Expeditionstagebuch von Magister Gamlewinkel

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Expeditionstagebuch von Magister Gamlewinkel

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Expeditionstagebuch von
Magister Mallegorum Gamlewinkel von Glitterbach

9. Larid
An Bord der "Levke Nansen"

"Ich schreibe diese Zeilen bei Lampenschein in meiner Kabine. Soeben habe ich Dennewu auf eine schwierige - vielleicht gar tödliche - Mission geschickt. Wenn es ihr gelingt, das Pulvermagazin unseres Gegners zu erreichen und eine Explosion zu verursachen, können wir vielleicht ein höchst riskantes Seegefecht vermeiden. Wenn nicht, kommt es beim Morgengrauen zum Kampf bei dem wahrscheinlich viele unserer Seeleute verwundet oder getötet werden. Kann ich das Leben einer Einzelen riskieren, um vielleicht das vieler zu retten? Ich kann nicht anders, ich muss. Dennewu war nur zu bereit, das Wagnis einzugehen.

Unterdessen bereiten Ms FitzSimmons und Offa den Angriff auf das Lager vor. Jean-Luc ist in ihrer Nähe und wird sich um Verwundete kümmern. Um den Eingeborenen die Emigration zu ermöglichen, müssen die Schergen Acherons zumindest vorübergehend vertrieben werden. Wir brachten es nicht über uns, unsere Verbündetem ihrem Schicksal zu überlassen.
Wir haben alles so gut es geht vorbereitet, und mit Professor Raurakts Hilfe werden die Golems die Verteidigungsanlagen zerstören. Ich kann nicht mehr tun als abwarten, was die Morgendämmerung bringt. Möge das Glück mit uns sein."
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Re: Expeditionstagebuch von Magister Gamlewinkel

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10. Larid
Auf der Insel

Mir bleiben nur Zeit für ein paar schnelle Zeilen, denn es ist so viel zu tun. Wir haben gesiegt! Die Acheronier haben sich ergeben. Zwei ihrer Magokraten wurden von den eigenen Leuten aus dem Weg geräumt, um das überhaupt möglich zu machen. Ein Prisenkommando befindet sich an Bord des feindlichen Kriegsschiffs. Offa, Dennewu und Ms. FitzSimmons sind verwundet, aber wir haben nur wenig Verluste zu beklagen. Ein Golem wurde durch einen Kanonentreffer zerstört. Das Schicksal hat es gut mit uns gemeint.

11. Larid
Auf der Insel

Die Golems sind damit beschäftigt das abgebaute Alaun zu verladen. Sie kommen gut voran. Während die Eingeborenen ihre Flöße bauen, mit denen sie sich dem Meer anvertrauen wollen, habe ihre Häuptlinge uns gebeten, ihnen dabei zu helfen, ihre "Göttin" zu den Flößen zu bringe. Damit meinen sie die aus dem Vulkangestein geschlagene Statue, die oben in der Nähe des Kraterrandes steht. Wir werden einen Golem dafür abstellen. Dennewu und ich zerbrechen uns die Köpfe, wie wir die Golems auf die "Levke Nansen" verladen können, damit sie nicht den Acheroniern in die Hände fallen.

12. Larid
Auf der Insel

In einer großen Prozession ist die Götterstatue zum Strand transportiert worden, getragen von einem Golem. Ich war nicht dabei, und die Berichte sind etwas unklar, aber es scheint, als ob Jean-Luc mit einem Messer der Prinzessin, die Statue aus dem Fels geschnitten hat. Ein Erbstück der Linie Saviniens - kaum vorstellbar! Außerdem hat er wohl so etwas wie eine Vision gehabt. Ich muss ihn noch einmal eingehender darüber befragen, bevor ich es dem Papier anvertrauen kann.

13. Larid
An Bord der "Levke Nansen"

Wir sind wieder in See gestochen. Hinter uns verteilt sich die Floßarmada der Eingeborenen über das Meer - ihnen voran das Floß, das die Göttin trägt. Eine weitere magische Sendung der acheronischen Magokratie - wie immer im Namen des "Mehrers des Reiches " verabschiedete und bedrohte uns. Wir können nur hoffen, das der Kurs, den Kraideiki uns gewiesen hat, so unintuitiv er auch scheint, die Verfolger hinter uns zurück bleiben lässt.
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Re: Expeditionstagebuch von Magister Gamlewinkel

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14. Larid
An Bord der "Levke Nansen"

Kaum in See gestochen, wurden wir von einem alten Bekannten kontaktiert: Der Teleomant Anchopal, der uns schon auf dem Weg zurück zur Insel beigestanden hatte, sprach durch den Kristall, den Dennewu von ihrer kurzen Gefangenschaft mitgebracht hatte, mit mir. Dabei machte er uns auf eine große Gefahr aufmerksam: Der Dämon, der die Pulverkammer auf der "Stoz von Ianthe" bewachte, bot den acheronischen Magokraten ein bequemes Ziel für ihre Hellsichtzauberei.

Umgehend berief ich einen Kriegsrat ein, auf dem wir uns diesem komplexen Problem widmeten und verschiedene Methoden erörterten, den gebundenen Dämon auszutreiben. Schließlich beschlossen wir, ihn mit der Hilfe des königlichen Feuersteinmessers, dass der Legende nach die Feuerdämonin Firschala einst aus ihrer Gefangenschaft befreite, seiner materiellen Hülle zu berauben. Dennewu wurde ausgeschickt, von den noch nicht weit entfernten Eingeborenen, geweihtes Wasser zu holen, um diese Plan zu unterstützen.

Tatsächlich gelang es dem jungen Jean-Luc, der darauf bestand, das Messer selber zu führen, mit einem gezielten Stoß das diesseitig manifestierte Zentrum dieser jenseitigen Kreatur zu treffen und zu zerstören. Mit einer letzten Anrufung seines Meisters "Xaltotûn" fuhr der Dämon hinab in die Niederhöllen.

Da die Magokraten nun jedoch sicherlich unsere Spur aufgenommen haben, beschlossen wir, die beiden Schiffe getrennte Kurse segeln zu lassen und entließen Kapitän Belmonte mitsamt Offizieren und Mannschaft in die Freiheit. Er gab mir sein Ehrenwort, die Magokraten nicht auf unsere Spur zu lenken. Er ist ein Ehrenmann und ich hoffe, ihm eines Tages unter günstigeren Vorzeichen wieder zu begegnen.

Nur einige wenige seiner Leute schlossen sich unserer Mannschaft an, wie wir es ihnen angeboten hatten. Darunter sind einige shemitische Krieger, die Ms. FitzSimmons besonders verbunden scheinen, da sie es ihnen in der Schlacht ermöglicht hatte, sich von ihrem verhassten Kommandeur zu befreien.
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Re: Expeditionstagebuch von Magister Gamlewinkel

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6. Hanle
An Bord der Levke Nansen

Wann wird es endlich aufhören zu regnen? Seit zehn Tagen geht nun ein unaufhörlicher Dauerregen auf uns nieder, ein unerhörtes Phänomen für diese Breiten. Die Wolken scheinen uns geradezu zu folgen. Kann es wirklich sein dass die Göttin der Eingeborenen sie mit dem lebenspendende Nass auf ihrer Reise versorgt? Der gute Offa ist sich da sicher, aber ich gehen davon aus, dass es sich eher um eine von Aberglauben verschlüsselte, mächtige Form der kommunalen Naturmagie handelt.

Zu unserem Leidwesen mussten wir feststellen, dass uns immer noch zwei acheronische Schiffe auf der Spur waren und uns - durch elementare Geister angetrieben - näher kamen. Wir kamen zu dem Schluss, dass sie die Gemme des guten Meister Anchopal anvisierten. Glücklicherweise hatte Dennewu den großartigen Einfall, die Gemme an einen Fisch zu verfüttern, und unsere Verfolger so in die Irre zu führen. Es ist nur schade, dass ich nun keinen Kontakt mehr zu meinem Kollegen aufnehmen kann. Ms FitzSimmons ist zwar misstrauisch gegenüber Anchopal, aber ich bin mir sicher, dass er einen geschätzten Kollegen nicht an die seine magokratischen Herren verraten würde.

9. Duncan-Mor
An Bord der Levke Nansen

Wie lange sind wir nun schon auf See? Fast 3 Monate! Heute morgen dachte ich einen Moment wir hätten Land erreicht, aber es handelte sich nur um eine große Tang-Insel, denn wir haben die berüchtigte Sargasso-See erreicht.

10. Duncan-Mor
An Bord der Levke Nansen

Sahuagin! Heute begegneten wir dieser Plage der Meere und Küsten, und ich fürchtete schon, wir würden alle in ihren Mägen enden. Zum Glück konnten wir sie jedoch an den alten Pakt mit König Savinien erinnern und verhandeln. Wir erfuhren, dass acheronische Schiffe seit einigen Jahren diese Gewässer befahren, mit den Eingeborenen Handel treiben und erste Stützpunkte errichtet haben. Die fremde Küste kann nicht mehr weit sein. Wir werden Wasser und Vorräte aufnehmen müssen, bevor wir auf den Nostost-Kurs nach Hause gehen können.

12. Duncan-Mor
An Bord der Levke Nansen

Land in Sicht! Endlich haben wir eine Küste erreicht. Es muss sich um den Kontinent oder vorgelagerte Inseln der Westfeste handeln, aber wo genau wir uns befinden, lässt sich unmöglich bestimmen.

13. Duncan-Mor
An Bord der Levke Nansen

Wir haben eine Eingeborenensiedlung gefunden, dessen Bewohner uns freundlich aufgenommen haben und mit Früchten und frischem Wasser versorgen. Unsere Art Schiffe scheint ihnen von Besuchen der Acheronier bekannt zu sein, und sie zeigten uns eine Hütte, die einem Missionar des Mithratar-Kultes beherbergt hatte. Der Gute scheint inzwischen verstorben zu sein, aber die Leute hier haben anscheinend Teile seiner Glaubensvorstellung mit ihrem eigenen Aberglauben verquickt.

Der Kapitän hat vorgeschlagen, an diesem Ort einige notwendige Reparaturen an der Levke Nansen vorzunehmen und uns von den Strapazen der langen Überfahrt zu erholen. Ich habe zugestimmt und den Beginn unserer Rückreise für den Anfang des neuen Jahres anvisiert. Wir werden einige Hütten an Land beziehen. Welch ein Luxus gegenüber der Enge und Feuchte unserer Schiffskabinen.

13.Camre
Eine Hütte an der Küste der Westfeste

Irgendetwas furchtbares ist Geschehen! Die Prinzessin hatte einen unerklärlichen Anfall und Jean-Luc spürte Kraft und Einfluss derselben unheiligen Entitäten, die er schon auf unserer Expedition in die Bruu-Lande erlebt hatte. Wir fürchten das Schlimmste für die königliche Familie! Ich habe den sofortigen Aufbruch angeordnet, auch wenn das heißt, dass wir über die Tage Asuras werden reisen müssen.
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Re: Expeditionstagebuch von Magister Gamlewinkel

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18. Camre
An Bord der Levke Nansen

Seit fünf Tagen sind wir nun unterwegs, und noch hat sich der Zustand der Prinzessin nicht wesentlich verbessert. Jean-Luc verbringt fast die gesamte Zeit an ihrer Seite - er sieht sich nun als ihr "Paladin". Ich hoffe, das sich aus dieser engen Verbundenheit keine ungesunde Obsession entwickelt. Die Tage Asuras stehen uns nun bevor, und die Stimmung sowohl unter den Expeditionsteilnehmern als auch der Mannschaft ist angespannt.

1. Hesior
An Bord der Levke Nansen

Die namenlosen Tage sind vorbei, das neue Jahr hat begonnen. Die so abergläubisch betrachtete Zeit zwischen den Jahren scheint ohne besondere Ereignisse vergangen zu sein.

Nur Jean-Luc hat offenbar unruhig geschlafen und schlecht geträumt. Er erzählt, ihm sei die Hüterin Gesil im Schlaf erschienen und habe die Prinzessin als "Königin" bezeichnet. Er ist nun überzeugt, dass wirklich alle anderen Mitglieder der königlichen Familie tot sind. Der Wind hat aufgefrischt und treibt uns schnell in Richtung Heimat. Jean-Luc behauptet, das sei auf das Wirken Gesils zurück zu führen, und meint eine singende Stimme im Wind zu hören. Ich kann nichts derartiges wahrnehmen und schreibe das seiner Übermüdung und Hypersensibilität zu.
OOC wrote:Gesil erzählte Jean-Luc, er könne Hilfe und Ausbildung für seine eigenen Talente von den "Stumme Großen" erhalten, so da wären "Feuersturm" in den Orkenbergen, "Daumenlos" in der nördlichen Tundra und "Silberfeder" im Wett. Diese Informationen gab er jedoch nur an die Prinzessin weiter.
Er erzählt weiter von Warnungen Gesils vor der Bruderschaft und den Gefahren der Weltentore, durch die einst die Horden des Chaos über Thule herein brachen. Wenn ich auch nicht viel auf die vielen Aberglauben zu den sogenannten "Hütern" gebe, so muss ich doch zugeben, dass diese Weltentore mein Interesse geweckt haben. Wie kann es sein, dass so wenig über ihre Rolle beim Untergang Thules, ihre Natur und ihre Lage bekannt ist? Kann es wirklich sein, dass ein ähnliches Unheil jederzeit wieder über uns hereinbrechen kann? Ich werde mich nach unserer Rückkehr eingehender mit diesem Thema beschäftigen müssen.

2. Hesior
An Bord der Levke Nansen
Ich habe gute Nachrichten zu vermelden: Die Prinzessin ist erwacht, und es geht ihr deutlich besser. Doch auch sie scheint sich sicher, dass sie die letzte Überlende des Hauses Askold und damit rechtmäßige Königin Thules ist. Zuerst war es ihre Absicht, heimlich und verborgen nach Neuhafen zurück zu kehren, um sich nicht weiteren Angriffen der Bruderschaft auszusetzen. Wir konnten uns jedoch nicht vorstellen, wie wir unsere Rückkehr geheim halten könnten, und überzeugten sie, offen nach Hause zurück zu kehren - auch weil die Menschen Thules ein solches Zeichen brauchen werden.

10. Hesior
An Bord der Levke Nansen
Wir nähern uns den heimatlichen Gestaden und haben Dennewu ausgeschickt, die Nachricht vom Überleben und der Heimkehr der Prinzessin nach Neuhafen zu bringen.

16. Hesior
Neuhafen
Die Levke Nansen ist heute morgen unter stürmischer Begrüßung in Neuhafen eingelaufen. Eine große Menschenmenge hatte sich versammelt und begrüßte die Prinzessin begeistert. Nicht jedoch als Thronfolgerin, denn wie wir erfuhren, hat Kronprinzessin Aster in Nialandar ebenfalls das heimtückische Attentat der Bruderschaft überlebt und befindet sich auf dem Weg in die Heimat.

Ms FitzSimmons erspähte in der Menge einige weniger zufrieden erscheinende Personen und ließ ihren Falken einer Kutsche zu einem vornehmen Stadthaus folgen. Sie und Dennewu sind unterwegs, um mehr über Besitzer und Besucher besagten Hauses zu erfahren. Möglicherweise handelt es sich um Anhänger der piktischen Partei, die sich Sorgen um die Ansprüche des Hauses Atois machen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Agenten der Bruderschaften ihre Missgunst so offen zur Schau stellen würden. Sie wären sicherlich eher unter den am stärksten Jubelnden zu finden.

Während die Prinzessin zum königlichen Palast geleitet wurde - Jean-Luc befindet sich in ihrer Nähe - begab ich mich zur Geographischen Gesellschaft, um unsere Expedition offiziell zurück zu melden, und meinen geschätzten Kollegen einen ersten Eindruck unserer Reise zu vermitteln. Details müssen natürlich auf den offiziellen Bericht warten.

Ich nutzte die Gelegenheit, mich schon einmal zum Thema "Weltentore" umzuhören. Wie erwartet, gibt außer ein paar obskuren Privatgelehrten keine Experten auf diesem Gebiet. Magistra Seaoni gab mir jedoch den wertvollen Hinweis, dass die Seidenspinnen der Wälder einst als "Chaosmonster" im Zuge der Invasion nach Thule kamen. Die Kommunikation mit ihnen ist zwar schwierig, aber vielleicht kann Jean-Luc helfen. Eine interessante Spur.
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Re: Expeditionstagebuch von Magister Gamlewinkel

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17. Hesior
Neuhafen

Im Trubel unserer Rückkehr finde ich kaum einen Moment Zeit, das Tagebuch weiter zu führen. Eigentlich ist es kaum noch notwendig, denn schließlich ist die Expedition beendet. Morgen werde ich den Abschlussbericht vor der Königlich Geographischen Gesellschaft halten.

Der erfolgreiche Abschluss unserer Mission und das Überleben der Prinzessin haben einiges an Aufmerksamkeit erregt. Ms FitzSimmons wurde von einem Schreiberling des "Intelligenzblattes" angesprochen, und das Periodikum "Feierstunden am Häuslichen Herd" interessierte sich für die Geschichten Dennewus - wohl besonders, weil die 21-Gläubigen im fernen Hyrkanien im Moment viel Interesse erfahren. Jean-Luc ist indessen im königlichen Palast untergekommen und nun Tierarzt und Paladin.

Ms FitzSimmons und Dennewu haben die Namen der Gäste der gestrigen "Unzufriedenen" herausgefunden. Das Treffen fand im Haus der O'Finns statt und deren Gäste wurden zu den Villen oder Landsitze der Familien Cuthbert, Ambrose und Goderic zurück gefahren. Caer und Nialänder ... merkwürdig.

18. Hesior
Neuhafen

Was für ein Tag! Was für ein Abend. Der Vortrag über die Expedition vor den Mitgliedern der Gesellschaft und den versammelten Teilnehmern ist hervorragend gelaufen. Besonders beeindruckend war die Vorstellung der Golems, die Dennewu und Professor Raurakt noch rechtzeitig herbei holen konnten. Auch Prinzessin Viktoria war natürlich anwesend und unterhielt sich lange mit Jean-Luc.

Ich meine, eine unterdrückte Anspannung bei der Prinzessin zu bemerken. Hat es mit der Ankündigung zu tun, dass das Parlament über die Nachfolge entscheiden will? Noch scheint die tatsächliche Thronfolge unklar zu sein.

Diese ständige Mahnwache von der Akademie ist übrigens recht irritierend. Zuerst habe ich sie kaum bemerkt, inzwischen sind die regelmäßigen Choräle jedoch nicht mehr zu überhören. Es scheint sich um einige religiöse Fundamentalisten zu handeln, die Hilfe für die fernen Hyborier und 21-Gläubigen in Hyrkanien fordern, die dort angeblich in Knechtschaft leben.

19. Hesior
Neuhafen

In der letzten Nacht ist - fast unbemerkt von der Öffentlichkeit - Prinzessin Aster aus Nialandar zurückgekehrt. Und wie es scheint, hat sie auch sofort Interesse an der Geographischen Gesellschaft entwickelt. Dennewu wurde zur Kronprinzessin gerufen und diese erklärte ihr ihre Absicht, eine Expedition nach Hyrkanien zu finanzieren, die Informationen über die dort lebenden 21-Gläubigen sammeln solle. Dennewus Mandarin-Kenntnisse sollten dabei besonders nützlich sein. Ich muss sagen, ich halte das für keine besonders gute Idee. Es gibt hier dringendere Probleme - nicht zuletzt das Geheimnis der Weltentore - mit denen die Gesellschaft sich beschäftigen sollte.

Wie es sich mir darstellt, gibt es eine Anzahl verschiedener Aufgaben, denen wir uns widmen könnten.

Ad Primum - Steinmesser und Offas Vision weisen uns auf den Verbleib und Gefängnis der Sagengestalt Diranc im Südmeer jenseits der Schwarzen Königreiche. Kann das Messer uns wirklich dorthin führen, wie aus den Legenden um Firschala berichtet wird? Jean-Luc und Offa scheinen davon überzeugt.

Ad Secundum - Der Auftrag Prinzessin Asters. Handelt es sich um eine valide und wichtige Angelegenheit oder um einen populistischen Versuch Politik zu machen und die Gesellschaft für ihre Zwecke einzuspannen?

Ad Tertium- Die Weltentore sind zugegebenermaßen das Projekt, dass mir am meisten am Herzen liegt. Es liegt uns nahe hier in Thule und erfordert keine monatelange Seereise. Auf jeden Fall werde ich mit Jean-Lucs Hilfe versuchen, Kontakt zu den Seidenspinnern aufzunehmen und mehr über ihre Ankunft in Thule zu erfahren. Wir werden sehen, was das für Erkenntnisse bringt.
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Re: Expeditionstagebuch von Magister Gamlewinkel

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Datum 5. Aslaf
Neuhafen - in der Akademie

Heute Abend habe ich die Gefährten der letzten beiden Expeditionen zusammen gerufen, um sie für meine private Expedition in den Spinnenwald zu werben. Erfreulicherweise haben sich alle bereit erklärt, mich zu begleiten. Jean-Luc muss nur noch die Erlaubnis der Prinzessin Viktoria einholen. Ich habe ihm ein entsprechendes Schreiben mitgegeben.

Offa, Ms. FitzSimmons und Jean-Luc berichteten, dass sie ebenso von Werbern einer neuzugründenden Handelsgesellschaft angesprochen wurden. "Die Ost-Arkadische Handelscompagnie" sucht anscheinend nach expeditionserfahrenen Angestellten. Meredith soll sogar einen Vortrag auf ihrer Gründungsversammlung halten. Ein wichtiger Gesellschafter ist anscheinend das Handelshaus Hageland. Persönlich halte ich ja nicht viel von solchen Unternehmungen, die von der Profitsucht motiviert sind. Schnell kommen die Belange der Wissenschaft dabei zu kurz.

Datum 6. Aslaf
Ein Gasthaus auf dem Weg zum Spinnenwald

Dank der Erlaubnis von Prinzessin Viktoria konnten wir umgehend aufbrechen. Ich habe eine Kutsche gemietet, die uns hoffentlich sicher ans Ziel bringen wird - auch wenn der Kutscher nicht erfreut über Dennewus despektierliche Äußerungen über die Götter ist. Er ist wohl ein strenger 21-Gläubiger.

Beim Verlassen Neuhafens begegneten noch anderen Strenggläubigen: Das Söldnerregiment der "Eisenseiten" marschierte in die Stadt ein, so dass wir eine Weile vor den Toren warten mussten. Wie es scheint hat die Kirche sie in die Stadt gerufen, um bei einer Parade aufzumarschieren. Eintausend hartgesottene Söldner, deren Loyalität eher der Kirche als dem Staate gilt ... mir ist nicht ganz wohl bei diesem Gedanken. Auch hier auf dem Land sind Söldner stationiert: Die "Eisernen Jungfrauen", das weibliche Pendant der "Eisenseiten".

Der Wirt klagt uns gegenüber, dass er hier auf dem Land keinen Tee bekommt, den die bessere Gesellschaft inzwischen allen anderen Getränken vorzieht. Mir scheint, mit dieser Importware aus dem fernen Cathay ist ein hübsches Sümmchen zu verdienen.

Datum 7. Aslaf
Das Gasthaus von Jean-Lucs Eltern

Heute Abend hatten wir das Vergnügen, im Gasthaus von Jean-Lucs Eltern unterzukommen seine Familie kennen zu lernen. Die beiden sind einfache Leute, aber echtes Salz der Erde. Wir wurden sehr freundlich aufgenommen und ausgezeichnet bewirtet. Auch schienen sie glücklich, als ich ihnen von Jean-Lucs wertvoller Arbeit auf unseren Expeditionen und seiner neuen Stellung als Paladin der Prinzessin Viktoria berichtete.

Eine etwas unerfreulichere Begegnung hatten wir mit einigen Mitgliedern der "Eisernen Jungfrauen", die in der Schankstube einen abendlichen Trunk zu sich nahmen. Der in letzter Zeit zunehmen fanatische Tonfall vieler 21-Gläubiger ist doch ein wenig unangenehm und scheint sich mir nicht in die Vision eines freien und freiheitlichen Thule einzufügen. Immerhin konnten wir sie davon überzeugen, dass die Zukunft Thules im Westen und nicht im Osten bei den 21-Gläubigen in Hyrkanien liegt.

Für den morgigen Tag beabsichtigen wir, einen alten Kauz namens Hörla zu befragen, der nach Jean-Lucs Auskunft dafür bekannt ist, mit den Seidenspinnern zu "reden."

Datum 8.Aslaf
Bei der Hütte des alten Hörla

Dieser alte, kauzige Mann hat sich als eine ergiebige Quelle des Wissen über die Seidenspinner erwiesen. Dafür, das Dennewu ihm seine Hütte repariert, wird er uns morgen in den Wald führen - hoffentlich zu einem friedlichen Treffen mit den Spinnen. Da auch sie nach dem Winter ziemlich hungrig sein werden, versucht Offa ein Reh oder eine Hirschkuh zu fangen, um sie als Geschenk mitzubringen.

Datum 9. Aslaf
Im Spinnenwald

Das Treffen mit den ersten Spinnen wäre fast zu einer Katastrophe geworden! Ihr Hunger war so stark, dass wir ihnen als verlockende Möglichkeit erschienen, den Winterhunger zu stillen. Glücklicherweise schaffte Jean-Luc es, eine der größeren und intelligenteren Spinnen zu erreichen, die ihre Artgenossen zurückhielt. Es entspann sich ein stummes "Gespräch", bei dem wir von einem Ort tief im Wald erfuhren, an dem die Spinnen ein altes Weltentor eingesponnen haben und vor Eindringlingen von außerhalb schützen. Wir sind nun auf dem Weg dorthin...
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Re: Expeditionstagebuch von Magister Gamlewinkel

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9. Aslaf Abends
Im Spinnenwald

Die Reise in Begleitung der Spinnen - unsere Führerin hat uns den Namen "Siebenbein" genannt - ist höchst interessant! Sie halten Schafe in Pferchen im Wald, scheinen aber nicht viel von der Tierzucht und -pflege zu verstehen. Jean-Luc hat sich bereit erklärt, ihnen ein paar Ratschläge zu geben.

10. Aslaf

[Hastig hingekritzelt] Wir haben es gefunden! Das Weltentor liegt vor uns, scharf bewacht von den Spinnen. Ich muss es sofort untersuchen...

...
...
...

Ich bin sprachlos, zu überwältigt um einen Eindruck von dem zu vermitteln, was geschehen ist. Wir haben das Tor geöffnet und in andere Welten geblickt. Ja, ich habe bereits Ansätze davon gespürt, das Tor meinem Willen gehorchen zu lassen.

Und - vor allen Dingen - wir haben Kontakt aufgenommen mit einer Rasse von Riesen aus einer anderen Welt! Sie haben das Tor auf ihrer Seite beobachtet und wurden auf die neue Aktivität aufmerksam. Es scheint, als würden sie sich schon lange mit dieser Magie beschäftigen - sie wissen eine Menge darüber. Ihre Kenntnisse über unsere Welt sind jedoch gering. Sie wussten von Eatar dem Elben, den wir als Feldherrn des Chaos kennen, denn er hatte in ihrer Welt Kämpfer für seinen Feldzug in unserer rekrutiert. Sie wussten aber weder, mit wem er sich verbündet hatte, noch was er anrichtete.

Ich habe mich entschlossen, die Gesandtschaft der Titanen - Dorika und Herakion sind ihre Namen - in ihre eigenen Welt zu begleiten. Sie werden mir die Gelegenheit geben, mehr über die Weltentore zu lernen, als ich jemals in Thule erfahren könnte. Die anderen werden nach Neuhafen zurückkehren und den Leitern der Akademie berichten.
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Re: Expeditionstagebuch von Magister Gamlewinkel

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Der Vollständigkeit halber ist hier noch die Zusammenfassung der Spielsitzung vom 12.11., diesmal aus Spielersicht und nicht in Form des Expeditionstagebuchs:

Während wir gemächlich auf unserem Floß in Richtung Westen trieben, übten sich die Kämpfer im Umgang mit den ungewohnten nicht-metallisches Waffen, und Magister Hartmann experimentierte (unter Beobachtung von Magister Gamlewinkel) damit, seine "schwarzen Flecken" auf der Stirn zu einem dritten Auge zu konzentrieren. Dabei hörte er jedoch nur einige, immer wiederholte unverständliche Worte, deren Bedeutung sich niemandem erschloss.

Bald darauf wurde Offa immer unruhiger, denn sein Gefahrensinn offenbarte ihm eine unbekannte Bedrohung inmitten der Gruppe. Man hörte Herrn Hartmann die Worte im Schlaf murmeln, und auch mancher anderer wurde ertappt, sie vor sich hin zu sagen. Gemeinsame Untersuchungen der beiden Magister und Jean-Lucs ergaben, dass sich ein quasi-magischer Einfluss ausbreitete ... aus der Geschichte Thules bekannt als "Illuminierung", den die Bruderschaft benutzt, um Opfer geistig zu konditionieren und auf Beherrschung vorzubereiten.

Das insbesondere Merediths Wissen nach, die weitere Auseinandersetzung mit der Illuminierung den Effekt nur verstärkt, unterbrachen wir schweren Herzens die Forschungen und beschlossen, uns auf bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren: Den Kontakt mit der Kultur der Nahuatla (?).

Die nächste Bedrohung erschien schon bald, diesmal in Form der ungebändigten Natur. Ein Tropensturm ("Hurracan" in der Landessprache) zog herauf und drohte unser Floss in seine Einzelteile zu zerlegen. Wir befestigten alles so gut es ging (inklusive uns selbst) und überstanden den Sturm glimpflich - nur ein Ausläufer hatte uns gestreift.

Wir waren etwas vom Kurs abgetrieben worden, konnten uns aber mit Hilfe der Segel und unserer Wolfer als Ruderer wieder nach Westen orientieren. Schließlich sahen wir Land vor uns. Genauer gesagt Skye und Magister Hartmann in Vogelgestalt sahen eine vorgelagerte Insel und dahinter eine langgestreckte Küste.

Von der Insel stiegen Vögel auf - große, graugefiederte Tiere mit gelben Federbüschen auf dem Kopf - die einen so unfreundlichen Eindruck machten, das unsere Kundschafter sofort zum Floss zurück kehrten. Die fremden Vögel kreisten in unnatürlichen Bahnen über uns, und Offa hatte mal wieder ein schlechtes Gefühl, als die Strömung uns auf die Insel zusteuerte, wo die unheimlichen Vögel von einer aus dem Wald aufragenden Stufenpyramide aufgestiegen waren, die ebenfalls alles andere als einen einladenden Eindruck machte.

Als wir der Küste näher kamen, zeigten sich andere Wesen in Meer. Große, runde Köpfe erhoben sich über die Wellen, die uns aus dunklen Augen beobachten, aber im Gegensatz zu den Vögeln freundlich wirkten. Ein Singsang erhob sich von diesen großen, fast robbenartigen Westen, und ein gigantischer Fisch erhob sich aus dem Meer. Er steuerte auf das Floß zu, aber anstatt es zu kentern oder zu versenken, drückte er nur sanft dagegen, und schob es aus der Strömung um die Insel zu umgehen.

Das wiederum schien den Vögel über uns gar nicht zu gefallen, und ihre Flugmuster schienen sich zu magischen Symbolen zu verändern, aus denen ein Schock des Schmerzes auf uns hernieder zuckte, dem die meisten glücklicherweise widerstehen konnten. Der Fisch wurde allerdings stark getroffen und zerstörte in seinem Schmerz ein Teil des Floßes, bevor Jean-Luc in wieder beruhigen konnte. Die Kraft der Vögel - oder die der hinter ihnen steckenden Zauberer - schien erschöpft und sie verteilten sich, während wir die Insel umrundeten.

Die Nacht hindurch näherten wir uns der Küste und warteten bis zum Morgengrauen, um einen geeigneten Landeplatz zu finden. Zwischen Mangrovenbäumen erspähten wir im flachen Wasser seltsame Wesen - eine Mischung aus menschlicher Gestalt und Krabben - , die uns den Weg zu einer Flussmündung wiesen, in die wir hinein rudern konnten.

Dort warten erneut Vögel auf uns, aber eine andere Art: Kranich-große Watvögel mit leuchtend rotem Gefieder, langen löffel-förmigen Schnäbeln und einem kronenartigen Kopfgefieder. Würdevoll erwarteten sie uns als wir anlandeten und schienen besonders Prinzessin Viktoria erwartungsvolle Aufmerksamkeit zu schenken. Traurigkeit ging von ihnen aus, aber auch ein Gefühl der Hoffnung, und Jean-Lucs Empathie ließ ihn spüren, dass der Weg, den wir nehmen sollten, flussaufwärts führte.

Also lösten wir einige der Kanus aus unserem Floß, beluden sie mit Vorräten und machten uns auf den Weg den Fluss hinauf: Magister Gamlewinkel, Magister Hartmann, Professor Raurakt, Seaoni, Meredith FitzSimmons, Offa, Jean-Luc, Victoria, Rufrak und 5 seiner Wolferkrieger.
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