Thalionmel - Die Löwin von Neetha

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Thalionmel - Die Löwin von Neetha

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Beim Angriff der rasenden Reiterhorden der Beni Novad (Novadi, Rastullah-gläubige Tulamiden) auf Neetha stellte sich am 4. Peraine 767 (vor 237 Jahren) allein die Kriegerin Thalionmel von Brelak auf der Brücke über den Chabab der Übermacht entgegen. In zahlreichen Wellen schickte der novadische Anführer Tugruk Pascha seine Reiter auf die Brücke, doch starben sie alle durch die Klinge Thalionmels. Schließlich befahl Tugruk Pascha, die Streiterin Rondras mit einem Pfeilhagel niederzustrecken.

Die Novadis stürmten die Brücke, zerstückelten den Körper der toten Heldin und warfen ihn in den Fluss. Ihr Schwert aber trugen sie im Triumph umher. Da raste eine gewaltige Flutwelle den Fluss entlang und riss die Brücke in die Fluten. Niemand, auch nicht Tugruk Pascha, überlebte dieses Götterwunder.

Das Schwert Thalionmels, Ay'Halam al'Rhondrachai ("Stahl, der Rondras Ehre schützt"), sank auf den Grund des Chabab und wurde bis heute nicht wiedergefunden.
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Re: Thalionmel - Die Löwin von Neetha

Post by Uthoroc »

Die Legende der Heiligen Thalionmel
Wie sie auf den Märkten und Praiostagsschulen des Lieblichen Feldes erzählt wird.

"Kurz nachdem das Liebliche Feld vor mehr als zweihundert Jahren seine Unabhängigkeit erfochten hatte, erschien eine neue Bedrohung, diesmal von Süden: In Keft hatt die Offenbarung des Gottes Rastullah zur Errichtung eines fanatischen Gottesstaates geführt, in dem die neun mächtigen Sipper der Oase Keft das Sagen hatten. Der Blick dieser Neun fiel auf das jüngst erstandene Königreich und sie beschlossen, es zu unterwerfen. Mehr als tausend Wüstenreiter brachen auf - angeführt von dem ehrgeizigen Scheich Tugruk Pascha - und ritten westwärts, überschritten unter hohen Opfern die Eternen -und stürmten auf die Stadt Neetha zu - nur noch der breite Chabab trennte sie von ihrem Ziel.

Dort gab es zu der Zeit nur wenige Krieger, denn die meisten Söhne der Stadt kämpften noch im Norden gegen die Kaiserlichen. Die stolze Handelsstadt wäre ohne das Eingreifen Rondras zweifellos den Novadis eine leichte Beute geworden - so aber ergriff eine junge Kriegerin, Thalionmel die Löwin, ihr Schwert und stellte sich auf der einzigen Chababbrücke der Übermacht. In zahlreichen Wellen schickte Tugruk Pascha seine Reiter, eine Sippe nach der anderen; doch Thalionmels Löwenschwert tötete sie alle. Der Kefter Heerführer war furchtsam zurückgeblieben und musste, umringt von seiner neunköpfigen Garde, von seinem Platz auf dem Südufer das Unvorstellbare ansehen: Einer seiner Streiter nach dem anderen fiel der rondrabeseelten Streiterin zum Opfer. So befahl Tugruk Pascha, die kühne Streiterin von ferne mit einem Pfeilhagel zu überschütten. Die Heldin war nach kurzer Zeit von ungezählten Pfeilen durchbohrt, doch unerschütterlich focht sie gegen die anstürmenden Novadis. Als sie schließlich tot zusammen brach, hatte sie so manchen Wüstensohn ins Verderben geleitet.

Tugruk Pascha ließ nun die überlebenden Novadis die Brücke stürmen. Die fanatischen Reiter vergaßen jede Ehre und vergriffen sich selbst am Körper der toten Heldin: Sie zerstückelten ihn und warfen ihn in den Chabab. Das Löwenschwert trugen sie im Triumph umher - der Weg nach Neetha schien frei.

Da aber ließ Rondra einen Sturm über die Welt fegen, wie man ihn seitdem nicht mehr sah - eine gewaltige Flutwelle türmte sich auf und raste chabababwärts gen Neetha, um dort die Brücke zu zerschmettern. Alle Novadis fanden den Tod in den Fluten, mit ihnen versanken ihre Pferde und das Löwenschwert.

Als Tugruk Pascha dies sah, brach ihm das Herz - er hatte nicht einmal den genug Mut, sich seiner Niederlage zu stellen: Mitsamt seinen neun Leibwächtern ritt er ans Meer und stürzte sich in dessen Wogen. Die Leiche des Heerführers aber fand sich genauso wenig wie die seiner Scharen - Rondra wird sie hinabgeschleudert haben in die öden Kammern wo die Feiglinge ihr Nachleben fristen. Thalionmel aber wurde von Rondra in den Rang einer Heiligen erhoben und speist in Alveran von der Tafel der Göttin. Das Löwenschwert ruht heute noch auf dem Grund des Chabab."
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Re: Thalionmel - Die Löwin von Neetha

Post by Uthoroc »

Aus dem Märchen von Tugruk Pascha
Wie es auf den Basaren der Tulamidenlande erzählt wird.

[...] Als er aber sah, wie seine besten Krieger von der dämonenbeseelten Kriegerin niedergestreckt wurden, da griff Tugruk Pascha nach der zaubermächtigen Brosche an seinem Turban und rieb an dem eingelassen Rubin. In einer auflodernden Flamme erschien sofort ein mächtiger Dschinn und fragte den Sultan nach seinem Begehr. "Fahre zur Brücke und verbrenne diese Ungläubige, die mir den Weg nach Neetha versperrt, " forderte dieser. "Das kann ich nicht," antwortete der Dschinn, "denn sie wird von jemanden beschützt, der mächtiger ist als ich."

Zornig stampfte Tugruk Pascha mit dem Fuß und rieb den Aquamarin in der Brosche. Aus den Fluten des Chabab eilte eine Welle ans Ufer und brachte einen anderen Dschinn. "Ertränke du diese Frau mit den Wassern des Chabab," verlangte Tugruk Pascha von diesem. "Das kann ich nicht," antwortete auch dieser Geist, "denn sie wird von jemanden beschützt, der mächtiger ist als ich."

Da wurde Tugruk Pascha wie außer sich vor Zorn, nahm die Brosche und rieb den Lapislazuli. Ein Brausen ertönte und eine Windhose fuhr herab aus den Himmeln, der ein Dschinn entstieg. "Du bist mächtiger als die beiden anderen" fuhr Tugruk Pascha in an. "Wehe du diese Frau von der Brücke, dass sie meine Krieger nicht länger aufhält." Aber die Antwort des Dschinn war die gleiche: "Auch ich kann das nicht, denn sie wird von jemanden beschützt, der mächtiger ist als ich."

Da war Tugruk Pascha verzweifelt und all seine Zaubermacht, war vergebens, denn den Diamant in der Brosche wagte er nicht zu verwenden. [...]
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Re: Thalionmel - Die Löwin von Neetha

Post by Uthoroc »

Die Vision des Dapifer ter Bredero - Erzherrscher von Arivor und Seneschall des Ardariten-Ordens

Auf dem Ball zur Eröffnung des Kronkonvents brach der Erzherrscher plötzlich zusammen, als er gerade mit Imber Finlach sprach. Er hatte einen Anfall, bei dem er unter Krämpfen folgende Worte von sich gab: "Der Chabab ... die geborstene Brücke ... Blitz und Donner ... umringt von Feinden ... das Schwert ... sie hält das Schwert!"

Nachdem er von den anwesenden Ordenskriegern aus dem Saal gebracht worden war und sich etwas erholt hatte, rief er Imber und ihre Gefährten zu sich. Er erklärte, dass er in einer Vision - er war sich sicher, sie war von Rondra höchstselbst gesandt - Imber gesehen hatte: Sie stand auf den Trümmern der geborstenen Brücke über den Chabab, im sturmumtosten Fluss. Blitz zuckten und Donner grollte, während sich aus dem Fluss dunkle Gestalten schälten und sie feindselig umringten. Da hob sie das den Arm und in ihrer Faust leuchtete das Löwenschwert im Schein der Blitze. Mit einem Donnerschlag war die Vision vorbei.

Imber war sofort bereit, dieser Vision zu folgen und nach dem Schwert zu suchen. Als der Kronprinz davon erfuhr war er (angeregt durch seinen neuen Leibwächter Elan Alessoss) Feuer und Flamme für diese rondragefällige Queste und erklärte, Imber begleiten zu wollen. Mit unterschiedlichen Stufen der Begeisterung schlossen sich auch die anderen dieser Queste an.

So ist man nun mit einer königlichen Reisekutsche und dem "inkognito" reisenden Prinzen in Neetha angekommen, und hat gerade das dortige Pilgerlager am Chabab erreicht. Die Nachricht von der Queste des Prinzen (eigentlich Imbers Queste) wird sicherlich nicht lange brauchen, um sich zu verbreiten.
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