte, aber er war ziemlich unheimlich und stank beinahe faulig. Grizzby fand ich erst am Morgen in unserem Lager wieder.
Wir kehrten erst gar nicht in die Stadt zurück, sondern trafen uns draußen mit den anderen, denen es in aller Frühe gelungen war, die Zwerge von der Baustelle aus ihren Ketten zu befreien. Rustums Mutter blieb in Tul Isra, um ein Auge auf das Mädchen halten und das Kontor wieder aufbauen zu können.
In der ersten Nacht unserer Reise ertönte der Schrei eines Wüstenrufers, so daß wir sicher sein können, daß unsere Schritte beobachtet werden. Bisher ist jedoch alles ruhig und sogar Grizzby schläft.
16. Hithui
Eben kam es in einem kleinen Dorf zum Kampf zwischen uns und einer Räuberbande. Wir waren durch die Zeichen der Ayten gewarnt und konnten das Gesindel in die Flucht schlagen - leider erst, nachdem sie sich auf grausame Weise über die Dorfbewohner hergemacht hatten.
Kiret wurde verwundet, kann aber weiterreiten.
18. Hithui
Endlich noch einmal Zeit zum Schreiben! Zwei Tage waren wir ohne Unterlaß auf Grizzbys Spur unterwegs! In der Nacht nach dem Kampf hat er wieder mit den Geistern in ihm gekämpft. Als es allzu qualvoll aussah, versuchte ich ihn zu wecken. Er allerdings verwandelte sich in den Bären und jagte davon. Ich hatte das Gefühl nur mit knapper Not seiner Wut zu entgehen.
Eben haben wir Grizzby endlich gefunden. Er war die ganze Zeit in Bärengestalt und wurde sogar von den Ayten gejagt. Er scheint sich beruhigt zu haben und ist auch wieder in Menschengestalt.
19. Hithui
Heute Nacht ist Grizzby er selbst geblieben! Er hat ruhig geschlafen.
Wir kommen den Bergen nun allmählich immer näher. Das Wetter ist klar und kalt.
20. Hithui
Wieder eine ruhige Nacht gehabt. Die Berge leuchten wunderschön im Abendrot und ich könnte unsere Reise eher genießen, wenn ich nicht ständig mit einem neuen Ausbruch Grizzbys oder mit dem Auftauchen der Wüstenrufer rechnen müßte.
Am Nachmittag öffnete sich endlich das Tal unter uns, in dem Obed seine Schlacht gegen die Armee des südlichen Drachen schlug. Der Abstieg war etwas schwierig, denn es scheint eine Art Zauber auf dem Pfad zu liegen, der den Weg für die Pferde unklar macht und Reisende an der Umkehr hindert. Wir kamen dennoch hinunter und vertagten das Problem auf den Rückweg.
Inzwischen haben wir unser Nachtlager zwischen den Hügelgräbern und inmitten von Blumen errichtet. Es ist wunderschön hier und eine angenehme Ruhe geht von dem Ort aus, so daß ich gut Verstehen kann, daß die Ayten hierher pilgern. Wir sind hier jedoch nicht allein. Schon beim Abstieg konnten wir auf den gegenüberliegenden Hängen des Pferdekopfberges einige Gestalten ausmachen und jetzt sehen wir in einem Taleinschnitt den Schein eines großen Feuers. Wir bleiben aufmerksam heute Nacht.
21. Hithui
Sharim berichtete beim Frühstück, daß er in der Nacht Visionen hatte. Er beobachtete eine geisterhafte Szene, in der ein Leichnam (Obed?) zu Grabe getragen wurde und sich ein Pferd von ihm verabschiedete. Dieses Pferd hat uns heute noch weiter beschäftigt!
Wir haben uns aus dem Tal in die Berge geschlagen und mußten feststellen, daß es hier ein festes Lager von Schwarzherzen des Taraskon gibt. Sie patrouillieren das Tal und haben offensichtlich auch schon einige Ayten-Pilger umgebracht, die wir heute morgen verscharrt in einer Senke fanden. Wahrscheinlich suchen auch sie Obeds letzte Ruhestätte, denn sie haben, mit Hilfe von etlichen Sklaven, schon einige Höhleneingänge ausfindig gemacht
Im Schutz der Dunkelheit wollten auch wir uns in den Berg begeben, als Sharim das Geisterpferd erneut sah. Anscheinend wollte es uns den Weg weisen und wir folgten ihm zu einem bisher noch unentdeckten Zugang.
Ich wundere mich nicht weniger als Sharim über diese Visionen und hoffe, daß die Erscheinung uns nicht in die Irre geführt hat. Thorma hat nur noch Augen für den Stein, während der Seemann und der Wüstenkrieger sich sichtlich unwohl fühlen. Auch Rustum kann das Jammern nicht abstellen. Ich ziehe den freien Himmel ebenfalls vor und hoffe inständig, daß wir unsere Aufgabe schnell erledigen können. Hoffentlich werden wir nicht durch unsere Pferde verraten, die wir leider, leider draußen zurücklassen mußten.
22. Hithui
Wir haben den ganzen Tag und die halbe Nacht Gänge durchschritten! Zum Teil bewegten wir uns in seit langem unberührten Minen, dann stießen wir auf rohe Orc-Schächte. Auch den Leuten der Schwarzherzen sind wir beinahe begegnet. Nirgends gab es ein Zeichen für das Vorhandensein einer Grabstätte. Wir konnten uns nicht einig werden, wo wir suchen sollten. Heute Abend stießen wir dann auf einen Trupp Orcs, der offensichtlich Handelsgüter (Werkzeuge und Waffen) bei sich trug. Der Gang war so ungünstig, daß wir und nicht verstecken konnten und in den Kampf treten mußten. Es gelang uns, die Uruks zu töten und die Snagas allesamt in die Flucht zu schlagen, doch auch wir kamen nicht ohne Verletzungen davon. Zum Glück fanden wir bald darauf einen Kamin, der uns aus dem Berg führte und hier sitzen wir auf der Flanke des Ghabaras und genießen eine phantastische Aussicht.
Doch auch der Blick auf die gelben Berge im Mondlicht kann uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß unsere Suche morgen in den stinkenden Höhlen weitergehen muß. Grizzby ist der Anspannung kaum gewachsen. Er ist immer kurz davor sich zu verwandeln! Einmal stand er sogar plötzlich in seiner Bärengestalt mitten unter uns und beschnupperte Kiret. Bevor Schlimmeres geschehen konnte, schaffte er es, sich zurückzuverwandeln. Ich hatte den Eindruck, daß meine Worte diesmal zu ihm durchdringen konnten. Das gibt mir Hoffnung! Vielleicht bekommt er es unter Kontrolle.
Es sieht aus, als ob ein Sturm aufzieht, vielleicht werden wir den Schutz des Berges noch zu schätzen wissen.
23. Hithui
Im Schein der Fackel, ich kann kaum etwas sehen. Noch sitzen wir tief im Berg, doch wir haben Obeds Helm. Ich bin sehr erschöpft, kann aber nicht schlafen, weiß auch nicht so recht, welche Tageszeit ist.
Als wir am Morgen zu der Stelle zurückkamen, wo wir die Orcs besiegt hatten, fiel uns auf, daß einige von ihnen Kleinodien aus Menschengräbern bei sich trugen. Wir faßten also den schweren Entschluß bei den Orcs nach Obeds Grab zu suchen. Kiret hatte die gute Idee, die herumliegenden Güter als Handelsware mitzunehmen und entgegen unseren Erwartungen funktionierte der Plan.
Rustum, der sich zunächst am Heftigsten gegen Verhandlungen mit dem dreckigen Pack sträubte, hatte einen glänzenden Auftritt als Kaufmann. Der Orc-Häupling gab uns (nach einem Gelage, das Rustum nur mit knapper Not überlebte...) einen Snaga - Führer gegen die Ware und wir drangen tiefer in den Berg ein. Dem Orc war offensichtlich nicht wohl bei seiner Aufgabe. Sie scheinen sich vor der Grabstätte zu fürchten. Er zeigte uns jedoch den richtigen Weg bis in eine sehr hohe Höhle in der ein See liegt. Hier sitze ich auch jetzt wieder. Um zur Grabstätte zu gelangen mußten wir allerdings einen steilen Aufstieg wagen und an einen engen Sims entlangklettern. Nur gut, daß der Snaga kein Interesse daran hatte, uns in die Tiefe zu stürzen.
Obeds Grab war von einem Wächter, der Geistererscheinung seines treuen Gefährten, bewacht. Dieser ließ uns jedoch zunächst passieren, als wir den Grund unseres Kommens erklärten. Allerdings standen wir erst in einer falschen Grabkammer und es kostete uns einige Mühe, den Weg ins richtige Gewölbe zu finden.
Entgegen unserer Annahmen haben die Gefolgsleute Obeds alle Zeit und Mühe darauf verwendet, ihm eine gut geschützte und würdige Ruhestätte zu bereiten. Nar´s Volk war an den Bauarbeiten offensichtlich nicht unbeteiligt, denn es gibt etliche Fallen, die nur zwergische Präzisionsarbeit sein können (ausgerechnet Thorma übersah eine und verletzte sich schwer!). Zudem befinden sich eine Fülle wunderschöner Wandgemälde in der richtigen Grabkammer, die die Geschichte der Schlacht auf eine ganz andere Weise erzählten, als sie uns allen bekannt ist. Das Zwergenvolk und auch die Elben hatten ihren Teil am Kampf gegen die Armee des südlichen Drachen. Doch zu unserer Überraschung müssen auch Sharims Vorfahren aus dieser Gegend kommen. Auf den Bildern befindet sich sein Familienbanner (mit dem Mond darauf!) und der Wächter hat ihn die ganze Zeit aufmerksam angeschaut.
Ich glaube, wir durften Helm und Schwert nur an uns nehmen, weil wir eine solche Ansammlung ungewöhnlicher Leute mit ungewöhnlichen Motiven waren und Sharims Anwesenheit hat sicher dazu beigetragen, den Wächter milde zu stimmen. Dieser war im übrigen genauso wenig begeistert von der Anwesenheit des Snaga, wie ich.
Zurück am See konnten wir nicht länger damit warten, die heilenden Kräfte des Helms auszuprobieren. Grizzby wollte endlich einen Zug klaren Wassers aus dem Helm schöpfen, als Marranuk erschien und ihn mit aller Kraft davon abhalten wollte. Er wußte wohl um die Wirkung! Grizzby blieb standhaft und die Geister der Toten verschwanden seufzend aus seinem Körper! Ich kann es noch gar nicht fassen.
Dem Snaga waren die geisterhaften Umtriebe wohl zuviel und er floh unbemerkt in der Aufregung. Das ist mir nicht recht, doch da der Helm auch alle anderen Wunden zu heilen vermochte, bleibt uns vielleicht noch eine kleine Zeit der Ruhe und Erholung, ehe wir unseren Weg aus dem Berg herauskämpfen müssen.
25. Hithui
Kämpfen mußten wir in der Tat! Es ist mehr Glück als Verstand, daß wir im Sonnenlicht sitzen und auf die nördlichen Berge sehen.
Die Orks erwarteten uns schon in den Gängen und es gelang uns, mit Hilfe Thormas Schild, eine Mauer zu errichten und uns zunächst bis zu den Werkstätten vorzukämpfen. Dort waren es der Orks dann doch zu viele und Thorma ging einen Kampf um unser Leben ein, den der Häuptling Tukrutz nicht ausschlagen konnte, da Rustum ihm übel geschmäht hatte. Doch der alte Fettwanst war zäher, als es den Anschein hatte und die Lage schien für Thorma (und damit auch für uns) schon hoffnungslos, als plötzlich Soldaten der Schwarzherzen in die Höhle eindrangen und den Kampf aufnahmen. Im allgemeinen Durcheinander gelang es uns, bis zum verschütteten Grabeingang zu fliehen.
Wir stemmten die Mauer auf, während (wie immer zu unpassender Zeit) der Geist Marranuks erschien und Grizzby Angebote aller Art machte. Grizzby zeigte sich unbeeindruckt und Maranuk blieb nur noch, uns mit Amrazor, dem Zauberer der Schwarzherzen zu drohen.
Schließlich verschwand Marranuk und uns gelang es, durch einen Kamin hier hinauf zu kommen. Ich habe jedoch das Gefühl, daß seine Drohungen nicht leer sind. Amrazor ist ein numenorischer Name und ich ahne nichts Gutes. Nun allerdings sollten wir sehen, daß wir hier wegkommen und die Pferde finden.
27. Hithui
Die Ereignisse haben sich überschlagen, kaum daß wir die Pferde wiedergefunden hatten. Den Schwarzherzen war unsere Flucht aus dem Berg nicht entgangen (dank Marranuk!) und sie störten unser Nachtlager mit vielen Kriegern. Mir ist immer noch ein Rätsel, wie wir alle aus dem Tal entkommen konnten. Ohne Obeds Schwert in Sharims Hand wäre es uns wohl kaum gelungen, den Zauber zu durchbrechen. Aufgrund der Eile mußten wir die Sättel und Packtaschen zurücklassen (und damit leider auch den kleinen Baum!). Wir reiten nun schon seit zwei Tagen ohne Proviant, auf blanken Pferden und mit den Kriegern des Tarb im Genick.
Soeben warten wir auf Kiret, der bei einer nahen Stammesabteilung Sättel und Proviant organisieren will. Hoffentlich kommt er bald, sonst müssen wir weiter, ehe die Verfolger zu sehr aufholen!
30. Hithui
Wir haben es bis zum Fluß geschafft, nachdem Kiret tatsächlich einige nützliche Dinge für uns mitbringen konnte. Leider haben die Regenfälle die Furt ziemlich tief gemacht und die Dorfbewohner raten uns ab, den Sirsis hier zu überqueren Ich fürchte jedoch, daß wir den Schwarzherzen nicht mehr lange entkommen können, wenn wir bis zur Brücke in Tyarett weiterreiten. Grizzby und Rustum kümmern sich um ausreichend Seile, damit wir sicher hinüber kommen.
Ich bin entschlossen, den verfluchten Pokal so schnell wie möglich in der Glut eines heißen Schmiedefeuers einzuschmelzen und Marranuk damit endlich das Handwerk zu legen!. Ein Hochwasser soll uns nicht aufhalten. Je länger wir das Ding noch mit uns herumtragen, desto mehr Unheil kann es noch stiften. Wir sind Narad-dum schon so nahe! Hoffentlich kann man uns dort helfen. Doch zunächst müssen wir durch das Wasser...
3. Girithron
Das Glück ist auf unserer Seite! Wir haben die Furt geschafft, auch wenn Kiret (tollkühn wie er ist) um ein Haar ertrunken wäre. Die Soldaten sind glücklicherweise den langen Weg geritten und das verschafft uns etwas Luft.
Die Gegend wird zunehmend schöner. Inzwischen gehören sogar Bäume in die Landschaft und das macht mich wirklich glücklich.
4. Girithron
Die letzte Menschensiedlung vor Narad-dum! Jetzt ist es nicht mehr weit, wenn wir uns beeilen kommen wir noch vor Anbruch der Nacht in die Zwergenstadt. Dennoch lassen wir hier unsere Pferde frisch beschlagen. Wer weiß, wann sich die nächste Gelegenheit ergibt und wie man uns in den Bergen empfängt.
5. Girithron
Wir sind sehr freundlich empfangen und in die prächtigen Hallen geleitet worden. Kharam, der Zwerg, der von uns in Tul Isra befreit wurde, ist ein wohlhabender Mann. Er ist Mitglied der Steinmetzgilde und hier nicht ohne Ansehen. Wir kamen noch am Abend in den Genuß einer hervorragend geplanten Bäderanlage, in der ich mich sogar so tief unter der Erde entspannen konnte.
Eben war ich mit Grizzby und Thorma beim hiesigen Priester Aules, um den Pokal begutachten zu lassen. Zwar konnte dieser eine Verzauberung entdecken, ließ sich aber nicht davon überzeugen, daß der Pokal nur Unheil beschert. Wie bei Zwergen üblich schien er nur den Wert des Goldes und der Arbeit zu sehen und sich um die Geschicke der Menschen nur wenig zu kümmern. Immerhin ließ er sich dazu herab, mit den Schmieden zu reden, wenn es unser unbedingter Wunsch sei. In der Tat, das ist es!
Heute abend sind wir bei der Gilde der Steinmetze zu einem Festmahl eingeladen. Bis morgen müssen wir uns wegen des Pokals noch gedulden.
6. Girithron
Es ist nicht zu glauben! Als das Festmahl (mit vielen Reden und Köstlichkeiten) schon beinahe vorüber war, wurden wir plötzlich zum König bestellt. Dort wartete Amrazor auf uns und verlangte tolldreist unsere Auslieferung, da wir gegen die Gesetze des Tarb verstoßen hätten. Er ließ es an allen Formen der Höflichkeit mangeln und machte auch sonst einen denkbar unsympathischen Eindruck. Mich persönlich verwundert, daß er diesen Weg der Konfrontation gesucht hat. Schließlich sind wir hier als Gäste aufgenommen und kein Gastherr überläßt seine Schutzbefohlenen so mir nichts, dir nichts einem offensichtlich feindlich gesonnenen Fremden. So hat König Bregor sich zum Glück auch Bedenkzeit bis heute erbeten.
Amrazor hat das nicht abhalten können, uns heute morgen um ein Gespräch zu bitten. Offen bot er uns freies Geleit, wenn wir ihm Obeds Helm und die Klinge der Masras aushändigen würden! Was denkt der Mann sich? Entweder ist er so arrogant, daß er solche Methoden für erfolgreich hält, oder seine Künste sind nicht so groß, wie ich vermute, daß er sich solcher Verzweiflungsakte bedient. Jedenfalls mußte er unverrichteter Dinge Narad-dum verlassen, denn weder erhielt er, was er wünschte, noch wies uns der König aus seinen Hallen. Wir dürfen noch drei Tage in seinen Hallen bleiben und werden auch nicht an den Zauberer ausgeliefert.
Wenn wir dann den Berg verlassen, fällt es Amrazor vielleicht auch schwerer, uns zu finden, denn endlich, endlich ist das Werk vollbracht! Der Pokal ist in den Kaltschmieden zerstört worden!
Ich konnte schon kaum noch an das Gelingen der Mission glauben, denn heute morgen gab es schon einen Versuch in den heißen Feuern der Schmiede und der Pokal war noch nicht einmal warm geworden! Zudem wäre er um ein Haar gar nicht in den Ofen gelangt, denn der Schmiedemeister wolle die Zerstörung um jeden Preis verhindern. Sharim warf das Gefäß beherzt und gegen jedes Verbot ins Feuer, - erfolglos wie gesagt. Völlig unversehrt stand es anschließend wieder vor uns.
Der Fürsprache des Königs ist es zu verdanken, daß uns ein Versuch in den berühmten Kaltschmieden gestattet wurde. Ich glaube, noch nicht viele Menschen haben bisher dort Einlaß gefunden, vom Elbenvolk ganz zu schweigen! Es war beeindruckend, wie der Meister Nilum mit einem mir ganz unbekanntem Holz ein eisiges Feuer in Gang brachte. Letztendlich konnte er den Pokal dann mit einem Hammer aus Eog (welches auch in den Kaltschmieden hergestellt wird) zerschmettern.
Marranuk versuchte, uns von der Tat abzuhalten, doch er konnte nichts ausrichten. Nun ist er hoffentlich endgültig verschwunden, nachdem sein letztes Bindeglied an diese Welt in tausend Splitter zersprungen ist.
Jetzt müssen wir darüber nachdenken, wo uns der weitere Weg hinführen wird. Einerseits sollen wir Klinge und Helm nach Rintark bringen, doch ich glaube, daß Amrazor uns auf diesem Weg gehörig in die Quere kommen wird. Andererseits haben wir noch eine Spur zu Rustums Verwandten, die uns nach Tul Harar führt. Warum sollen wir die Hilfe des Schwertes in unserer Hand nicht zunächst für die Suche nutzen und gleichzeitig die Spuren ein wenig verwischen?
7. Girithron
Wir haben uns (nach heftigen Diskussionen) entschlossen, durch den Wald nach Tul Harar zu gehen. Karam hat uns einen Führer besorgt, der den Weg kennt. Scheinbar sind die Bäume in dieser Gegend nicht sehr freundlich, jedenfalls geht niemand durch den Sara Bask, der nicht muß.
Wir sind im Norden Narad-dums aus dem Berg gekommen und es ist uns sogar gelungen, die Pferde mit hinaus zu nehmen. Hoffentlich finden wir im Wald ausreichend Futter. An Wasser soll es dort nicht mangeln, doch Stechmücken und Giftpflanzen sollen eine Plage sein. Ich bin gespannt. Trotz aller Warnungen freue ich mich auf die Bäume.
Der Abschied von Karam war sehr herzlich. Er hatte Geschenke für alle und bedankte sich noch einmal für seine Befreiung. Inzwischen stehen eher wir in seiner Schuld, schließlich konnten wir einige unangenehme Dinge mit seiner Hilfe erledigen. Auch seine Geschenke sind von großem Wert. Neben einer wundervollen Halskette für mich und Waffen für die Krieger bekam Grizzby eine Schatulle, in der er seine Mithril Stücke aufbewahren kann. Rustum erhielt eine Abschrift der Geschichte von Obeds Kampf aus Zwergensicht. Dies ist wirklich eine Ehre für uns.
9. Girithron
Unser schweigsamer Führer Tvalin hat uns auf einem offensichtlich doch recht begangenen Pfad in den Wald gebracht. Ich kann inzwischen verstehen, daß die Bäume nicht gut auf Zwerge zu sprechen sind. Wir sind schon an einigen großflächigen Kahlschlägen vorbeigekommen und niemand scheint auch nur daran zu denken, neue Bäume anzupflanzen.
Der Wald ist sehr alt und ziemlich anders, als alles was ich kenne. Er hat kaum wirklich große Bäume, aber alte und knorrige Exemplare von Feigen- und Olivenbäumen.
10. Girithron
Grizzby hat schlecht geschlafen und sich irgendwie getrieben gefühlt... Hoffentlich geht der Spuk mit dem Bären nicht von Vorne los!
Sonst war es heute ruhig, mit Ausnahme einer einzelnen Krähe, die über dem Wald kreiste. Wir konnten uns der Vorstellung nicht erwehren, daß sie uns beobachtet.
11. Girithron
Wieder eine unruhige Nacht für Grizzby. Es ist Vollmond...
13. Girithron
Heute erreichten wir die tief im Wald gelegene Hütte des Kräuterhändlers Rak. Grizzby konnte sich nicht beherrschen und kaufte eines der zahlreichen Gifte aus dem Sortiment. Im Sara Bask scheint es allerhand Pflanzen mit unangenehmen Wirkungen zu geben. Der ausgetretene Pfad zu Raks Haus läßt vermuten, daß es einen regen Bedarf für sein Angebot gibt.
Seit der Mond abnimmt, schläft Grizzby wieder ruhig.
14. Girithron
Nachdem wie heute morgen noch an einem Bach entlang reiten konnten, an dem das Waldvolk offensichtlich einen kleinen Schrein errichtet hat, sieht die Gegend inzwischen sehr verändert aus. Wir werden von Stechmücken, Schlagen und Skorpionen geplagt. Auch scheinen die Beeren und Feigen hier vergiftet zu sein. Ich habe schon einige tote Vögel unter Büschen liegen sehen. Die Pferde rühren schon seit den Mittagsstunden nichts mehr an.
Einzig unser ignoranter Führer Tvalin zeigte sich von den seltsamen Veränderungen unbeeindruckt und aß eine Feige! Jetzt ist er schweißgebadet und droht das Bewußtsein zu verlieren. Hoffentlich erholt er sich über Nacht.
15. Girithron
Wir haben den Pfad verloren und es sieht ganz so aus, als sei dies Jemandes Absicht. Die Bäume hier sind von einer großen Macht aufgeschreckt worden, die sie nicht sehr schätzen. Uns wird der Weg mit Dornengestrüpp und Stolperwurzeln schwer gemacht. Trotzdem wollen wir der Sache auf den Grund gehen und bewegen uns auf das Zentrum zu.
17. Girithron
Gestern haben wir das Zentrum des Willens erreicht. Ein großer Feigenbaum, der in einer Lichtung umgeben von Dornen wächst, ist Amrazors Ziel gewesen. Es steht außer Zweifel, daß es sein Werk war. Er hat den Baum aufgerüttelt und sich seinen Hochmut zu Nutze gemacht. Dabei ist er nicht zimperlich vorgegangen. Er hat fünf Waldmenschen um den Baum herum positioniert und hat sie ausbluten lassen, um seine Macht zu verstärken. Die Lichtung um den Baum hatte er mit Wespen, Schlangen und anderem Getier sehr gut gesichert, doch einem gezielt eingesetzten Feuer konnten sie nicht widerstehen.
Es war keine leichte Arbeit, den Baum davon zu überzeugen, daß er mißbraucht worden ist. Ihm hat der Einfluß den er ausüben konnte gut gefallen. Ich hoffe aber, daß er sich beruhigt hat.
Amrazor hat dem Kampf durch eine Krähe oder in der Gestalt einer Krähe beigewohnt. Es ist uns leider nicht gelungen, das Vieh zu verletzen und es konnte uns unter Gezeter entkommen. Ich mag gar nicht darüber nachdenken, welche Steine er uns noch in den Weg legen wird, auch wenn ich sagen muß, daß er zuweilen komplizierte Methoden wählt.
18. Girithron
Das Weiterkommen ist auch heute nicht einfach, doch es ist nur noch Geäst, was uns im Weg ist und kein starker Wille eines Zauberers. Es kann nicht mehr weit sein bis zum Fluß.
19. Girithron
Tatsächlich breitete sich heute die überschwemmte Flußebene des Siresha vor uns aus. Es war nicht schwer, ein Fischerboot zu finden das und nach Tul Harar übersetzte.
Wir haben uns offensichtlich in der ersten Adresse der Stadt eingemietet, dem Abendstern. Es ist ein sehr angenehmes und gepflegtes Gasthaus - aber auch mit entsprechenden Preisen. Wie auch immer, man scheint von uns einen gewissen Standart zu erwarten...
Sharim, der unter vollen Waffen durch das Tor marschiert ist, wurde empfangen wie ein Fürst.
Durch Zufall habe ich mitbekommen, daß auch ein elbischer Kaufmann namens Terelorn ist hier abgestiegen. Wie lange ist es her, daß ich einen aus seinem Volk getroffen habe? Vielleicht können wir in Kontakt kommen.
20. Girithron
Heute habe ich gleich den zweiten Elb getroffen! Er kam mir in der Hafenmeisterei entgegen, als ich, inspiriert durch die gestrige Begegnung, einen Brief an Arel aufgegeben habe. Kalagvar ist ein ganz und gar ungewöhnlicher Avari. Wir haben uns für den morgigen Tag zu einem frühen Ausritt verabredet.
Hoffentlich geht es mir bis dahin wieder etwas besser. Ich schreibe dies nämlich noch unter dem Eindruck eines Überfalls! Wir waren heute abend im Zelt des Priesters Moraiza Satark eingeladen, der sich Rustum und Kiret als Kontaktperson der Kalas Taibirauk zu erkennen gegeben hatte.
Wir hatten ein interessantes Gespräch, und er empfahl uns, uns an den Sprecher Earantar zu wenden. Der sei unserer Sache zugetan und könnte uns sicher helfen, die Stadt zu verlassen.
Auf dem Rückweg wurden wir auf dem Straßendamm beschossen. Zuvor war der Schrei eines Wüstenrufers zu vernehmen, und ich vermute fast, daß uns dies eine Warnung sein sollte. Jedenfalls wurde einer unserer Angreifer mit durchschnittener Kehle am Wegesrand zurückgelassen. Ist Jaeru wieder auf unserer Spur? Hat Amrazor oder der Tarb schon wieder Wind von uns bekommen?
Ich kann aber auch nicht behaupten, daß wir uns allzu unauffällig verhalten. Sharim hat im Laufe des Tages Helm und Schwert zur Schau gestellt und eine wahre Menschentraube um sich versammelt. Es wurden sogar einschlägige Fragen nach der Klinge der Masras gestellt! Rustum hat versucht, das Beste daraus zu machen und hat das Volk mit Heldengeschichten verwöhnt. Sharim war nur mit Mühe davon zu überzeugen, die Gegenstände versteckt zu tragen. Vielleicht war es ja auch nur ein habgieriger Straßenräuber, der uns überfallen hat. Kiret und ich dürfen heute Nacht jedoch unsere Wunden lecken. Der Schuft hat nicht schlecht getroffen - im Dunkeln.
21. Girithron
Gerade komme ich von der Unterredung mit Earantar. Er war sehr verblüfft zu erfahren, daß Helm und Schwert in unseren Händen sind. Nach längeren Diskussionen sind wir überein gekommen, mit einem Schiff Tul Harar zu verlassen und uns auf See von einem Fischerboot abholen zu lassen. Anschließend soll es mit einer Barke den Siresha hinauf gehen. Dies schien der Mehrzahl unserer Leute der beste Weg, den Soldaten des Tarb aus dem Weg zu gehen. Ich persönlich hätte es vorgezogen, durch den Sara Bask auf Rintark zuzureiten.
Überhaupt steht mir derzeit nicht der Sinn danach, die Stadt schon so schnell zu verlassen. Ich habe die ewige Eile ziemlich satt. Zudem habe ich in Kalagvar einen wirklich interessanten Mann kennengelernt, mit dem ich gerne noch eine kleine Weile Zeit verbringen würde.
Unser Ausritt heute Morgen war von einer eigenartigen Stimmung. Wir haben nicht viel geredet und Kalagvar hat mich zu einem Strand geführt, wo wir einen wunderschönen Blick auf einen unbeschreiblichen Sonnenaufgang hatten. Es war sehr friedlich dort.
Er kennt in dieser Gegend jeden Stein und wenn ich in seine Augen schaue, sehe ich viele, viele Jahrhunderte. Mein Leben wird ein flüchtiger Augenblick sein, gegen das was er bereits gelebt hat.
Auch im Reiten ist er mir Zeiten voraus... Salih und ich konnten nur mit Kalagvar und seiner Stute Dirandra mithalten, weil beide zu höflich waren, uns stehen zu lassen.
22. Girithron
Vor dem Frühstück muß ich noch kurz die Ereignisse der letzten Nacht erwähnen. Kalagvar ist am Abend noch einmal aufgetaucht und hat mir vom Leuchtturm aus die Sterne gezeigt. Dann haben wir die Nacht zusammen im Abendstern verbracht. Für mich war es ein (lange vermißtes) wunderschönes Erlebnis. Für ihn war es ein Fest, daß er nur alle paar Jahrzehnte feiert. Er ist sehr ungewöhnlich und bringt mich durcheinander.
Kaum daß er gegangen war, gab es in Sharims Zimmer Tumult. Ein Einbrecher hatte versucht, das Schwert und den Helm zu entwenden. Offenbar hat das Gerücht, daß der Erbe der Masras unter uns ist, zwielichtes Gesindel angelockt.
Ich muß jedoch gestehen, daß ich das Problem den Anderen überlassen habe. Nicht einmal eine ungestörte Nacht ist einem gegönnt.
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Nur wenig später! Sharim ist von einem Mann mit einem vergifteten Dolch attackiert worden, als wir aus dem Gasthaus traten. Die von mir eingesetzten Kräuter haben seinen Zustand noch verschlechtert, so daß es nur der schnellen Hilfe eines ortsansässigen Kräuterhändlers zu verdanken ist, daß Sharim noch lebt! Es geht ihm immer noch nicht gut, und es ist zweifelhaft, ob er transportfähig ist. Eigentlich wollten wir mit der Flut auslaufen. Rustum hat schon „eine Passage gebucht“. Es ist anzunehmen, daß der Attentäter den Tayb angehört. Die verwenden solches Gift. Wir haben zahlreiche Feinde - es ist zum aus der Haut fahren. Gestern habe ich im Übrigen Jaeru getroffen, der unsere Spur wohl wieder aufgenommen hat. Er beteuerte, daß er nichts Persönliches mit uns auszutragen hätte.
Ich hoffe nur, Sharim nimmt keinen bleibenden Schaden. Rustum hat ihm Wasser aus Obeds Helm gebracht, und das hat auch geholfen.
23. Girithron
Nachdem sich die Ereignisse überschlagen haben, befinden wir uns derzeit auf der Flußbarke, die uns am Rande des Sara Bask absetzen soll. Die Pferde sind wieder bei uns. Unsere Flucht ist ganz und gar nicht unbemerkt geblieben und mir will scheinen, daß wir uns den Aufwand mit drei verschiedenen Schiffen hätten sparen können.
An Bord des großen Seglers befand sich ein seltsames Wesen. Es hielt sich im Laderaum versteckt, strahlte jedoch soviel ungute Kraft aus, daß ich auf es aufmerksam wurde. Als Grizzby und ich es aufspürten, konnte es uns mit seinem Blick aus tiefschwarzen Löchern regungslos bannen. Zudem war es mit einem Dolch bewaffnet. Leider konnte es entkommen, obwohl die gesamte Mannschaft gesucht hat.
Mitten in der Nacht sind wir in ein Fischerboot umgestiegen und auch da war die Präsens zu spüren. Sehen konnten wir nichts ungewöhnliches. Erst als wir am Morgen auf die Barke umstiegen, fiel uns eine Krähe auf, die uns noch eine Weile beobachtete und dann abdrehte.
Amrazor!
25. Girithron
Wir sind noch auf der Barke und es geht langsam voran. Die Pferde stehen unter einem Sonnensegel, aber verstecken lassen sie sich hier nicht.
Kiret träumt zuweilen vom Meer. Er sagt, daß die Träume von seiner Muschel kommen. Ich wüßte wirklich gerne, wie seine Familie in den Besitz dieses Kleinods gelangt ist.
26. Girithron
Ein unspektakulärer Geburtstag mit wenig Grund und Möglichkeiten zum Feiern. Grizzby hat an mich gedacht!
Es macht mich nicht glücklich, untätig auf das zu warten, was da kommen mag. Es ist aber auch recht angenehm nicht dauernd in Bewegung zu sein.
27. Girithron
Ich wußte, daß es nicht gut gehen konnte! Irgendwie hat Amrazor es geschafft, seine Leute vor uns auf dem Fluß zu plazieren!
Zum Glück wurden wir rechtzeitig auf die Sperre aufmerksam, weil der Matrose einer überfallenen Flußgaleere aus Tul Harar auf uns zutrieb und erzählen konnte, daß Soldaten des Tarb sein Schiff überfallen haben. Dem Mann geht es nicht besonders gut
Kiret und Rustum haben daraufhin unser Boot verlassen, um die Lage flußaufwärts zu erkunden. Sie fanden überall Schwarzherzen, die auf unserer Spur sind!
Wir haben beschlossen, uns hier zu trennen. Kiret und Rustum wollen wieder ins Dorf und ihre Tarnung aufrecht erhalten. Wir anderen werden mit dem Beiboot in der Nacht an der Flußsperre vorbei. Die Pferde müssen auf dem Boot bleiben... Wir können nur hoffen, daß unser guter Kapitän eine gute Geschichte erzählen kann, die ihre Anwesenheit erklärt.
Wir hoffen, daß wir spätestens in den Ruinen von Charnesra wieder wohlbehalten aufeinander treffen.
28. Girithron
Die letzten Stunden waren alles andere als ruhmreich.
Unsere Flucht im Beiboot ging nur um haaresbreite glatt, denn der arme Grizzby bekam schon wieder einen seiner Krämpfe. In letzter Zeit ist die Anspannung für ihn sicher zu viel. Es passiert immer häufiger.
Zudem wurde der Fluß von der Krähe (Amrazor!) unter Beobachtung gehalten und es war nicht einfach, im Schutz der Bäume zu bleiben. Nur Grizzbys Geschick, die Stimmen des Waldes nachzuahmen, hat uns vor der Entdeckung durch ein Patroullienboot bewahrt.
Die Flußbarke mit Kiret, Rustum und den Pferden an Bord wurde von den Schwarzherzen im Hafen festgehalten und die Besatzung gefangengesetzt. Kiret konnte in der Nacht entkommen und uns davon berichten.
Wir konnten uns nicht dazu durchringen, Rustum alleine in Amrazors Nähe zurückzulassen und wollten auch die Pferde zurück haben. Daher sind wir in der letzten Nacht in das Lager eingedrungen und haben beide befreit. Es gab ein fürchterliches Gefecht, aus dem wir beinahe alle schwerverletzt herausgekommen sind. Nur mit großer Mühe und der Hilfe eines ortskundigen Bauern konnten wir bei den Ruinen über den Fluß setzen. Die alte Brücke trug uns noch!
Thorma hat hinter uns dafür gesorgt, daß wir die letzten waren, die je diesen Weg über die alten Steine gehen konnten.
Jetzt sitzen wir am Feuer, lecken unsere Wunden und lassen uns Rustums Vorwürfe gefallen, der der Ansicht ist, daß er alleine unblutiger aus der Affaire herausgekommen wäre. Mag sein, daß er recht hat. Seine Zunge vollbringt manches Mal Wunderdinge. Allerdings bin ich auch nicht sicher, ob er seine Zunge noch gehabt hätte, wenn Amrazor mit ihm fertig gewesen wäre.
29. Girithron
Charnesra ist wahrlich ein unheimlicher Ort. In der Nacht wurden wir von seltsamen Geisterwesen beobachtet, die sich jedoch vor dem Feuer fürchteten. Der alte Zauber scheint hier noch sehr lebendig zu sein.
Wir konnten ohnehin nicht lange bleiben, denn schon am frühen Morgen setzten die Schwarzherzen mit einem Boot über den Siresha und nahmen unsere Spur wieder auf. Wir schlugen uns in den Wald und versuchten trockene Pfade in die richtige Richtung zu finden - kein leichtes Unterfangen!
Durch meine Unaufmerksamkeit sind wir in tieferes Wasser geraten, wo uns ein riesiges Krokodil angriff. Thorma konnte mit Hilfe seines Zauberschildes das Schlimmste verhindern, doch Grizzbys armes Pferd ist dem Vieh zum Opfer gefallen. Auch Salih wäre um ein Haar nicht mehr aus dem Sumpf herausgekommen. Es tut mir sehr leid, daß wir die Tiere in diese schreckliche Situation bringen! Vielleicht hätten wir sie doch nicht mit in den Wald nehmen sollen. Sicher hat uns Grizzbys Pferd das Leben gerettet, indem es dem Krokodil als Futter diente.
30. Girithron
Wir lagern an einer höchst ungewöhnlichen Stelle!
Hier scheint es vor sehr langer Zeit eine Steinstadt gegeben zu haben, die jetzt von den Waldmenschen als eine Art heiliger Ort gepflegt wird.
Den Weg hierher sollten wir finden, denn die Waldleute haben uns Zeichen auf dem Pfad hinterlassen. Bisher ist jedoch noch niemand zu sehen und mir ist nicht klar, ob wir in eine Falle gelaufen sind, oder geschützt werden sollten.
Wir haben unser Lager jedenfalls zwischen den Ruinen an geschützter Stelle aufgeschlagen und uns ein wenig umgesehen. Der Hauptweg endet hier an einer jähen Klippe! Es bietet sich ein phantastischer Blick auf den Sara Bask. Kein Wunder, daß dies ein heiliger Ort ist. Wege, die uns weiterführen könnten, sind auf den ersten Blick nicht zu entdecken. Vielleicht ist es doch eine Falle?
Im Augenblick sitze ich auf der Klippe und genieße den klaren Nachthimmel. Unter mir liegt der Wald im Nebel. Die Stimmung ist irgendwie unwirklich.
Yestare
Jetzt haben wir Amrazor in der Hand!
Heute morgen kam er höchstpersönlich mit acht seiner Schwarzherzen an den heiligen Ort.
Wir haben uns diesesmal dem Kampf gestellt und sind auch siegreich geblieben. Zwar konnte Amrazor fliehen, aber er ist ohne Begleitung unterwegs.
Der Mann hat wirklich eine bemerkenswerte Arroganz! Er hat sich von den Waldleuten an diesen Ort bringen lassen und ist wohl davon ausgegangen, daß sie ihn auch unterstützen - und das nach dem Massaker beim Feigenbaum!
Mit unseren Waffen konnten wir ihm heute keinen Schaden zufügen. Er kann die Getalt wechseln und sich sowohl als Krähe, als auch in Form dieses dunklen Wesens von Schiff zeigen.
Wir kamen jedoch mit dem Schamanen der Leute hier ins Gespräch (sein Name ist Umartan), der Amrazor in etwa soviel Sympathie entgegen bringt, wie wir. Er hat einen Pfeil mit den Krähenfedern versehen und einen Zauber darauf gewirkt, der Amrazor verletzlich macht. Außerdem war er der Meinung, das die Klinge der Masras ihm ebenfalls Schaden zufügen kann - womit sein überaus persönliches Engagement in dieser Sache erklärt wäre.
Die Yantli-Gan (so nennen sich die Waldleute selber) sind sehr freundlich und ich nehme es ihnen nicht übel, daß sie uns „benutzt“ haben, um mit den Schwarzherzen abzurechnen.
Metare des Jahres 1656
Aus der dritten Krähenfeder hat uns der Schamane ein weiteres Geschenk gemacht. Es handelt sich um ein Amulett, welches uns die Richtung in der Amrazor unterwegs ist zeigt. Eine unschätzbare Hilfe - zumal Amrazor nichts davon weiß. Nun kehrt sich die Sacbe um - er ist der Gejagte.
Wir wurden wortreich verabschiedet, obwohl wir nicht einen Satz verstehen können. Zwei der Yantli-Gan begleiten uns. Sie scheint sehr erfreut zu sein, etwas Neues kennenzulernen und versucht aufgeschlossen, mehr von unserer Sprache zu erfahren. Er ist offensichtlich nicht so glücklich über seine Aufgabe. Beide werden uns das Fortkommen im Wald aber erheblich erleichtern.
1. Narwain
Wie gut, daß wir kundige Führer haben. Der Wald ist doch anders, als in der Nähe der Pfade. Ich könnte es mehr genießen, wenn wir nicht so in Eile wären.
2. Narwain
Wir erreichen den Sirsis auf Höhe eines kleinen Dorfes. Beide Waldmenschen wollen den Strom durchschwimmen - und das im Dunkeln. Sie wollen unter keinen Umständen gesehen werden.
Wir Anderen entschließen uns, die Nacht noch auf dieser Seite zu verbringen und morgen ein Boot zu rufen. Immerhin ist Hochwasser und der Fluß ist schnell.
3. Narwain
Ein Fischer hat uns und die Ausrüstung gut ans andere Ufer gebracht, aber Sharim und Kiret hatten Mühe, die Pferde hinüberzureiten. Um ein Haar wäre Sharim in der schnellen Strömung weit abgetrieben worden. Ein Ast hat ihn gerettet. Jetzt sind die beiden naß, aber sicher!
4. Narwain
Der Wald wird immer lichter. Ich kann sogar im Schein der Sterne schreiben. Den Waldmenschen behagt der offene Himmel nicht so sehr, aber unsere Pferde sind froh, nicht mehr mit dem Unterholz kämpfen zu müssen.
Am Tag gab es eine Diskussion, ob wir Amrazor nach Süden folgen oder nach Rask gehen sollen. Vorallem Thorma fürchtet, dem Zauberer mit einem Heer auf offener Fläche zu begegnen. Kiret will den Stämmen in Rintark möglichst schnell Warnung zukommen lassen.
Trotz Protest des Zwerges bleiben wir auf der Spur nack Süden. Kiret erkundet den Weg für uns.
5. Narwain
Wir haben uns von Kiret getrennt, nachden uns auf der Straße nach Rintark eine ganze Armee von etwa 120 Mann mit Elefanten auffiel. Er will die Ayten vorbereiten.
Wir haben uns in den Hügeln gehalten und konnten nicht sicher herausfinden, ob Amrazor sich in dem Haufen versteckt. So kommen wir jedenfalls nicht an ihn heran.
6. Narwain
Es ist spät geworden, nachdem sich die Ereignisse des Tages überschlagen haben.
Zunächst kam es zum Kampf mit Amrazor. Er befand sich nicht in Begleitung des Heeres, kam aber später mit 15 Schwarzherzen die Straße herauf. Er überlebte den Streich von Sharims Schwert nicht. Auch seine Begleiter kamen nicht davon, da Kiret mit zwanzig Ayten zu uns stieß.
Ich bin froh, daß diesem Zauberer das Handwerk gelegt ist. Er hinterließ uns noch eine grausige Probe seiner Kunst. Sein Pferd war eine entseelte Kreatur, die jedem Befehl gehorchte. Wir haben es getötet.
Thorma ließ es sich nicht nehmen, Amrazor in Stücke zu hacken. Das wäre nicht nötig gewesen, aber es ist wohl seine zwergische Art.
In Rintark wurden wir sehr förmlich von Garlan Det, Moraiza Satark, Tabaya Kas und Kirets Bruder empfangen. Wir kamen im wunderschönen Allerheiligsten dieses Wallfahrtsortes zusammen, einer grünen, von Rosenhecken umwachsenen Lichtung mit einem von Weiden umstandenen See darauf. Ich hatte später Gelegenheit, diesen Ort in Ruhe aufzusuchen, dem Gemurmel der Bäume zu lauschen und die Stimmung in mich aufzunehmen.
Zunächst ging es jedoch darum, die Klinge der Masras in die richtigen Hände zu geben. Tabaya Kas erhob Anspruch, indem er auf seine Linie verwies und sich als den rechtmäßigen Erben verkündete.
Sharim verzichtete auf alle Ansprüche und gab Helm und Schwert in die Hände des Ayten- Kriegers. Ich begrüße die Entscheidung, denn ich kann mir unseren Seemann nur schlecht als Führer des Aufstands vorstellen, aber ich denke, daß seine Ansprüche keinen Deut geringer sind und er ein würdiger Träger von Obeds Hinterlassenschaften war. Ich habe das Gefühl, daß er beides nicht zum letzten Mal in den Händen hielt.
An uns wurden verschiedene Bitten herangetragen, wie wir der Sache der Kalas Taibirauk in Zukunft dienlich sein könnten, doch ein vertrauliches Gespräch mit Garlan Det ergab, daß es offensichtlich einen Verräter in dem Bündnis gibt. Kiret brachte natürlich seinen Bruder wieder ins Gespräch, dem er zuvor mit offenem Mißtrauen begegnet war. Der Verdacht scheint nicht aus der Luft gegriffen zu sein, denn es gibt wohl doch Nachrichten von Kirets Mutter. Sie wird in den Kerkern von Tul Isra festgehalten.
Nun denken wir darüber nach, eine Befreiungsaktion zu starten. Aber wir können uns nirgends mehr unauffällig bewegen. Mit der Übergabe von Helm und Schwert ist unser Bekannheitsgrad noch gestiegen. Die Pilger von Rintark haben uns mit Geschenken überhäuft. Vom Tee und einfachen Talismanen bis zu prächtigen Stoffen und wunderschönen Pferden haben wir alles bekommen. Ich frage mich, wie wir all die Zuwendungen mit uns tragen sollen. Ich möchte nichts davon zurücklassen, die Leute wollten uns damit danken.
Auch in der Feste des Sturmkönigs dürfte man sich inzwischen wieder mehr für uns interessieren. Wir müssen gut darüber nachdenken, wie wir vorgehen. Auch Rustums Familie dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren. Die Situation ist verfahren. und sehr gefährlich. Zu allem Übel mache ich mir erneut Sorgen um Grizzby. Seit der Mond voller wird, wird er wieder unruhig. So lange er dieses Gefühl nicht in unter Kontrolle hat, können wir unmöglich im Geheimen arbeiten. Man weiß nie, was passiert.
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Re: Alte Kampagnen - Im Süden Mittelerdes
Und dann gab es da noch das Protokoll des Spielleiters, aber den ersten Ereignisse in Tul Isra:
Protokoll der Kampagne „Freundschaftsdienste"
Sitzung vom 2. August 1997
Nach einer längeren Unterhaltung mit Peshtin, dem Wirt der Arche, und dem Besuch eines Arztes, der sich Grizzbys Verbrennungen noch einmal anschaut, begibt man sich zur Nachtruhe. Da Fafniah in Sorge um Grizzby ist, beschließt sie, die Nacht wachend in seinem Zimmer zu verbringen. Zuerst scheint alles friedlich zu sein — obwohl Grizzby etwas unruhig schläft. Aber plötzlich wandeln sich die Atemzüge des Schläfers in das tiefe Brummen eines Bären. Dort wo eben noch der Beijabar geschlafen hat, liegt nun die gewaltige Gestalt eines Bären, der sich langsam aufrichtet. Glücklicherweise greift er Fafniah nicht an, sondern bricht durch die Wand des Gasthauses und verschwindet in der Nacht.
Während Thorma und Rustum versuchen, den Schaden zu begrenzen, — insbesondere soll niemand von Grizzbys Verwandlung erfahren — suchen Fafniah und Kiret nach dem Beijabar. Ihre Suche, der sich später Thorma noch anschließt, bleibt jedoch bis zum Morgengrauen erfolglos. Erst dann erspäht der Zwerg den in Lumpen gehüllten Grizzby, der unauffällig versucht, zum Gasthaus zurückzukehren. Er kann sich an keine Geschehnisse der Nacht erinnern — so sagt er jedenfalls.
Nachdem sich die Aufregung etwas gelegt hat, begeben sich Thorma und Grizzby auf die Suche nach Kharam Benachi, dem ehemaligen Agenten der Al Kherads. Sie finden ihn schließlich ihn einer Schreibstube am Basar, wo er nun als kleiner Schreiber das Brot für seine Familie verdient. Sie verabreden für die Mittagsstunde ein Treffen in Peshtins Arche.
Währenddessen haben sich Rustum und Kiret auf den Sklavenmarkt begeben, um nach Rustums Mutter zu forschen. Anstatt dieser erspähen sie jedoch zwei Stammesbrüder Kirets, die zusammen mit einigen anderen Unglücklichen als Arbeitssklaven verkauft werden. Da er nicht die Mittel besitzt, um die beiden freizukaufen, und auch von Rustum keine Unterstützung erfährt, kann Kiret ihnen nur ein paar aufmunternde Worte zuflüstern.
Rustum nimmt indessen Kontakt zum reichsten und bedeutendsten Sklavenhändler Tul Isras Kontakt auf: Sokol Par. Er gibt vor, eine gebildete Haushälterin kaufen zu wollen, und vielleicht an Sklavenhandel in größerem Stil interessiert zu sein, und erhält von Sokol Par eine Einladung für den Abend desselben Tages, um in Ruhe übers Geschäft reden zu können.
Fafniah, die sich weiterhin die größten Sorgen um Grizzbys Zustand macht, ist inzwischen beim Tayee-Tempel der Stadt vorstellig geworden, und schafft es, für den Abend eine Audienz bei einem alten und weisen Priester zu erhalten. Als sie jedoch auf dem Platz vor dem Gotteshaus ein wenig das Treiben der Menge beobachtet, scheinen sich einige ihrer schlimmsten Befürchtungen zu bestätigen: Gerüchten nach ist in der letzten Nacht eine junge Frau auf bestialische Weise ermordet worden, und man bringt diese Tat mit Berichten über ein wildes Ungeheuer in Verbindung, das in der Nacht mehrmals gehört oder gesehen wurde.
Als man sich im Gasthaus wiedertrifft und von Kirets Zusammentreffen mit seinen Stammesbrüdern erfährt, beschließt man, diese freizukaufen. Zuerst wird Pero, der junge Knecht Peshtins, mit diesem Auftrag losgeschickt. Er kehrt jedoch unverrichteter Dinge zurück, denn der Besitzer hat ihn nicht ernst genommen. Erst als Kharam Benachi die Sache übernimmt hat man Erfolg. Kiret schickt Said und Tarem, wie die beiden heißen, los, um einerseits die Reste seines Stammes zu benachrichtigen und andererseits nach seinem Bruder und seiner Mutter zu forschen. Die beiden versprechen, ihr Bestes zu tun und Kiret Nachricht zu schicken.
Rustums Treffen mit Kharam Benachi verläuft etwas gedrückt, da sich die beiden nicht gut kennen, aber gleichzeitig die Sorge um die restlichen Mitglieder der Familie teilen. Kharam sichert Rustum seine Unterstützung zu.
Am Nachmittag sucht Grizzby in Begleitung von Fafniah eine angesehenen Goldschmied auf, um den Mithrilgürtel, der bei seiner ersten Verwandlung zerstört wurde, reparieren zu lassen. Ferkan Yamiris, der Schmied, lehnt diese Arbeit jedoch ab, da er sich außerstande sieht, das Kunstwerk angemessen wiederherzustellen. Er bietet zwar an, das Metall einzuschmelzen und etwas Neues daraus zu fertigen. Darauf geht Grizzby jedoch nicht ein.
Gegen Abend trennt man sich erneut. Während Rustum zu seiner Einladung bei Sokol Par geht, begeben sich Grizzby, Fafniah, Sharim und Thorma zum Tayee-Tempel. Dort werden sie zu Achem, dem betagtesten Priester Tul Isras geführt. In einer etwas mühsamen Unterhaltung — dem Priester ist sein Alter anzumerken — legen sie ihm Grizzbys Problem dar. Achem kann ihnen jedoch vorerst kaum weiterhelfen, deutet jedoch an, daß die Schwierigkeiten des jungen Nordländers aus der Verbindung des erweckten, aber ungebändigten Seelentiers mit den unruhigen Geistern der Toten, deren Blut er getrunken hatte, stammen könnten.
Protokoll der Kampagne „Freundschaftsdienste"
Sitzung vom 2. August 1997
Nach einer längeren Unterhaltung mit Peshtin, dem Wirt der Arche, und dem Besuch eines Arztes, der sich Grizzbys Verbrennungen noch einmal anschaut, begibt man sich zur Nachtruhe. Da Fafniah in Sorge um Grizzby ist, beschließt sie, die Nacht wachend in seinem Zimmer zu verbringen. Zuerst scheint alles friedlich zu sein — obwohl Grizzby etwas unruhig schläft. Aber plötzlich wandeln sich die Atemzüge des Schläfers in das tiefe Brummen eines Bären. Dort wo eben noch der Beijabar geschlafen hat, liegt nun die gewaltige Gestalt eines Bären, der sich langsam aufrichtet. Glücklicherweise greift er Fafniah nicht an, sondern bricht durch die Wand des Gasthauses und verschwindet in der Nacht.
Während Thorma und Rustum versuchen, den Schaden zu begrenzen, — insbesondere soll niemand von Grizzbys Verwandlung erfahren — suchen Fafniah und Kiret nach dem Beijabar. Ihre Suche, der sich später Thorma noch anschließt, bleibt jedoch bis zum Morgengrauen erfolglos. Erst dann erspäht der Zwerg den in Lumpen gehüllten Grizzby, der unauffällig versucht, zum Gasthaus zurückzukehren. Er kann sich an keine Geschehnisse der Nacht erinnern — so sagt er jedenfalls.
Nachdem sich die Aufregung etwas gelegt hat, begeben sich Thorma und Grizzby auf die Suche nach Kharam Benachi, dem ehemaligen Agenten der Al Kherads. Sie finden ihn schließlich ihn einer Schreibstube am Basar, wo er nun als kleiner Schreiber das Brot für seine Familie verdient. Sie verabreden für die Mittagsstunde ein Treffen in Peshtins Arche.
Währenddessen haben sich Rustum und Kiret auf den Sklavenmarkt begeben, um nach Rustums Mutter zu forschen. Anstatt dieser erspähen sie jedoch zwei Stammesbrüder Kirets, die zusammen mit einigen anderen Unglücklichen als Arbeitssklaven verkauft werden. Da er nicht die Mittel besitzt, um die beiden freizukaufen, und auch von Rustum keine Unterstützung erfährt, kann Kiret ihnen nur ein paar aufmunternde Worte zuflüstern.
Rustum nimmt indessen Kontakt zum reichsten und bedeutendsten Sklavenhändler Tul Isras Kontakt auf: Sokol Par. Er gibt vor, eine gebildete Haushälterin kaufen zu wollen, und vielleicht an Sklavenhandel in größerem Stil interessiert zu sein, und erhält von Sokol Par eine Einladung für den Abend desselben Tages, um in Ruhe übers Geschäft reden zu können.
Fafniah, die sich weiterhin die größten Sorgen um Grizzbys Zustand macht, ist inzwischen beim Tayee-Tempel der Stadt vorstellig geworden, und schafft es, für den Abend eine Audienz bei einem alten und weisen Priester zu erhalten. Als sie jedoch auf dem Platz vor dem Gotteshaus ein wenig das Treiben der Menge beobachtet, scheinen sich einige ihrer schlimmsten Befürchtungen zu bestätigen: Gerüchten nach ist in der letzten Nacht eine junge Frau auf bestialische Weise ermordet worden, und man bringt diese Tat mit Berichten über ein wildes Ungeheuer in Verbindung, das in der Nacht mehrmals gehört oder gesehen wurde.
Als man sich im Gasthaus wiedertrifft und von Kirets Zusammentreffen mit seinen Stammesbrüdern erfährt, beschließt man, diese freizukaufen. Zuerst wird Pero, der junge Knecht Peshtins, mit diesem Auftrag losgeschickt. Er kehrt jedoch unverrichteter Dinge zurück, denn der Besitzer hat ihn nicht ernst genommen. Erst als Kharam Benachi die Sache übernimmt hat man Erfolg. Kiret schickt Said und Tarem, wie die beiden heißen, los, um einerseits die Reste seines Stammes zu benachrichtigen und andererseits nach seinem Bruder und seiner Mutter zu forschen. Die beiden versprechen, ihr Bestes zu tun und Kiret Nachricht zu schicken.
Rustums Treffen mit Kharam Benachi verläuft etwas gedrückt, da sich die beiden nicht gut kennen, aber gleichzeitig die Sorge um die restlichen Mitglieder der Familie teilen. Kharam sichert Rustum seine Unterstützung zu.
Am Nachmittag sucht Grizzby in Begleitung von Fafniah eine angesehenen Goldschmied auf, um den Mithrilgürtel, der bei seiner ersten Verwandlung zerstört wurde, reparieren zu lassen. Ferkan Yamiris, der Schmied, lehnt diese Arbeit jedoch ab, da er sich außerstande sieht, das Kunstwerk angemessen wiederherzustellen. Er bietet zwar an, das Metall einzuschmelzen und etwas Neues daraus zu fertigen. Darauf geht Grizzby jedoch nicht ein.
Gegen Abend trennt man sich erneut. Während Rustum zu seiner Einladung bei Sokol Par geht, begeben sich Grizzby, Fafniah, Sharim und Thorma zum Tayee-Tempel. Dort werden sie zu Achem, dem betagtesten Priester Tul Isras geführt. In einer etwas mühsamen Unterhaltung — dem Priester ist sein Alter anzumerken — legen sie ihm Grizzbys Problem dar. Achem kann ihnen jedoch vorerst kaum weiterhelfen, deutet jedoch an, daß die Schwierigkeiten des jungen Nordländers aus der Verbindung des erweckten, aber ungebändigten Seelentiers mit den unruhigen Geistern der Toten, deren Blut er getrunken hatte, stammen könnten.
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Re: Alte Kampagnen - Im Süden Mittelerdes
Sitzung vom 29. August 1997
Rustum hat indessen in Begleitung von Kiret das luxuriöse Domizil Sokol Pars erreicht. Der Hausherr empfängt ihn in einem Geschäftszimmer, in dem der Sklavenhändler seinen gewaltigen Reichtum zur Schau stellt. Nach dem Genuss von Tabak und einem Abendessen kommt man zum Geschäft. Rustums Mutter ist nicht unter den Angeboten, die ihm gemacht werden, aber nach einigem Hin und Her erfährt Rustum von einer sehr widerspenstigen Frau, die sich in Sokol Pars Besitz befindet. Die Beschreibung passt auf seine Mutter, und er kauft sie dem Händler ab. Leider muss er einen recht hohen Preis zahlen, so dass seine Bereitwilligkeit diesen zu bezahlen anscheinend Sokol Pars Misstrauen erregt. Der Kaufvertrag wird jedoch ordnungsgemäß abgeschlossen, und Kiret kann Iram ohne Probleme aus der Halle der Sklavenhändler abholen und zu Peshtins Arche bringen, wo Rustum auf sie wartet. Nur ihr Enkel Sadri ist nicht bei ihr.
Inzwischen sind Grizzby und seine Freunde dabei, sich von Achem dem Tayeepriester zu verabschieden, denn der alte Mann hat die Grenze seiner Belastbarkeit erreicht. Nur eine letzte Bemerkung macht er noch. Es gäbe eine Geschichte über Obed den Ersten, die für Grizzby interessant wäre. Es wäre jedoch verboten, sie zu erzählen.
Grizzby entscheidet sich, diese Nacht außerhalb der Mauern von Tul Isra zu übernachten, um seine Freunde nicht zu gefährden. Vorher möchte er jedoch den Arzt aufsuchen, den er schon kennt, um sich ein Beruhigungsmittel zu verschaffen. Auf dem Weg dorthin werden er und Sharim Zeuge eines unheimlichen Auftritts. Ein schwarzverhüllter Mann, dem die Menge ängstlich Platz macht, tritt an einen anderen heran und flüstert ihm etwas zu. Dieser wird daraufhin totenbleich und die Umstehenden sind entsetzt. Wie sich herausstellt ist der Vermummte ein „Tayb", das heißt das Mitglied eines dunklen Kultes der Ritualmorde verübt. Angeblich sollte derjenige, der einen Tayb sprechen hört, unwiderruflich des Todes sein. Früher war diese Sekte verboten, unter der Herrschaft des Clans Bulgan wird sie jedoch geduldet.
Der Arzt, vom dem sie auch einen großen Teil dieser Informationen erhalten, verkauft Grizzby einige Kräuter, die die Meditation erleichtern sollen. Auf dem Rückweg zum Gasthaus sehen Sharim und Grizzby, noch den Mann, der von dem Tayb angesprochen wurde, wie er dabei ist, die Stadt zu verlassen. In der Arche erkundigt sich Grizzby nach einem Geschichtenerzähler und erfährt von Peshtin, dass der berühmte Karawanenführer und Märchenerzähler Garlan Det zur Zeit vor der Stadt sein Lager aufgeschlagen hat. Schließlich packt Grizzby ein paar Habseligkeiten zusammen und verlässt die Stadt.
Rustums Wiedersehen mit seiner Mutter verläuft weniger emotional als die anderen erwartet hatten. Ihn selber überrascht dies jedoch nicht. Iram ist in großer Sorge um ihre Enkelkinder Sadri und Elja, die sie bei der Ankunft in Tul Isra noch in ihrer Obhut hatte. Elja wurde von einem Würdenträger des Tarb namens Kasair gekauft kurz nachdem sie in der Stadt angekommen waren. Sadri wurde ihr erst kürzlich von Sokol Par weggenommen, der sie mit diesem Druckmittel gefügig machen wollte. Rustum verspricht, sich direkt am nächsten Morgen darum zu kümmern.
Grizzby sucht und findet Garlan Det, der mit den Begleitern seiner Karawane am Lagerfeuer sitzt. Ein Empfehlungsschreiben von Peshtin führt ihn in die Runde ein, und er wird gastfreundlich bewirtet. Auf seine Frage nach Geschichten über Obed I. wehrt Garlan oberflächlich ab, lädt den Beijabar jedoch noch in sein Zelt ein. Dort bekommt Grizzby dann auch Geschichten über den legendären Befreier Sirayns zu hören. Besonders interessant erscheint ihm die Erwähnung von Obeds zaubermächtigen Helm. Mit diesem Helm geschöpftes Wasser soll einst Obeds Gefolgsleute vom finsteren Einfluss des Sturmkönigs und seiner Dämonen befreit haben. Garlan Det bietet Grizzby noch an, die Nacht als sein Gast zu verbringen, doch dieser lehnt ab und sucht sich in einiger Entfernung der Stadt einen Schlafplatz. Er schläft schnell ein.
Am nächsten Morgen erwacht er an der Stelle, an der er sich zum Schlafen niedergelegt hat, jedoch ohne jegliche Habe und Kleidung. Nachdem ihn Fafniah und Kiret so gefunden haben, machen sie sich auf die Suche nach Spuren in der Umgebung. Sie finden einige sehr undeutliche Abdrücke, die weder wirklich wie die eines Menschen noch wie die eines Bären aussehen. Die Spur, die zuerst in und um Grizzbys Lagerplatz herumführt, bringt sie schließlich zu der übel zugerichteten Leiche eines Bauern. Ein weiteres Opfer Grizzbys? Die Leiche wird verscharrt, da man möglichst nichts mit der Stadtwache zu tun haben will.
Sharim besorgt für Grizzby ein stärkeres Beruhigungsmittel als die Kräuter, die dieser in der letzten Nacht angewendet hat. Der Arzt beginnt sich doch langsam Sorgen um Grizzbys Zustand zu machen und rückt die Drogen nur zögernd heraus.
Rustum hat in der Zwischenzeit die Halle der Sklavenhändler aufgesucht und verlangt von einem von Sokol Pars Angestellten, Sadri mit in den Kaufvertrag aufzunehmen. Dieser gibt jedoch zu verstehen, dass er das ohne die Zustimmung seines Herrn nicht tun könne. Er wolle aber nachfragen und Rustum eine Nachricht in die Arche schicken. Als diese Nachricht jedoch zur Mittagszeit kommt, enthält sie die unverschämte Forderung des Sklavenhändlers, Rustum solle Für Sadri noch einmal 20 Tal bezahlen, ein völlig übertriebener Preis. Schweren Herzens lehnt Rustum ab, da ihm die Mittel fehlen, und er Sokol Pars Misstrauen nicht noch weiter schüren will.
Rustum hat indessen in Begleitung von Kiret das luxuriöse Domizil Sokol Pars erreicht. Der Hausherr empfängt ihn in einem Geschäftszimmer, in dem der Sklavenhändler seinen gewaltigen Reichtum zur Schau stellt. Nach dem Genuss von Tabak und einem Abendessen kommt man zum Geschäft. Rustums Mutter ist nicht unter den Angeboten, die ihm gemacht werden, aber nach einigem Hin und Her erfährt Rustum von einer sehr widerspenstigen Frau, die sich in Sokol Pars Besitz befindet. Die Beschreibung passt auf seine Mutter, und er kauft sie dem Händler ab. Leider muss er einen recht hohen Preis zahlen, so dass seine Bereitwilligkeit diesen zu bezahlen anscheinend Sokol Pars Misstrauen erregt. Der Kaufvertrag wird jedoch ordnungsgemäß abgeschlossen, und Kiret kann Iram ohne Probleme aus der Halle der Sklavenhändler abholen und zu Peshtins Arche bringen, wo Rustum auf sie wartet. Nur ihr Enkel Sadri ist nicht bei ihr.
Inzwischen sind Grizzby und seine Freunde dabei, sich von Achem dem Tayeepriester zu verabschieden, denn der alte Mann hat die Grenze seiner Belastbarkeit erreicht. Nur eine letzte Bemerkung macht er noch. Es gäbe eine Geschichte über Obed den Ersten, die für Grizzby interessant wäre. Es wäre jedoch verboten, sie zu erzählen.
Grizzby entscheidet sich, diese Nacht außerhalb der Mauern von Tul Isra zu übernachten, um seine Freunde nicht zu gefährden. Vorher möchte er jedoch den Arzt aufsuchen, den er schon kennt, um sich ein Beruhigungsmittel zu verschaffen. Auf dem Weg dorthin werden er und Sharim Zeuge eines unheimlichen Auftritts. Ein schwarzverhüllter Mann, dem die Menge ängstlich Platz macht, tritt an einen anderen heran und flüstert ihm etwas zu. Dieser wird daraufhin totenbleich und die Umstehenden sind entsetzt. Wie sich herausstellt ist der Vermummte ein „Tayb", das heißt das Mitglied eines dunklen Kultes der Ritualmorde verübt. Angeblich sollte derjenige, der einen Tayb sprechen hört, unwiderruflich des Todes sein. Früher war diese Sekte verboten, unter der Herrschaft des Clans Bulgan wird sie jedoch geduldet.
Der Arzt, vom dem sie auch einen großen Teil dieser Informationen erhalten, verkauft Grizzby einige Kräuter, die die Meditation erleichtern sollen. Auf dem Rückweg zum Gasthaus sehen Sharim und Grizzby, noch den Mann, der von dem Tayb angesprochen wurde, wie er dabei ist, die Stadt zu verlassen. In der Arche erkundigt sich Grizzby nach einem Geschichtenerzähler und erfährt von Peshtin, dass der berühmte Karawanenführer und Märchenerzähler Garlan Det zur Zeit vor der Stadt sein Lager aufgeschlagen hat. Schließlich packt Grizzby ein paar Habseligkeiten zusammen und verlässt die Stadt.
Rustums Wiedersehen mit seiner Mutter verläuft weniger emotional als die anderen erwartet hatten. Ihn selber überrascht dies jedoch nicht. Iram ist in großer Sorge um ihre Enkelkinder Sadri und Elja, die sie bei der Ankunft in Tul Isra noch in ihrer Obhut hatte. Elja wurde von einem Würdenträger des Tarb namens Kasair gekauft kurz nachdem sie in der Stadt angekommen waren. Sadri wurde ihr erst kürzlich von Sokol Par weggenommen, der sie mit diesem Druckmittel gefügig machen wollte. Rustum verspricht, sich direkt am nächsten Morgen darum zu kümmern.
Grizzby sucht und findet Garlan Det, der mit den Begleitern seiner Karawane am Lagerfeuer sitzt. Ein Empfehlungsschreiben von Peshtin führt ihn in die Runde ein, und er wird gastfreundlich bewirtet. Auf seine Frage nach Geschichten über Obed I. wehrt Garlan oberflächlich ab, lädt den Beijabar jedoch noch in sein Zelt ein. Dort bekommt Grizzby dann auch Geschichten über den legendären Befreier Sirayns zu hören. Besonders interessant erscheint ihm die Erwähnung von Obeds zaubermächtigen Helm. Mit diesem Helm geschöpftes Wasser soll einst Obeds Gefolgsleute vom finsteren Einfluss des Sturmkönigs und seiner Dämonen befreit haben. Garlan Det bietet Grizzby noch an, die Nacht als sein Gast zu verbringen, doch dieser lehnt ab und sucht sich in einiger Entfernung der Stadt einen Schlafplatz. Er schläft schnell ein.
Am nächsten Morgen erwacht er an der Stelle, an der er sich zum Schlafen niedergelegt hat, jedoch ohne jegliche Habe und Kleidung. Nachdem ihn Fafniah und Kiret so gefunden haben, machen sie sich auf die Suche nach Spuren in der Umgebung. Sie finden einige sehr undeutliche Abdrücke, die weder wirklich wie die eines Menschen noch wie die eines Bären aussehen. Die Spur, die zuerst in und um Grizzbys Lagerplatz herumführt, bringt sie schließlich zu der übel zugerichteten Leiche eines Bauern. Ein weiteres Opfer Grizzbys? Die Leiche wird verscharrt, da man möglichst nichts mit der Stadtwache zu tun haben will.
Sharim besorgt für Grizzby ein stärkeres Beruhigungsmittel als die Kräuter, die dieser in der letzten Nacht angewendet hat. Der Arzt beginnt sich doch langsam Sorgen um Grizzbys Zustand zu machen und rückt die Drogen nur zögernd heraus.
Rustum hat in der Zwischenzeit die Halle der Sklavenhändler aufgesucht und verlangt von einem von Sokol Pars Angestellten, Sadri mit in den Kaufvertrag aufzunehmen. Dieser gibt jedoch zu verstehen, dass er das ohne die Zustimmung seines Herrn nicht tun könne. Er wolle aber nachfragen und Rustum eine Nachricht in die Arche schicken. Als diese Nachricht jedoch zur Mittagszeit kommt, enthält sie die unverschämte Forderung des Sklavenhändlers, Rustum solle Für Sadri noch einmal 20 Tal bezahlen, ein völlig übertriebener Preis. Schweren Herzens lehnt Rustum ab, da ihm die Mittel fehlen, und er Sokol Pars Misstrauen nicht noch weiter schüren will.
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Re: Alte Kampagnen - Im Süden Mittelerdes
Sitzung vom 10. Oktober 1997
Grizzby, Fafniah und Kiret kehren in die Stadt zurück, machen jedoch vorher noch beim Karawanenplatz halt, wo Grizzby Garlan Det für den Abend in die „Arche" einlädt. Der Karawanenführer und Geschichtenerzähler willigt gerne ein.
In der Stadt angekommen, suchen Fafniah und Grizzby wieder mal den schon bekannten Arzt auf, während Kiret allein durch die Straßen Tul Isras wandert. Von dem Arzt erhält Fafniah die Adresse eines bekannten Apothekers und Kräuterhändlers namens Samaub Narrett. Grizzby beruhigt den Mediziner, der sich ob der häufigen Besuche des Beijabars und seines Bedarfs an Drogen schon Sorgen zu machen begann.
Unterdessen erlebt Kiret die dunklen Seiten Tul Isras. In einem ärmlicheren Viertel der Stadt wird er Zeuge, wie einige Gardisten des Taraskon, die sogenannten „Schwarzherzen", einen jungen Mann aus seinem Haus und von seiner Familie fortzerren. Seine verzweifelte junge Frau hat offensichtlich keine Hoffnung, dass ihr Mann jemals wieder aus den Verliesen Tartas Izains zurückkehren wird. Deprimiert, weil er nicht helfen kann, kehlt Kiret ins Gasthaus zurück.
Rustum hat inzwischen mit seiner Mutter vereinbart, dass sie so bald wie möglich mit ihren Enkeln nach Tul Poac in den Schutz des dortigen Fürsten reisen solle. Von Peshtin erfährt Rustum, dass der Würdenträger des Tarb, der seine Nichte Elja gekauft hat, der Hofzauberer des Fürsten ist. Seine Macht und sein Ansehen seien jedoch gegenüber dem wesentlich mächtigeren Tartas Izain verschwindend gering. Rustum beschließt den Zauberer, Kasair ist sein Name, am Abend aufzusuchen, wenn er vom Palast zu seinem Turm am Rande der Stadt zurückgekehrt ist.
Fafniah, Kiret und Thorma beschließen das Geschäft des empfohlenen Kräuterhändlers zu besuchen. Dieser hat tatsächlich ein hervorragendes Sortiment, von dem die Halbelbin begeistert ist. Schnell ist sie in einer fachmännischen Unterhaltung mit ihm vertieft. Kiret und Thorma beginnen bald, sich zu langweilen und verlassen den Laden. Auf dem Rückweg zur Arche erspäht Kiret einige Zwergensklaven, was ihn fürchten lässt, Thorma könne hier und jetzt zum Berserker werden. Schließlich teilt er dem Zwerg trotzdem seine Beobachtung mit, und dieser reagiert sehr besonnen. Eins ist ihm jedoch klar: die Zwerge müssen befreit werden. Er nimmt Kontakt mit ihnen auf, und erfährt einiges über ihre Bewachung und ihren Arbeitsdienst. Die Sklaven sind ziemlich niedergeschlagen, aber die Hoffnung bald ihre Heimat Narad-dum wiederzusehen, gibt ihnen neue Hoffnung.
Unterdessen wird Fafniahs Unterhaltung mit Samaub Narrett unterbrochen, als dieser Besuch von einem Freund erhält. Es ist der Karawanenführer und Geschichtenerzähler Garlan Det. Am späten Nachmittag erreicht Rustum die überraschende Nachricht, dass Sokol Par bereit ist, Sadri zu einem wesentlich geringeren Preis zu verkaufen. Wortreich entschuldigt sich dieser in einem Brief, dass sich einer seiner Schreiber beim Diktat in der Kaufsumme vertan habe. Und tatsächlich, gegen den Preis von zwei Goldstücken, kann Kiret den kleinen Jungen aus der Halle der Sklavenhändler abholen. Überglücklich schließen Iram und Rustum Sadri in die Arme.
Abends macht sich Rustum auf den Weg, das nächste Familienmitglied zu befreien. Grizzby und Kiret begleiten ihn. Diesmal haben sie jedoch weniger Glück. Der missmutige und griesgrämige Diener des Magiers lässt sie gar nicht erst ein. Alle Überredungskunst ist vergebens. Rustum beschließt deshalb, am nächsten Morgen zu versuchen, den Magier persönlich anzusprechen.
Später am Abend bekommt Grizzby dann Besuch von Garlan Det. Bald hat sich die ganze Runde in einem Nebenzimmer der Arche versammelt, denn der Besucher hat ein Anliegen. Zuerst erzählt er von den traurigen Verhältnissen in Sirayn, der Unterdrückung durch den Tarb und Tartas Izain und deren Bündnis mit dem Sturmkönig. Dann berichtet er von der Untergrundbewegung gegen diese Tyrannei, den Kalas Taibirauk. Eines der Dinge, die diese Gruppe dringend benötigen würde, um ihrem Kampf neue Kraft zu verleihen, wären die mythischen Artefakte des legendären Obed des Ersten: seinen Helm und sein Schwert. Da der Helm auch eventuell Grizzby helfen könnte, bitte Garlan darum, dass der Beijabar und seine Freunde danach suchen mögen.
Nach dieser Unterhaltung verlässt Grizzby wieder die Stadt, um die Nacht fern von seinen Freunden in der Wildnis zu verbringen. Diesmal überquert er mit Garlan Dets Hilfe sogar den Fluss. Trotzdem wacht er am nächsten Morgen wieder mit zerrissener und diesmal nasser Kleidung auf. Auch ein weiterer Mord ist geschehen: Der Fährmann wurde übel zugerichtet aufgefunden. Trotzdem kommen Grizzby Zweifel, ob er wirklich der Täter ist. Am frühen Morgen macht sich Rustum auf den Weg, den Zauberer Kasair abzufangen. Das gelingt auch, aber der Magier ist an keinem der Angebote interessiert, die Rustum machen kann. Er hat nur einen Wunsch, die Beseitigung seines Erzrivalen Tartas Izain. Niedergeschlagen lässt Rustum den Zauberer gehen und kehrt zur „Arche" zurück. Thorma hat in der Zwischenzeit den Weg der Sklaven von der Halle der Sklavenhändler bis zu der Baustelle, auf der sie arbeiten, beobachtet, und einen recht ruhigen Ort ausgekundschaftet, an dem man einen Befreiungsversuch unternehmen könnte.
Grizzby, Fafniah und Kiret kehren in die Stadt zurück, machen jedoch vorher noch beim Karawanenplatz halt, wo Grizzby Garlan Det für den Abend in die „Arche" einlädt. Der Karawanenführer und Geschichtenerzähler willigt gerne ein.
In der Stadt angekommen, suchen Fafniah und Grizzby wieder mal den schon bekannten Arzt auf, während Kiret allein durch die Straßen Tul Isras wandert. Von dem Arzt erhält Fafniah die Adresse eines bekannten Apothekers und Kräuterhändlers namens Samaub Narrett. Grizzby beruhigt den Mediziner, der sich ob der häufigen Besuche des Beijabars und seines Bedarfs an Drogen schon Sorgen zu machen begann.
Unterdessen erlebt Kiret die dunklen Seiten Tul Isras. In einem ärmlicheren Viertel der Stadt wird er Zeuge, wie einige Gardisten des Taraskon, die sogenannten „Schwarzherzen", einen jungen Mann aus seinem Haus und von seiner Familie fortzerren. Seine verzweifelte junge Frau hat offensichtlich keine Hoffnung, dass ihr Mann jemals wieder aus den Verliesen Tartas Izains zurückkehren wird. Deprimiert, weil er nicht helfen kann, kehlt Kiret ins Gasthaus zurück.
Rustum hat inzwischen mit seiner Mutter vereinbart, dass sie so bald wie möglich mit ihren Enkeln nach Tul Poac in den Schutz des dortigen Fürsten reisen solle. Von Peshtin erfährt Rustum, dass der Würdenträger des Tarb, der seine Nichte Elja gekauft hat, der Hofzauberer des Fürsten ist. Seine Macht und sein Ansehen seien jedoch gegenüber dem wesentlich mächtigeren Tartas Izain verschwindend gering. Rustum beschließt den Zauberer, Kasair ist sein Name, am Abend aufzusuchen, wenn er vom Palast zu seinem Turm am Rande der Stadt zurückgekehrt ist.
Fafniah, Kiret und Thorma beschließen das Geschäft des empfohlenen Kräuterhändlers zu besuchen. Dieser hat tatsächlich ein hervorragendes Sortiment, von dem die Halbelbin begeistert ist. Schnell ist sie in einer fachmännischen Unterhaltung mit ihm vertieft. Kiret und Thorma beginnen bald, sich zu langweilen und verlassen den Laden. Auf dem Rückweg zur Arche erspäht Kiret einige Zwergensklaven, was ihn fürchten lässt, Thorma könne hier und jetzt zum Berserker werden. Schließlich teilt er dem Zwerg trotzdem seine Beobachtung mit, und dieser reagiert sehr besonnen. Eins ist ihm jedoch klar: die Zwerge müssen befreit werden. Er nimmt Kontakt mit ihnen auf, und erfährt einiges über ihre Bewachung und ihren Arbeitsdienst. Die Sklaven sind ziemlich niedergeschlagen, aber die Hoffnung bald ihre Heimat Narad-dum wiederzusehen, gibt ihnen neue Hoffnung.
Unterdessen wird Fafniahs Unterhaltung mit Samaub Narrett unterbrochen, als dieser Besuch von einem Freund erhält. Es ist der Karawanenführer und Geschichtenerzähler Garlan Det. Am späten Nachmittag erreicht Rustum die überraschende Nachricht, dass Sokol Par bereit ist, Sadri zu einem wesentlich geringeren Preis zu verkaufen. Wortreich entschuldigt sich dieser in einem Brief, dass sich einer seiner Schreiber beim Diktat in der Kaufsumme vertan habe. Und tatsächlich, gegen den Preis von zwei Goldstücken, kann Kiret den kleinen Jungen aus der Halle der Sklavenhändler abholen. Überglücklich schließen Iram und Rustum Sadri in die Arme.
Abends macht sich Rustum auf den Weg, das nächste Familienmitglied zu befreien. Grizzby und Kiret begleiten ihn. Diesmal haben sie jedoch weniger Glück. Der missmutige und griesgrämige Diener des Magiers lässt sie gar nicht erst ein. Alle Überredungskunst ist vergebens. Rustum beschließt deshalb, am nächsten Morgen zu versuchen, den Magier persönlich anzusprechen.
Später am Abend bekommt Grizzby dann Besuch von Garlan Det. Bald hat sich die ganze Runde in einem Nebenzimmer der Arche versammelt, denn der Besucher hat ein Anliegen. Zuerst erzählt er von den traurigen Verhältnissen in Sirayn, der Unterdrückung durch den Tarb und Tartas Izain und deren Bündnis mit dem Sturmkönig. Dann berichtet er von der Untergrundbewegung gegen diese Tyrannei, den Kalas Taibirauk. Eines der Dinge, die diese Gruppe dringend benötigen würde, um ihrem Kampf neue Kraft zu verleihen, wären die mythischen Artefakte des legendären Obed des Ersten: seinen Helm und sein Schwert. Da der Helm auch eventuell Grizzby helfen könnte, bitte Garlan darum, dass der Beijabar und seine Freunde danach suchen mögen.
Nach dieser Unterhaltung verlässt Grizzby wieder die Stadt, um die Nacht fern von seinen Freunden in der Wildnis zu verbringen. Diesmal überquert er mit Garlan Dets Hilfe sogar den Fluss. Trotzdem wacht er am nächsten Morgen wieder mit zerrissener und diesmal nasser Kleidung auf. Auch ein weiterer Mord ist geschehen: Der Fährmann wurde übel zugerichtet aufgefunden. Trotzdem kommen Grizzby Zweifel, ob er wirklich der Täter ist. Am frühen Morgen macht sich Rustum auf den Weg, den Zauberer Kasair abzufangen. Das gelingt auch, aber der Magier ist an keinem der Angebote interessiert, die Rustum machen kann. Er hat nur einen Wunsch, die Beseitigung seines Erzrivalen Tartas Izain. Niedergeschlagen lässt Rustum den Zauberer gehen und kehrt zur „Arche" zurück. Thorma hat in der Zwischenzeit den Weg der Sklaven von der Halle der Sklavenhändler bis zu der Baustelle, auf der sie arbeiten, beobachtet, und einen recht ruhigen Ort ausgekundschaftet, an dem man einen Befreiungsversuch unternehmen könnte.
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Re: Alte Kampagnen - Im Süden Mittelerdes
Sitzung vom November
Mit Peshtins Hilfe schmiedet man einen Plan, wie man die Zwergen aus der Sklaverei befreien kann. Die Aktion soll am nächsten Morgen stattfinden. Danach wollen die Abenteurer Tul Isra soll schnell wie möglich verlassen, um nach Süden zum Berg Ghabaras zu reisen und nach Obeds Grab suchen. Die nötigen Vorbereitungen sind bald erledigt, so dass der Rest des Tages mit Warten vergeht.
Abends unternimmt Rustum einen letzten Versuch, dem Hofzauberer Kasair die kleine Elja abzukaufen. Es wird jedoch unmissverständlich klar, dass der finstere Mann Rustums Nichte nicht hergeben wird, bevor Tartas Izain tot ist. Anscheinend plant er, sie in irgendeiner Art und Weise für seine dunklen Absichten zu gebrauchen. Enttäuscht und in Sorge berichtet Rustum seiner Mutter von dem Misserfolg, woraufhin diese beschließt, mit Sadri in Tul Isra zu bleiben, um wenigstens in der Nähe ihrer Enkelin zu sein.
Grizzby verlässt in der Nacht wieder die Stadt. Diesmal begleitet ihn jedoch Fafniah, die ein Auge aus ihn haben will. Tatsächlich verwandelt der Beijabar sich wieder in den Bären und verschwindet in der Dunkelheit. Fafniah verliert bald seine Spur, bemerkt in der Dunkelheit jedoch eine andere Gestalt, die dort herumschleicht. Sie versucht, sie zu verfolgen und wird Zeuge, wie die zerlumpt aussehende und faulig riechende Gestalt mit einem Boot den Fluss überquert. Die Halbelbin richtet noch den Bogen auf die oder den Fliehenden, schießt dann aber doch nicht. Grizzby findet sie gegen Morgen, wie üblich schlafend zusammengerollt und nackt. Auch ein weiteres Opfer entdecken die beiden anschließend. Aber obwohl Grizzby wieder mit Blut verschmiert ist, haben sie ernsthafte Zweifel, ob er wirklich der Täter ist.
Die Befreiungsaktion am nächsten Morgen verläuft absolut planmäßig, und die sechs Zwerge werden aus der Stadt geschmuggelt. Ihr Anführer, Kharam von Narad-dum, dankt Thorma vielmals und sichert ihm seine Hilfe zu, sollte er jemals nach Narad-dum kommen. Mit den besten Wünschen der Zwerge und des Karawanenführers Garlan Det machen sich die Helden so auf den Weg nach Süden.
Die ersten Tage der Reise sind ereignislos. Selbst Grizzby, der die Nächte fern von den anderen unter Aufsicht Fafniahs und Kirets verbringt, scheint für eine Weile frei von seinem Fluch zu sein. Nur einmal hallt der Ruf eines Gark durch die Nacht, der an die Wüstenrufer, Jaeru und die ominöse Einladung des Sturmkönigs erinnert. Am dritten Tag erspäht Kiret an einer Palme am Wegesrand ein Warnzeichen der Ayten. Tatsächlich ist das nächste Dorf von Räubern überfallen worden. Kiret und Grizzby werden bei dem Versuch die Ansiedlung zu erkunden entdeckt, und es entbrennt ein kurzer Kampf, bei dem unglücklicherweise Kiret verwundet wird, bevor die Strauchdiebe vor der überlegenen Kampfkunst die Nordländer die Flucht ergreifen. Viele der Dorfbewohner sind von den Räubern umgebracht worden, und da die Abenteurer die Überlebenden nicht weiterhelfen können, lassen sie sie mit ihrer Trauer alleine.
Bald zeigt auch Grizzbys Fluch wieder seine Auswirkungen. In der folgenden Nacht verwandelt er sich wieder in einen Bären und geht auf einen nächtlichen Streifzug. Nur ist er diesmal am nächsten Morgen nirgendwo zu finden. Seiner Spur nach zu urteilen hat er sich nicht zurück verwandelt und ist nach Südosten gezogen. Die anderen folgen seiner Fährte.
Erst am nächsten Tag treffen sie auf einige Ayten, die von einem Bären berichten, der sich an ihrer Herde vergriffen hat. Einige ihrer Krieger hätten sich bereits auf die Jagd nach dem Raubtier gemacht. Besorgt folgen die Abenteurer den Nomaden so schnell wie möglich. Schließlich können sie diese einholen, kurz bevor diese mit Grizzby aneinandergeraten, der sich inzwischen wieder zurück verwandelt hat. Schnell verlässt man die verdutzten und leicht misstrauischen Ayten.
Sitzung vom 1. Dezember
Als vor den Abenteurern am Horizont die unverkennbare Silhouette des Ghabaras auftaucht, ist seit der Bärenjagd auf Grizzby eine Woche vergangen, in der nichts Ungewöhnliches mehr passiert ist. Es ist der Nachmittag des 20. Hithui, als sie schließlich von Osten kommend das Schlachtfeld und die Hügelgräber der Gefallenen unter sich liegen sehen. Weit im Süden, am Fuße des Ghabaras, erspähen sie einige dunkle Punkte - vielleicht Reiter - die in einer Talöffnung verschwinden.
Beim Abstieg ins Tal verhalten sich die Pferde merkwürdig. Fafniah erfährt von ihnen, dass der Weg für sie unklar ist, woraufhin Grizzby und Kiret umdrehen und feststellen, dass sie das Tal nicht mehr verlassen können. Irgendein Zauber scheint über der Landschaft zu liegen.
Bis zum Abend erreichen die Abenteurer die Hügelgräber in der Mitte des Tales und schlagen dort ihr Nachtlager auf. Rustum und Kiret gedenken der Gefallenen und genießen den Ausblick über das abendliche Tal, das jetzt zur Beginn der Regenzeit mit Blumen übersät ist. Von der Spitze eines der Gräber ausblickend entdeckt Rustum allerdings auch einen Lichtschein im Süden, der aus dem Tal dringt, in dem die Reiter verschwunden waren.
In der Nacht werden Rustum und Sharim Zeugen der Erinnerungen, die in diesem Schauplatz des Kampfes gegen den Sturmkönig liegen. Während Rustum Geräusche in der Dunkelheit hört, die von einem in die Schlacht ziehendem Heer zu stammen scheinen, erlebt Sharim sogar eine Vision. Er sieht einen aufgebahrten Krieger, den andere schattenhafte Gestalten auf den Schultern tragen. Ein Pferd scheint sich von dem Toten zu verabschieden und galoppiert dann davon, während der Leichnam in Richtung des Berges getragen wird.
Am nächsten Morgen suchen die Abenteurer die Gegend um die Hügelgräber nach Spuren der verschollenen Gruppen ab, die ebenfalls nach Obeds Grab suchten. Sie finden allerdings etwas anderes. Nicht weit entfernt ist in einer Mulde ein Massengrab ausgehoben worden, in dem anscheinend ermordete Pilger verscharrt wurden. Ein oder zwei andere Stellen lassen das Vorhandensein weiterer solcher Gräber vermuten. Gleichzeitig bemerkt Grizzby, dass aus der Talöffnung im Süden zwei Gruppen von Reitern hervorkommen und von dort in beide Richtungen am Talrand entlang reiten. Da sie wegen der Massengräber nun vorsichtig geworden sind, brechen die Abenteurer sofort auf, um sich möglichst ungesehen in den Schutz der Hügel am Fuße des Ghabaras zu begeben.
Als sie um die Mittagszeit dort ankommen schleichen sich Grizzby und Kiret an eine Stelle, von der sie das besagte Tal überblicken können und entdecken ein Feldlager der Schwarzherzen - der Grade des Taraskon. Ein Zelt in der Mitte des Lagers zieht besonders ihre Blicke auf sich. Es ist schwarz, groß und ziemlich prächtig, und um es herum sind im Kreis irgendwelche ominösen Utensilien angeordnet. Außerdem ist am Rande des Lagers eine große Grube ausgehoben worden. Die beiden zählen im Moment etwa dreißig Pferde. In sicherer Entfernung schlägt man ein Nachtlager auf und beobachtet die Schwarzherzen weiter. Offensichtlich werden in der ausgehobenen Grube nachts Sklaven eingepfercht, die tagsüber in den alten Opalminen im Berg schuften müssen. Sucht auch Tartas Izain nach Obeds Grab? Vom Lager führen auf jeden Fall ausgetretene Spuren zu verschiedenen Mineneingängen am Berg.
Am nächsten Tag machen sich die Abenteurer selbst auf die Suche nach einem Mineneingang. Dabei entdecken sie eine Öffnung, vor der fünf Pferde von einem Gardisten bewacht werden. Sie beschließen, in der nächsten Nacht hier mit der Suche nach dem Grab zu beginnen. Als sie sich nachts dorthin begeben, läuft ihnen eine Gestalt über den Weg, die den Berg hinabklettert. Diese bemerkt die Abenteurer jedoch nicht und verschwindet wieder in der Dunkelheit.
Endlich am Mineneingang angekommen hört Sharim, der als letzter den Berg betreten will, jedoch ein warnendes Schnauben. Als er sich umschaut, erblickt er das Pferd aus seiner Vision an den Hügelgräbern, das ihn offensichtlich von hier fortführen will. Da ihm das geisterhafte Pferd weder unheimlich noch bedrohlich vorkommt, entschließt er sich im zu vertrauen und die anderen schließen sich ihm an. So führt sie das Pferd an der Nordflanke des Berges entlang, nicht weit am Lager der Schwarzherzen vorbei, zu einem bisher anscheinend unentdeckt gebliebenen Stollen. Hier betritt die Gruppe die Tiefen des Berges.
Mit Peshtins Hilfe schmiedet man einen Plan, wie man die Zwergen aus der Sklaverei befreien kann. Die Aktion soll am nächsten Morgen stattfinden. Danach wollen die Abenteurer Tul Isra soll schnell wie möglich verlassen, um nach Süden zum Berg Ghabaras zu reisen und nach Obeds Grab suchen. Die nötigen Vorbereitungen sind bald erledigt, so dass der Rest des Tages mit Warten vergeht.
Abends unternimmt Rustum einen letzten Versuch, dem Hofzauberer Kasair die kleine Elja abzukaufen. Es wird jedoch unmissverständlich klar, dass der finstere Mann Rustums Nichte nicht hergeben wird, bevor Tartas Izain tot ist. Anscheinend plant er, sie in irgendeiner Art und Weise für seine dunklen Absichten zu gebrauchen. Enttäuscht und in Sorge berichtet Rustum seiner Mutter von dem Misserfolg, woraufhin diese beschließt, mit Sadri in Tul Isra zu bleiben, um wenigstens in der Nähe ihrer Enkelin zu sein.
Grizzby verlässt in der Nacht wieder die Stadt. Diesmal begleitet ihn jedoch Fafniah, die ein Auge aus ihn haben will. Tatsächlich verwandelt der Beijabar sich wieder in den Bären und verschwindet in der Dunkelheit. Fafniah verliert bald seine Spur, bemerkt in der Dunkelheit jedoch eine andere Gestalt, die dort herumschleicht. Sie versucht, sie zu verfolgen und wird Zeuge, wie die zerlumpt aussehende und faulig riechende Gestalt mit einem Boot den Fluss überquert. Die Halbelbin richtet noch den Bogen auf die oder den Fliehenden, schießt dann aber doch nicht. Grizzby findet sie gegen Morgen, wie üblich schlafend zusammengerollt und nackt. Auch ein weiteres Opfer entdecken die beiden anschließend. Aber obwohl Grizzby wieder mit Blut verschmiert ist, haben sie ernsthafte Zweifel, ob er wirklich der Täter ist.
Die Befreiungsaktion am nächsten Morgen verläuft absolut planmäßig, und die sechs Zwerge werden aus der Stadt geschmuggelt. Ihr Anführer, Kharam von Narad-dum, dankt Thorma vielmals und sichert ihm seine Hilfe zu, sollte er jemals nach Narad-dum kommen. Mit den besten Wünschen der Zwerge und des Karawanenführers Garlan Det machen sich die Helden so auf den Weg nach Süden.
Die ersten Tage der Reise sind ereignislos. Selbst Grizzby, der die Nächte fern von den anderen unter Aufsicht Fafniahs und Kirets verbringt, scheint für eine Weile frei von seinem Fluch zu sein. Nur einmal hallt der Ruf eines Gark durch die Nacht, der an die Wüstenrufer, Jaeru und die ominöse Einladung des Sturmkönigs erinnert. Am dritten Tag erspäht Kiret an einer Palme am Wegesrand ein Warnzeichen der Ayten. Tatsächlich ist das nächste Dorf von Räubern überfallen worden. Kiret und Grizzby werden bei dem Versuch die Ansiedlung zu erkunden entdeckt, und es entbrennt ein kurzer Kampf, bei dem unglücklicherweise Kiret verwundet wird, bevor die Strauchdiebe vor der überlegenen Kampfkunst die Nordländer die Flucht ergreifen. Viele der Dorfbewohner sind von den Räubern umgebracht worden, und da die Abenteurer die Überlebenden nicht weiterhelfen können, lassen sie sie mit ihrer Trauer alleine.
Bald zeigt auch Grizzbys Fluch wieder seine Auswirkungen. In der folgenden Nacht verwandelt er sich wieder in einen Bären und geht auf einen nächtlichen Streifzug. Nur ist er diesmal am nächsten Morgen nirgendwo zu finden. Seiner Spur nach zu urteilen hat er sich nicht zurück verwandelt und ist nach Südosten gezogen. Die anderen folgen seiner Fährte.
Erst am nächsten Tag treffen sie auf einige Ayten, die von einem Bären berichten, der sich an ihrer Herde vergriffen hat. Einige ihrer Krieger hätten sich bereits auf die Jagd nach dem Raubtier gemacht. Besorgt folgen die Abenteurer den Nomaden so schnell wie möglich. Schließlich können sie diese einholen, kurz bevor diese mit Grizzby aneinandergeraten, der sich inzwischen wieder zurück verwandelt hat. Schnell verlässt man die verdutzten und leicht misstrauischen Ayten.
Sitzung vom 1. Dezember
Als vor den Abenteurern am Horizont die unverkennbare Silhouette des Ghabaras auftaucht, ist seit der Bärenjagd auf Grizzby eine Woche vergangen, in der nichts Ungewöhnliches mehr passiert ist. Es ist der Nachmittag des 20. Hithui, als sie schließlich von Osten kommend das Schlachtfeld und die Hügelgräber der Gefallenen unter sich liegen sehen. Weit im Süden, am Fuße des Ghabaras, erspähen sie einige dunkle Punkte - vielleicht Reiter - die in einer Talöffnung verschwinden.
Beim Abstieg ins Tal verhalten sich die Pferde merkwürdig. Fafniah erfährt von ihnen, dass der Weg für sie unklar ist, woraufhin Grizzby und Kiret umdrehen und feststellen, dass sie das Tal nicht mehr verlassen können. Irgendein Zauber scheint über der Landschaft zu liegen.
Bis zum Abend erreichen die Abenteurer die Hügelgräber in der Mitte des Tales und schlagen dort ihr Nachtlager auf. Rustum und Kiret gedenken der Gefallenen und genießen den Ausblick über das abendliche Tal, das jetzt zur Beginn der Regenzeit mit Blumen übersät ist. Von der Spitze eines der Gräber ausblickend entdeckt Rustum allerdings auch einen Lichtschein im Süden, der aus dem Tal dringt, in dem die Reiter verschwunden waren.
In der Nacht werden Rustum und Sharim Zeugen der Erinnerungen, die in diesem Schauplatz des Kampfes gegen den Sturmkönig liegen. Während Rustum Geräusche in der Dunkelheit hört, die von einem in die Schlacht ziehendem Heer zu stammen scheinen, erlebt Sharim sogar eine Vision. Er sieht einen aufgebahrten Krieger, den andere schattenhafte Gestalten auf den Schultern tragen. Ein Pferd scheint sich von dem Toten zu verabschieden und galoppiert dann davon, während der Leichnam in Richtung des Berges getragen wird.
Am nächsten Morgen suchen die Abenteurer die Gegend um die Hügelgräber nach Spuren der verschollenen Gruppen ab, die ebenfalls nach Obeds Grab suchten. Sie finden allerdings etwas anderes. Nicht weit entfernt ist in einer Mulde ein Massengrab ausgehoben worden, in dem anscheinend ermordete Pilger verscharrt wurden. Ein oder zwei andere Stellen lassen das Vorhandensein weiterer solcher Gräber vermuten. Gleichzeitig bemerkt Grizzby, dass aus der Talöffnung im Süden zwei Gruppen von Reitern hervorkommen und von dort in beide Richtungen am Talrand entlang reiten. Da sie wegen der Massengräber nun vorsichtig geworden sind, brechen die Abenteurer sofort auf, um sich möglichst ungesehen in den Schutz der Hügel am Fuße des Ghabaras zu begeben.
Als sie um die Mittagszeit dort ankommen schleichen sich Grizzby und Kiret an eine Stelle, von der sie das besagte Tal überblicken können und entdecken ein Feldlager der Schwarzherzen - der Grade des Taraskon. Ein Zelt in der Mitte des Lagers zieht besonders ihre Blicke auf sich. Es ist schwarz, groß und ziemlich prächtig, und um es herum sind im Kreis irgendwelche ominösen Utensilien angeordnet. Außerdem ist am Rande des Lagers eine große Grube ausgehoben worden. Die beiden zählen im Moment etwa dreißig Pferde. In sicherer Entfernung schlägt man ein Nachtlager auf und beobachtet die Schwarzherzen weiter. Offensichtlich werden in der ausgehobenen Grube nachts Sklaven eingepfercht, die tagsüber in den alten Opalminen im Berg schuften müssen. Sucht auch Tartas Izain nach Obeds Grab? Vom Lager führen auf jeden Fall ausgetretene Spuren zu verschiedenen Mineneingängen am Berg.
Am nächsten Tag machen sich die Abenteurer selbst auf die Suche nach einem Mineneingang. Dabei entdecken sie eine Öffnung, vor der fünf Pferde von einem Gardisten bewacht werden. Sie beschließen, in der nächsten Nacht hier mit der Suche nach dem Grab zu beginnen. Als sie sich nachts dorthin begeben, läuft ihnen eine Gestalt über den Weg, die den Berg hinabklettert. Diese bemerkt die Abenteurer jedoch nicht und verschwindet wieder in der Dunkelheit.
Endlich am Mineneingang angekommen hört Sharim, der als letzter den Berg betreten will, jedoch ein warnendes Schnauben. Als er sich umschaut, erblickt er das Pferd aus seiner Vision an den Hügelgräbern, das ihn offensichtlich von hier fortführen will. Da ihm das geisterhafte Pferd weder unheimlich noch bedrohlich vorkommt, entschließt er sich im zu vertrauen und die anderen schließen sich ihm an. So führt sie das Pferd an der Nordflanke des Berges entlang, nicht weit am Lager der Schwarzherzen vorbei, zu einem bisher anscheinend unentdeckt gebliebenen Stollen. Hier betritt die Gruppe die Tiefen des Berges.
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